Bei diesem Anblick kann sich keiner konzentrieren

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*Annas Sicht*

Ethan, Jerome und Ray hauten sich echt ins Zeug und probierten jegliche Trainingsgeräte aus. Nichts blieb unberührt. Wie ich sehen konnte machte es ihnen auch sehr viel Spaß sich endlich mal wieder frei herum bewegen zu können ohne Max, Rose und mich dauernd an der Backe zu haben. Eigentlich wollte ich die drei nicht so ungeschämt beobachten, aber ich konnte meinen Blick einfach nicht von Ethan wenden. Durch sein T-Shirt waren bei jeder einzelnen Bewegung seine Muskeln gut sichtbar und raubten mir den Atem. Was solls, Ethan machte mich als Ganzes sprachlos, dagegen konnte ich nichts tun.Alles, wirklich alles an ihm machte mich wahnsinnig. Er war toll, in jeder Hinsicht unwiderstehlich! Ich setzte mich auf einen Sessel und sah den drein zu wie sie beginnen Liegestütz zum Aufwärmen zumachen. Danach folgten Sit-Ups, die sie kopfüber auf einem Baum hängend machten. Man, da würde mir total schwindelig werden, vor allem hätte ich Angst, dass ich runterfalle und mit dem Kopf auf den Boden krache. Als auch die erledigt waren, schlug Jerome vor noch Klimmzüge zu machen damit sie auch ihre Arme aufwärmten. Doch bevor sie sich wieder an den Baum hingen begann Ethan sich das T-Shirt auszuziehen. Von da an war meine Konzentration im Minusbereich. Ich sah als erstes zwar nur seinen Rücken, aber selbst der war atemberaubend. Ich hatte noch nie so einen durchtrainierten und markanten Rücken gesehen. Okay, ich hatte noch nicht wirklich viele nackte Oberkörper gesehen und schon gar nicht den von Ethan. Auch erst zu diesem Zeitpunkt fiel mir auf, dass Ethan ein Tattoo hatte.Es waren seltsame Symbole mit sehr verschnörkelten Linien, die sich um seinen ganzen linken Oberarm, über seine Schulter und dann noch nach vorne bis unterhalb des Schlüsselbein zogen. Das Muster erinnerte mich an die Muster der Wikinger, an ihre Ornamente. Meine Güte sah das heiß aus. Ich war so irritiert, dass ich nicht merkte,dass ich mir meinen Tee, als ich mir gerade eine neue Tasse einschenken wollte, auf meine Hand goss anstatt in die Tasse.Eigentlich ein Wunder, dass ich mein Ungeschick nicht merkte, denn der Tee war brühend heiß. Im Normalfall hätte ich laut aufgeschrien und wäre aufgesprungen, aber ich war so darauf konzentriert Ethan anzustarren, dass ich keinerlei Schmerz spürte.Wahrscheinlich hätte ich es nie bemerkt bevor die Kanne leer gewesen wäre, hätte Ethan sich nicht umgedreht, bemerkt, dass ich ihn beobachte und auf meine Hand gedeutet. Erschrocken sah ich auf meine Hand und realisierte erst dann, dass ich die Hälfte des Tees aufmeine Hand geleert hatte. Man war das peinlich! Ich stellte die Kanne sofort wieder hin, holte ein Handtuch und wischte die Sauerei weg.Ethan lachte mich aus und schüttelte den Kopf. So ein Blödmann! Ersoll nicht blöd lachen, immerhin ist er an dieser Sauerei Schuld.Was zieht er auch sein Shirt aus? Was hat er auch so einen geilen Körper? Alles seine Schuld! Als ich das Chaos beseitigt hatte vibrierte mein Handy. Eine Nachricht von Ethan: " Nicht die Konzentration verlieren, euer Hoheit ;) " Ich sah ihn böse an,doch er grinste nur, verbeugte sich leicht und widmete sich wieder Jerome und Ray, die sich schon Schwerter geholt hatten. So ein Spinner! Aber mein süßer Spinner. Kurz verschwand ich wieder in Gedanken und bemerkte wiedermal nicht, dass meine Oma den Balkon betrat: " Und, genießt du das schöne Wetter?" Bei meinem Geschick, das ich an diesem Tag ablegte, erschrak ich so dermaßen,sodass ich beim Umdrehen zu meiner Großmutter die halb leere