Marcos Sicht:
Ally sieht mich an und seufzt. "Du hättest sie sehen müssen, Marco. Sie fühlt sich von dir benachteiligt." Ich gehe vor Ally in die Hocke und nehme ihre Hand. "Ich habe große Fehler gemacht. Das sehe ich ein. Ich habe nicht gemerkt, dass ich Marah verletzt habe. Ich versuche das wieder gutzumachen. Ich liebe meine Kinder alle gleich doll, das weißt du." Ally nickt und legt sich ihre Hand auf den Bauch. "Ich liebe dich und unsere vier Kinder.", "Fünf.", murmelt sie. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Wie bitte?" Sie zuckt mit den Schultern. "Wie es aussieht sind es zwei. Der Arzt war sich gestern noch nicht ganz sicher deswegen soll ich in zwei Wochen noch einmal hinkommen.", "Willst du mir gerade erzählen, dass es Zwillinge werden?" Sie nickt und sieht mich mit ihren wunderschönen grünen Augen an. "Okay, das kommt unerwartet. Aber ich freue mich." Ally beginnt zu lächeln. "Es steht aber noch nicht fest. Wir müssen warten." Ich nicke und küsse ihre Hand. "Daddy? Gehst du morgen mit mir in den Stall?", fragt Hannah und kuschelt sich an mich. "Mal schauen, ja?" Sie nickt und läuft zu Cathy. Ich habe nie gemerkt, dass ich sie bevorzugt habe. Ich muss meine Kinder alle gleich behandeln. Niemand darf sich benachteiligt fühlen. "Schau, das Spiel geht los.", reißt Ally mich aus meinen Gedanken. Ich stehe auf und schiebe Ally zur Abgrenzung am Spielfeld. "Hat sie Lennis Schuhe an?", schmunzle ich. "Ja, das war ziemlich süß von ihm. Sie wollte nicht aufstehen und nicht herkommen, wenn du nicht hier bist und deswegen hat Lenni ihr seine Schuhe geschenkt. Das war sehr süß, wie sie sich gefreut hat. Hannah hat gemeint es sei eklig aber ich habe sie gleich zurechtgewiesen." Ich lächle. Es ist schön zu sehen, wie meine kleine Prinzessin strahlt. Sie läuft zu ihrer Position und sieht zu mir. Ich nicke ihr lächelnd zu und schon strahlt sie mich an.
Marah hat schon ein Tor geschossen, was mich ziemlich stolz macht aber sie wird ständig von diesem Jungen gefoult, was mich wütend macht. Wer ist denn bitte so doof und foult die Leute aus der eigenen Mannschaft? Ich seufze und sehe meiner Tochter dabei zu, wie sie mit dem Ball vor den Füßen in Richtung Tor läuft. "Gib ab.", murmelt mein Schwiegervater neben mir und fixiert ebenfalls Marah. Der Junge schubst sie stark und tritt nach ihr, sodass sie auf den Boden fällt und er den Ball hat. "Daddy!", kreischt sie schluchzend. Mein Blut wird um die fünf mal schneller durch meinen Körper gepumpt. Ich springe über die Absperrung und renne zu meiner Tochter, die weinend auf dem Boden liegt. "Hey, alles gut, ich bin ja da.", beruhige ich sie und hebe sie vorsichtig hoch, um sie vom Feld zu tragen. "Marah!", ruft Lenni und kommt zu uns. "Tut dir was weh?", frage ich sie. Sie nickt und schreit weinend. "Wo denn?" Sie zeigt auf ihren rechten Fuß und ihre linke Hand. "Zeig mal deine Hand her.", sage ich ganz ruhig. Sie hält mir ihre Hand hin und ich sehe sie mir an. "Das sieht nicht gut aus.", "Sie hat sich abgestützt, als sie gefallen ist.", murmelt Lenni. Ich ziehe Marah den Schuh aus und schon schreit sie wieder und schluchzt. "Hey, ganz ruhig, ja?", rede ich auf sie ein. Ich ziehe ihr die Socke und alles aus und sehe mir Marahs Fuß an. "Der ist ganz eindeutig gebroch. Da braucht man keinen Arzt, um das festzustellen.", sagt nun Mats, der auch zu uns gestoßen