Kapitel 25

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Allys Sicht:

Geduldig sitze ich in meinem Rollstuhl auf der Terrasse und trinke Tee. Marco sitzt neben mir auf einem der Gartenstühle und spielt irgendwas auf dem IPad. Vor etwa Zwanzig Minuten haben wir von Lenni eine Nachricht bekommen, dass er und Kat gleich Zuhause sein werden. Ich habe beschlossen nicht auszurasten und ihn nicht anzuschreien. Auch, wenn mir danach ist. Am liebsten würde ich ihn in den Keller sperren und ein Jahr lang nicht mehr heraus lassen. Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Er kann doch nicht einfach abhauen! Nur haben wir noch nicht mal einen Keller. Deshalb habe ich beschlossen die Ruhe zu bewahren und ihn einfach mit Babysitten zu bestrafen. Naja, Babysitten ist es ja nicht einmal. Immerhin sind die Mädels bereits 8 Jahre. Aber dennoch sind sie meiner Meinung nach zu jung, um am Abend alleine zu sein. Also muss Lenni aufpassen, wenn Marco und ich mal wieder ausgehen möchten. Unsere Ehe läuft zwar recht gut aber ausgegangen sind wir schon sehr lange nicht mehr. Ich liebe Marco sehr und mir fehlt ein wenig unsere Zweisamkeit, die wir früher sehr häufig hatten. Naja, wir haben viel Sex. Aber das wahrscheinlich auch nur, weil wir noch ein Kind möchten. Es fehlt ein klein wenig die Leidenschaft. Es ist schwer zu erklären.

"Hey.", ertönt Lennis Stimme hinter mir. Er klingt unsicher und etwas eingeschüchtert. Zurecht. Aber irgendwie kann ich ihm seine Tat nicht verübeln. Kat hatte es nicht leicht und er hat es für sie getan. Ich drehe mich zu den Beiden um und lächle. "Hey, hier Zwei. Setzt euch. Wollt ihr was trinken?" Sie schütteln den Kopf und setzen sich Marco und mir gegenüber. Marco legt das IPad weg und lächelt unseren Sohn an. "Erzählt schon. Wie war es an der Ostsee? Waren noch viele Touristen dort?" Lenni sieht ihn etwas überrascht an und er scheint sehr erleichtert zu sein, dass Marco ihn nicht anbrüllt. "Es ging. Also ein paar waren schon noch da aber schon etwas weniger.", erklärt er uns. Er ist noch immer etwas unsicher. Vermutlich denkt er, dass das Donnerwetter noch kommt. "Habt ihr schon etwas gegessen? Ich könnte uns etwas kochen." Lenni und Kat nicken lächelnd also mache ich mich auf den Weg in die Küche.

Marco greift unter dem Tisch nach meiner Hand und drückt sie. Wir müssen es Lenni sagen. Ich hoffe, dass er damit einverstanden ist. "Lenni?" Er sieht von seinem Teller auf. "Ja?", fragt er unsicher. "Wir müssen mit dir über etwas reden.", sagt Marco und räuspert sich. "Okay. Und was?", "Dein Papa und ich möchten gerne noch ein Baby. Und du weißt ja, dass wir diesen Wunsch schon sehr lange haben, nur hat es in all den Jahren noch nicht geklappt." Ich seufze und reibe mir die Stirn. "Deswegen möchte ich mich künstlich befruchten lassen, damit unser Wunsch noch erfüllt wird. Wir hoffen, dass das okay ist für dich. Ich weiß ja, dass du oft von deinen kleinen Schwestern genervt bist. Deswegen wollten wir einfach deine Zustimmung. Wenn du sagst, dass du das nicht willst, dass wir noch ein Baby bekommen, dann werden wir es lassen." Lenni sieht uns mit großen Augen an. "Ich soll das entscheiden?" Marco und ich sehen und kurz an und dann nicken wir. "Mum, ich weiß ganz genau, dass du dir schon ewig noch ein Kind wünschst. Ich stehe euch da sicher nicht im Weg." Ich lächle sofort. Genau diese Antwort habe ich mir erhofft. "Ich habe dich sehr lieb, mein Großer. Und du brauchst dich nicht verstellen und auf lieb, nett und ordentlich tun. Du wirst keinen Ärger für deine Aktion bekommen.", versichere ich ihm. "Wirklich nicht? Oh Gott was für ein Glück! Ich habe gedacht, dass ihr nur wartet, bis Kat weg ist, oder so.", seufzt er erleichtert. Ich schüttle den Kopf. "Kannst wieder normal sein." Kaum habe ich das gesagt, sitzt nicht mehr gerade, hat sein Handy auf dem Tisch und isst wie ein Schwein. "Wie hälst du das mit ihm aus?", frage ich Kat, die nur kichert. "Papa? Können wir aufstehen?", fragt Marah hoffnungsvoll. Marco sieht auf seine Uhr. "Ja, könnt ihr. Aber ihr geht bitte sofort hoch, putzt eure Zähne und zieht eure Schlafsachen an.", "Ja!", rufen sie gleichzeitig und springen von ihren Plätzen auf. Ich sehe ihnen lächelnd hinterher und muss daran denken, wie sie noch kleine Babys waren. So unglaublich süße Babys.

Nach dem Abendessen haben sich Lenni und Kat in Lennis Zimmer verzogen und Marco und ich haben die Mädels ins Bett gebracht. Schließlich ist morgen Schule. "Komm her.", lächelt Marco und hebt mich aus dem Rollstuhl. "Lust auf ein entspannendes Bad?" Ich nicke lächelnd, woraufhin er mich ins Bad trägt und mich erst einmal auf dem Toilettendeckel absetzt, damit er das Wasser in die Wanne lassen kann. "Was soll ich rein machen?", "Nur den Badeschaum. Das Badesalz dort ist totaler Mist. Das löst sich nicht richtig auf." Marco nickt und haut ordentlich viel Badeschaum ins Wasser. Hm, das riecht unglaublich gut. Ich ziehe mir meine Klamotten aus und Marco hilft mir aus meiner Hose herauszukommen. Anschließend hebt er mich hoch und setzt mich in die Wanne, wo mittlerweile viel Wasser und viel Schaum drinnen ist. Marco zieht sich auch komplett aus und setzt sich dann mir gegenüber. "Weißt du was wir schon lange nicht mehr hatte?" Ich sehe ihn fragend an. Er lehnt sich vor und zieht mich an meinen Beinen zu sich auf seinen Schoß. "Sex in der Badewanne.", raunt er und küsst meinen Hals. Ich lache auf und lehne mich zurück, damit er meinen Hals nicht mehr küssen kann. Seine Hände liegen auf meinem Rücken und hindern mich daran, mich weiter von ihm zu entfernen. "Ich liebe dich, Schatz." Ich lächle und lege meine Lippen auf seine. "Ich dich auch.", hauche ich. Marco zieht mich wieder dichter zu sich, sodass nicht einmal mehr ein Blatt zwischen uns passen würde. "Schlaf mit mir.", haucht er gegen meinen Hals. Ich nicke nur und küsse ihn erneut. Ich liebe ihn so sehr!

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