König Henry

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*Annas Sicht*


Eine Sekunde lang dachte ich echt, dass Dad Rose jetzt eine scheuerte. Doch als Ethan die Hand von unserem Vater aufhielt fiel mir ein Stein vom Herzen. Wäre er nicht an ihrer Seite gewesen hätte das ganze unschön geendet. Dad sah Ethan erschrocken an. Ich glaube er hätte nie gedacht, dass sich Ethan einmal gegen ihn stellt. Seit Jahren war Ethan schon im Dienst der Königsfamilie, schon seine Eltern arbeiteten für uns. Sein Vater war der Leibwächter meiner Großeltern, seine Mutter war Köchin. Leider starb sein Vater bei einem Angriff auf die Königsfamilie. Er hat damit das Leben meines Großvaters gerettet. Ich habe das alles nicht miterlebt, aber ich kann mir vorstellen wie zerstört Ethan gewesen sein muss und seine Mutter erst. Sie beschloss danach mit meinen Großeltern nach Schottland zu ziehen, sie hielt es im Schloss nicht mehr aus. Ach, so gerne könnte ich einfach auch sagen, dass ich keinen Bock mehr habe und zu meinen Großeltern ziehe. Der Blick meines Vaters verfinsterte sich und er entzog Ethan seine Hand. Oho, das gibt jetzt Ärger: "Ethan, du wagst es dich zwischen mich zu stellen?" Ethan: "Es tut mir leid euer Majestät, aber ich habe geschworen Rose vor jeder Gefahr und in jeder Sekunde zu beschützen. Egal, wer vor ihr steht." Wow, das war eine Ansage. Das Gesicht unseres Vaters wurde rötlicher und Wut stieg in ihm auf. Max stellte sich vor Ethan und Rose und sah unseren Vater ernst an: "Dad, beruhige dich. Du wolltest Rose schlagen. Er hat nur seine Pflicht getan." Dad: "RUHE! Kein weiteres Wort! Ich lasse mir das nicht bieten. Ethan! In den Thronsaal, sofort!" Scheiße, Ethan steckte echt in der Scheiße. Ich: "Dad.." Dad: "Anna, du hältst auch deinen Mund!" Oh Gott, ich hatte ihn noch nie so wütend erlebt. Ja klar, unser Vater war öfters wütend, aber so so wütend wie in diesem Moment habe ich ihn nie erlebt. Ethan ging mit meinem Vater mit und wir standen alle wie angewurzelt da. Max nahm Rose Gesicht in die Hände, die geschockt vor sich hin starrte: "Rose, alles in Ordnung?" Sie sagte nichts. Max: "Rose?" Ich: "Max, sie steht unter Schock. Sie sollte auf ihr Zimmer." Max: "Jerome!" Jerome: "Ja?" Max: "Bring Rose auf ihr Zimmer. Ich komme gleich nach." Nicolas, der spanische Kronprinz, mischte sich ein: " Ich kann sie auch auf ihr Zimmer bringen." Max sah Nicolas skeptisch an: "Ich glaube Rose sollte jetzt alleine sein.." Nicolas: "Sie steht unter Schock. Keiner sollte in diesem Augenblick alleine sein." Max: "Und ich finde, man sollte sie zur Ruhe kommen lassen und sie nicht bedrängen." Oh man, jetzt krachen auch noch die aneinander. Nicolas: " Und ich finde.." Ich: "HALTET BEIDE EURE KLAPPE!" Mir platzte der Kragen. Ich: "Das letzte was wir jetzt brauchen sind zwei Vollidioten, die jetzt auch noch aneinander krachen. Jerome bring Rose auf ihr Zimmer. Nicolas, tut mir leid, aber ich gebe meinem Bruder recht. Sie braucht jetzt Ruhe." Max: "Ha!" Ich: "Und du mein Lieber, du hältst dich auch fern. Rose muss sich wirklich erst beruhigen." Max: "Und was machst du?" Ich: "Ich werde in den Thronsaal gehen." Max: "Du weißt, dass Dad noch wütender wird wenn du störst." Ich: "Das ist mir egal." Ich wollte gehen, doch Alexander hielt mich am Arm fest: "Anna, ich finde du solltest es mal ruhen lassen. Reite dich nicht in Schwierigkeiten." Ich: "Ich werde sicher nicht blöd rumsitzen. Mein Vater wollte schon immer, dass ich mich wie eine Königin verhalte und das tue ich jetzt auch!" Ich riss ihm meinen Arm aus der Hand und eilte in den Thronsaal. Mein Vater war gerade