ist. "Ich bringe sie ins Krankenhaus.", sage ich entschlossen und stehe auf. Ich hebe Marah hoch und trage sie zum Auto. "Sag bitte Ally bescheid." Mats nickt und ich schnalle Marah an. "Nicht weinen, mein Engel. Wir fahren zu einem Arzt und dann wird alles gut." Sie nickt und wischt sich die Tränen weg. Schnell laufe ich um das Auto herum und steige ein, um anschließend ins Krankenhaus zu fahren. "Tut dir noch etwas weh?", frage ich meine Tochter. "Ja, mein Kopf.", murmelt sie schniefend. Ihr Kopf? Na toll. "Bist du denn auf den Kopf gefallen? Hast du dich beim hinfallen am Kopf gestoßen?" Sie nickt und wischt sie schluchzend über die Augen. "Ist dir schwindelig?" Sie nickt erneut. "Musst du spucken?" Nun schüttelt die den Kopf. "Okay, wenn doch, dann sag es mir, okay?" Sie nickt. "Schau mal, hier sind Taschentücher drinnen." Ich deute auf das Handschuhfach vor ihr. Sie öffnet es und holt eine Packung Taschentücher heraus. "Papi?", "Ja?", "Ich muss doch spucken.", weint Marah und dann ist es auch schon zu spät. Sie übergibt sie und weint wieder mehr. Ich fahre an den Straßenrand und halte an. "Alles gut, das ist überhaupt nicht schlimm, mein Spatz.", versichere ich ihr und streichle ihr über den Rücken. "Geht wieder?" Sie nickt und wischt sich mit einem Taschentuch den Mund ab. "Hälst du durch, bis wir im Krankenhaus sind?" Sie nickt wieder also fahre ich schnell weiter. Scheiß drauf, dass sie in meinem Auto gespuckt hat. Bringe ich es halt in die Reinigung und fertig.
Am Krankenhaus angekommen parke ich das Auto und hole dann Marah heraus. "Ich trage dich, okay?" Sie nickt und klammert sich an meinen Hals. "Wenn du noch einmal spucken musst, sag es mir." Sie bejaht und legt ihren Kopf mit geschlossenen Augen an meine Schulter. Mit ihr auf dem Arm laufe ich direkt in die Notaufnahme, wo ich sie anmelde. "Was hat die Kleine denn?", fragt die Schwester. "Sie hat sich definitiv das rechte Fußgelenk gebrochen und mit ihrer linken Hand ist auch nicht alles in Ordnung. Oh, und sie sagt, dass ihr schwindelig ist und übergeben hat sie sich auch. Offenbar ist sie mit dem Kopf auf den Boden aufgeschlagen, als sie gefallen ist.", "Dann haben Sie was die Wartezeit betrifft Glück. Folgen Sie mir." Ich sehe sie überrascht an und folge ihr.
Nach etlichen Untersuchungen und Röntgen sind wir in einem Behandlungszimmer, wo gerade Marahs Fuß eingegipst wird. An ihrer Hand hat sie eine Schiene, da die Hand verstaucht ist. "So, kleine Marah, du musst aber eine Nacht hierbleiben zur Beobachtung, weil du ja eine leichte Gehirnerschütterung hast. Morgen wirst du dann aber vielleicht wieder nach Hause dürfen.", lächelt der Doktor sie an. Marah nickt traurig. "Wäre es möglich, dass ich die Nacht dann bei ihr bleibe?", "Ja, das ist durchaus möglich. Ich gebe einer Schwester bescheid, dass ein Bett für sie mit in das Zimmer gestellt wird.", "Vielen Dank.", bedanke ich mich und hebe Marah hoch. Eine Schwester bringt uns in das Zimmer, in dem Marah und ich dann wohl die Nacht verbringen werden. Das kann ja was werden.
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Family is forever
Hayran KurguDas ist die Fortsetzung zu "Das Mädchen von der Straße". Bitte erst den ersten Teil lesen und dann diesen hier, da es sonst schwer ist hineinzufinden. Bildmaterialen stammen von Tumblr. Die Geschichte ich meiner eigenen Fantasien entsprungen. Kopi...