Marcos Sicht:
"Jetzt komm doch mal runter, schatz.", seufze ich. "Ich soll mal runter kommen? Marco, der ist einfach ohne eine Wort abgehauen!" Ich seufze erneut und stehe auf. "Wo gehst du denn jetzt hin?", "Eine rauchen.", antworte ich ihr. Sie starrt mich entsetzt an. "Du rauchst doch gar nicht?", "Ab heute schon. Ich brauche das jetzt mal. Könntest du auch mal gebrauchen. Schatz, lass ihn in Ruhe und lass ihn machen, okay? Er ist alt genug. Meckern können wir auch noch, wenn er wieder hier ist. Ich habe jedenfalls keine Lust bis an die Ostsee zu fahren, um meinen pubertierenden Sohn zurückzuholen, der sich gerade wahrscheinlich mit seiner Freundin vergnügen. Solange er Gummis benutzt ist doch alles easy. Wir melden ihn am Montag in der Schule ab und Kat auch und fertig." Ally starrt mich noch entsetzter an als vorher, was ich aber ignoriere. Ich nehme mir eines meiner schicken Whiskygläser und fülle einen Schluck ein. Anschließend gehe ich mit dem Glas nach draußen auf die Terrasse und setze mich in meinen bequemen Liegestuhl. Ich liebe das Teil! Beste Investition überhaupt! "Wolltest du nicht eine rauchen?", fragt Ally und zieht eine Augenbraue hoch. "Ach ja. Nee, keine Lust, ich rauche ja gar nicht.", lache ich. "Du bist mir ein Rätsel, Herr Reus. Komm mal klar.", "Dito, Frau Reus.", lache ich und hebe mein Glas. Sie verdreht schmunzelnd die Augen und kommt mit ihrem Rollstuhl neben mich. Ich lege meine Hand auf ihren Oberschenkel und versuche sie so zu beruhigen. Sie seufzt leise. "Ich mache mir doch nur Sorgen, dass etwas passiert.", "Was soll denn schon passieren? Du hast dich in deren Alter auch durch dein Leben geboxt und hast es geschafft." Sie nickt. "Aber was ist, wenn das Geld nicht reicht? Die Fahrten kosten ziemlich viel und sie müssen doch auch etwas trinken und etwas essen. Nachher haben sie nicht genug Geld übrig für die Heimfahrt und was ist dann?", "Lenni kann gut mit Geld umgehen. Und jetzt hör auf dir Sorgen zu machen. Außerdem ist Katniss ein vernünftiges Mädchen. Sie wird schon aufpassen, dass Lenni keinen Mist baut." Wieder nickt Ally, und dann lächelt sie mich an. "Du hast ja recht.", "Wir haben in ihrem Alter auch Mist gebaut.", "Richtig. Ich habe mich zum Beispiel von einem Spinner wie dir schwängern lassen." Ich lache auf. "Ach komm sei ehrlich, es hat dir gefallen." Sie verdreht die Augen. "Jedenfalls war es das Beste, was mir passieren konnte. Sonst wäre ich nie zu meinen Eltern gekommen und wir würden jetzt nicht hier sitzen und uns über unseren Sohn aufregen.", "Halt, das ist falsch. Du regst du auf. Ich hingegen entspanne und trinke den besten Whisky, den es nur gibt." Ich wackle mir den Augenbrauen auf und ab und trinke einen kleinen Schluck. "Du bist unmöglich, Marco." Ich nicke wissend, was sie wieder zum lachen bringt. "Mama?", ruft Hannah von drinnen. "Ja?", ruft Ally zurück. Hannah und Marah kommen angelaufen und sehen uns mit ihrem Hundeblick an. Oh oh. "Dürfen wir heute bei euch im Bett schlafen?", "Und wo sollen Papa und ich dann schlafen?" Die zwei sehen sich ratlos an. "Auf der Couch?", schlägt Marah vor. Ich lache auf. "Ich soll auch der Couch schlafen? Na so weit kommt's noch. Ihr geht mal schön in euer Bett, ihr beiden Knallerbsen." Sie kichern und laufen wieder hoch. "Das war gruselig.", lacht Ally und nimmt mir mein Glas aus der Hand, um den letzten Schluck daraus zu trinken. "Hey!", beschwere ich mich und sehe sie entsetzt an. Mein guter Whisky! Also wirklich. "Heul nicht rum, Reus, sieh zu, dass du unsere Kinder ins Bett bringst.", "Du bist ganz schön herrisch, Fräulein.", "Pass mal auf, dass ich gleich nicht wirklich herrisch werde, Freundchen.", lacht sie. Ich grinse sie an und erhebe mich aus meinem Liegestuhl, um nach oben zu gehen und Hannah und Marah ins Bett zu bringen. "Papa? Wo ist Lenni?", fragt Hannah mich. "Der macht mit seiner Freundin Urlaub an der Ostsee.", "Ich will auch!", ruft Marah und springt auf ihrem Bett herum. "Hey, nicht auf dem Bett springen, du Ziege." Sie lacht und lässt sich fallen, woraufhin ich sie zu decke. "Schlaft gut, okay?" Sie nicken brav, woraufhin ich ihnen einen Kuss gebe und dann das Zimmer verlasse. Sie sind viel zu schnell groß geworden. Sie sind schon 8 Jahre alt. Keine Ahnung, wo die Zeit geblieben ist. Ich laufe runter zu Ally, die noch immer draußen auf der Terrasse ist. Ich packe sie mir und schmeiße sie über meine Schulter, woraufhin sie aufkreischt und lachen muss. "Wo trägst du mich jetzt hin?", "Ins Bett.", lache ich und gebe ihr einen Klaps auf den Hintern. Sie kichert und ich schmeiße sie auf's Bett. "Ich liebe dich, Ally.", "Ich dich auch.", haucht sie und küsst mich.
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Family is forever
FanfictionDas ist die Fortsetzung zu "Das Mädchen von der Straße". Bitte erst den ersten Teil lesen und dann diesen hier, da es sonst schwer ist hineinzufinden. Bildmaterialen stammen von Tumblr. Die Geschichte ich meiner eigenen Fantasien entsprungen. Kopi...