dabei Ethan fertig zu machen und anzuschreien, sodass er total ausrastete als ich in den Saal stürmte: "ANNA! Verlass sofort wieder den Saal!" Ich: "Ich möchte aber etwas dazu sagen." Dad: "NEIN! ICH MÖCHTE KEIN WORT AUS DEINEM MUND HÖREN! RAUS!" Ich: "Nein! Ich möchte etwas sagen und ich werde etwas sagen! Du kannst Ethan nicht für seine Pflicht verurteilen! Du wolltest Rose etwas antun, er ist dafür da, dass ihr nichts passiert! Und es ist scheiß egal wer ihr was antun möchte. Sei es irgendein blöder Mann, unsere Mutter, Max oder ich oder du! Er hat einen Schwur geleistet und hätte er dich nicht aufgehalten dann hätte er diesen Schwur gebrochen. Ist dir dein Stolz etwa so viel wichtiger?" Dad: "Anna, nicht in diesem Ton! Rose hat sich unehrenhaft verhalten.." Ich: "Unehrenhaft? Ich benehme mich jeden Tag unehrenhaft! Rose ist die, die alles perfekt macht und dann beschützt sie ihren Bruder, deinen Sohn, und plötzlich ist das ein fataler Fehler und du willst sie schlagen. Dann hätte ich jeden Tag eine Watsche verdient." Dad: "Ich schlage meine Kinder nicht.." Er schlägt seine Kinder nicht? Soll das ein Scherz sein? Mir platzte der Kragen: "ROSE IST DEINE TOCHTER!!" Stille. Mein Vater sagte nichts, aber er war wütend. Sehr wütend, das sah man ihm an. Er musste sich sehr beherrschen, damit er nicht an die Decke ging: "Ethan, dein Verhalten ist nicht akzeptabel. Aber.. Ich drückte noch ein einziges Mal ein Auge zu. Beim nächsten Fehlverhalten stelle ich dich in Arrest. Hast du das verstanden?" Ethan: "Ja, Euer Majestät." Dad: "Du darfst dich entfernen. Anna, du bleibst noch." Na toll. Wenigstens kam Ethan einmal mit einem blauen Auge davon. Ich musste mich einfach für ihn einsetzen. Ich hätte nicht ertragen können wenn er Ärger bekommt und vielleicht unter Arrest gesetzt wird. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich alles für ihn getan hätte. Oh, war ich in Ethan etwa verliebt? Doch den Gedanken konnte ich nicht weiterführen denn mein Vater begann mich anzuschreien: " ANNA! Was fällt dir ein dich einzumischen?" Ich: " Vater, du hast immer gesagt, dass eine Königin und ein König für Recht und Ordnung einstehen und immer gerecht sind. Und Ethan hast du Unrecht getan. Ich habe nur das getan was eine Königin tun würde." Dad: "Eine Königin?" Ich: "Ihr wolltet immer, dass ich mich wie eine Königin verhalten soll." Dad: "Einerseits bin ich stolz auf dich andererseits möchte ich, dass du dich nie wieder gegen mich stellst, ist das klar?" Ich: "Ja, Vater." Dad: "Und wenn du dich endlich wie eine Königin verhalten möchtest, dann erwarte ich, dass du dich auch in Gegenwart von Alexander so verhältst." Ich: "Aber ich mache doch eh schon alles was er will!" Dad: "Wie ich hörte nicht alles! Anna, Alexander wird den Thron in Deutschland übernehmen und ich möchte nicht, dass die Beziehung zwischen England und Deutschland wieder schlechter wird." Meinte er das gerade ernst? Ich: "Willst du damit sagen, dass ich meinen Körper an Alexander verkaufen soll? Wie eine Hure?" Dad: "ANNA! Nimm nicht solche Worte in den Mund!" Ich: "Aber das verlangst du gerade von mir! Ich bin doch nicht irgendeine Puppe, die man hergeben kann damit der Eine glücklich ist und man keine Probleme bekommt! Ich lasse mich von diesem Schleimbeutel sicher nicht anfassen!" Dad: "Du tust was von dir verlangt wird!" Ich: "Du besitzt mich nicht! Keiner besitzt mich! Mich kann man nicht besitzen! Vergiss es!" Dad: "Noch einmal, du tust WAS AUCH IMMER VON DIR VERLANGT WIRD!" Ich: " NIEMALS!" Damit stürmte ich aus dem Thronsaal. 




Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt