Kapitel 30

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Marahs Sicht:

"Aufwachen, Süße, heute ist doch dein Spiel.", höre ich Mama sagen. Ich öffne die Augen und sehe sie an. Sie sitzt auf meinem Bett und hat ihre Hand auf mein Bein gelegt. "Ist Papa da?" Mama schluckt und sieht zum Fenster. Er ist nicht da. "Dann will ich auch nicht zu dem Spiel. Ich hab keine Lust." Mama sieht mich wieder an. "Bitte, Marah. Du freust dich schon so lange auf das Spiel heute. Papa muss etwas arbeiten.", "Aber es ist doch Wochenende!" Mama nickt traurig. "Da hast du recht, meine Süße. Aber die Läden von Papa haben ja auch am Samstag auf. Und da muss der Papa eben nachschauen, ob da alles okay ist." Ich schüttle den Kopf und drehe mich auf die andere Seite. Ich will nicht aufstehen! "Bitte, mein Spatz. Oma und Opa werden auch da sein. Hannah, Lenni und Kat auch. Und natürlich ich." Ich schüttle den Kopf. Ohne Papa will ich nicht zu dem Spiel. "Marah? Schau mal.", höre ich Lenni sagen. Ich drehe den Kopf nach hinten und sehe ihn an. "Die habe ich gehabt, als ich so groß war wie du. Oma und Opa haben sie mir geschenkt." Ich setze mich auf und sehe Lennis alten Fußballschuhe an, die er bestimmt als Kind hatte. "Die kannst du haben, wenn du möchtest.", "Iih! Die hast du doch schon vollgestunken!", quietscht Hannah. Lenni sieht sie wütend an. "Möchtest du sie haben?" Nun sieht er mich wieder an. Ich nicke. "Das ist eklig! Außerdem sind das doch Jungsschuhe.", "Fräulein!", schmipft Mama mit Hannah und ich zucke zusammen. Lenni sieht mich weiterhin fragend an. Ich nicke und setze mich hin, damit ich die Schuhe nehmen kann. "Ich habe sie extra für dich richtig sauber gemacht. Ich hoffe mal, dass sie dir passen. Komm mal her." Lenni nimmt mir einen Schuh ab und nimmt dann meinen Fuß, um mir den Schuh anzuziehen. "Und? Drückt es irgendwo?" Ich schüttle den Kopf. "Gut.", lächelt mein großer Bruder mich an. "Aber du bekommst sie nur, wenn du jetzt aufstehst und zum Spiel gehst." Ich sehe ihn traurig an. "Komm schon, du würdest es bereuen, Zwergenprinzessin." Ich muss kichern. "Na siehst du, das gefällt mir schon viel besser. Und jetzt ab nach unten frühstücken." Ich nicke und ziehe den Schuh wieder aus, damit ich nach unten gehen kann.

Nach den Frühstück habe ich mich angezogen und jetzt sitze ich im Auto. Ich sitze hinten in der Mitte zwischen Kat und Lenni. Vorne sitzen Mama und Opa. Oma und Hannah sind in Omas Auto. Das ist komisch. Wenn die anderen Kinder aus meiner Klasse von ihrer Oma oder von ihrem Opa abgeholt werden, kommen immer Leute, die viel älter sind als meine Oma Cathy und mein Opa Mats. So wie Oma Manuela und Opa Thomas. Die sind älter. Aber egal. Mein Opa Mats ist voll cool. Der kann immer mit mir Fußball spielen und mit mir toben. Das macht immer voll Spaß. Mein Opa ist nämlich genauso alt wie mein Papa. Die haben mal zusammen Fußball gespielt als ich noch nicht auf der Welt war. Da war Lenni auch noch ein kleines Kind, glaube ich. Opa parkt das Auto und steigt aus, um Mama aus dem Auto zu helfen. Lenni steigt auch aus und sieht mich an. "Huckepack?" Ich nicke grinsend und schnalle mich ab, damit ich ihm auf den Rücken hüpfen kann. "Alles klar?", "Japp.", kichere ich. Lenni grinst und geht los. "Opa? Kannst du meine Tasche mitbringen?", "Aber natürlich!", ruft er lachend. Ich klammere mich an Lenni fest und gucke, wer schon alles da ist. "Guck mal, Lenni. Der da ist immer voll gemein. Der foult immer alle.", "Welcher? Der mit den blonden Haaren da?" Ich nicke. "Soll ich ihm eine reinhauen?" Ich kichere. "Ich meine das ernst, Prinzessin, soll ich?", "Nee, der ist ja ganz gut. Und der ist ja in meiner Mannschaft." Lenni dreht den Kopf zu mir nach hinten, um mich anzusehen. "Er ist in deiner Mannschaft und foult euch immer?" Ich nicke. "Weil er immer den Ball für sich alleine haben will. Dann stellt der uns immer ein Bein oder schubst uns, damit er den Ball haben kann." Lenni runzelt die Stirn. "Wenn er die der anderen Mannschaft foulen würde, würde ich das ja noch verstehen. Aber aus der eigenen? Das ist doch doof." Ich nicke. "Aber ist okay. Der schießt immer viele Tore und so." Lenni verdreht die Augen und stellt mich auf einer Bank ab. "So, meine kleine Prinzessin, du wirst sie jetzt alle umhauen. Zeig allen, wie gut du spielen kannst." Ich sehe mit großen Augen den Mann an, der auf einmal neben Lenni. "Daddy!", kreische ich und springe ihm in die Arme. Er fängt mich auf und lacht. "Es tut mir so leid, dass ich weggefahren bin. Ich habe total verdüst, dass du heute das Spiel hast. Aber jetzt bin ich hier und sehe dir zu, okay?" Ich nicke und klammere mich an meinen Daddy. "Ich hab dich lieb, mein Papa.", "Ich liebe dich auch ganz doll, meine kleine Prinzessin." Papa drückt mich ganz doll an sich. "Und jetzt zeig allen, dass du die Gene deinen Vaters hast." Ich grinse und Papa stellt mich auf dem Boden ab. "Wird gemacht.", kichere ich und nehme Opa meine Tasche ab, um ganz schnell in die Umkleide zu laufen.

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