Kanne Tee umstieß und damit den Rest verschüttete. Ich: " Heer Gott,Oma! Du schleichst dich jedes Mal wie ein Panther an." Oma: "Tut mir leid mein Liebes, ich wollte dich nicht so erschrecken.Anscheinend warst du wohl wieder in Gedanken ganz woanders."Ich: " Ich habe nur überlegt was ich den Rest des Tages tun könnte." Außer Ethan zu stalken und mich beherrschen zu müssen nicht zu sabbern oder ihm gleich alle Klamotten vom Leib zu reißen.Oma: " Mmhmm.." Ohje, sie glaubt mir nicht. Das war ihr typisches "ich weiß ganz genau, dass du lügst aber ich lasse dich damit davon kommen"-Mmhmm. Sie trat neben mich, legte ihre Hände auf das Balkongeländer und sah in meine Blickrichtung: "Wie ich sehe hast du von hier eine sehr schöne Aussicht." Ich:" Ja das stimmt. In London habe ich nicht die schöne Kulisse des Meeres und des Sonnenuntergangs am Abend." Oma schmunzelte:" Haha, eigentlich habe ich nicht davon gesprochen.." Ich:" Sondern?" Oma: " Ich sprach von dieser Aussicht.."Sie zeigte auf den Trainingsgarten, dann auf Ethan, der gerade Jerome entwaffnete und zu Boden rang. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich wurde nervös. Doch ich versuchte so ruhig und gelassen zuklingen wie nur möglich: " Es ist schön mit anzusehen wie sehr sie sich doch verbessert haben und wie sehr es ihnen Spaß macht. Es fasziniert mich wie geschickt sie sind." Oma: " Ach meine Kleine, vor mir brauchst du nichts verbergen. Ich sehe doch, dass du an dem jungen Ethan interessiert bist." Was? Wie... Wie konnte sie das wissen? Wie waren gerade einmal ein paar Stunden hier.Manchmal war es schon gruselig was meiner Großmutter so alles auffiel. Wie als würde sie durch die Seele blicken und alle schmutzigen Geheimnisse ans Tageslicht bringen. Ich musste sie völlig entsetzt und schockierend angesehen haben, denn sie fing einfach nur an zu lachen: " So überrascht, dass ich das weiß?" Ich: "Ja.. Ich meine.. Woher?" Oma: " Anna, meine Liebe, ich kenne dich von deiner Geburt an. Ich war einmal genauso wie du und vor allem Großmütter spüren so etwas. Wie ich auch sehen kann ist auch er nicht gerade abgeneigt von dir. Habe ich recht?" Prompt wurde ich knall rot im Gesicht und konnte mir kein Lächeln unterdrücken. Oma begann auch breit zu lächeln: " Mich erfülltes mit Freude, dass du jemanden gefunden hast und mit ihm glücklich bist. Er ist ein toller Mann. Lass ihn dir nicht entgehen! Und keine Sorge mein Mund ist verschlossen." Sie machte eine Schlossgestick vor ihrem Mund und lächelte mich liebevoll an. Kurz bevor sie den Balkon wieder verließ und mich alleine lies, drehte sie sich noch einmal um: " Übrigens, eure Pferde werden in einer halben Stunde zirka hier sein. Oh und ich lasse dir eine neue Kanne Tee bringen." Ich: " Danke!" Ohja super! Endlich konnte ich mit Daisy die schönen Wälder, Küsten und Felder hier entlang reiten. Das würde ihr auch irre Spaß machen. Einmal eine Abwechslung zu den langweiligen Reitkoppeln hinter Schlossmauern und eingezäunten Plätzen. Da fiel mir eine brillante Idee ein. Ich wollte schon immer bei Nacht reiten gehen, wenn es schon etwas kühler und schön dunkel ist und dieser Tag bat sich super dafür an. Es würde eine sehr klare Nacht werden und somit würde der Mond ein wenig Licht spenden. Ich könnte Ethan mitnehmen, dann wären wir alleine und könnten uns irgendwo im Wald ein schönes Plätzchen suchen und wären ungestört. Aber diesen Gedanken schüttelte ich wieder ab, denn ich wusste, dass so nur Gerüchte entstehen würden und Rose und Max skeptisch werden würden. Ich hatte immer noch nicht beschlossen wann ich den beiden das mit Ethan erzähle, immerhin hatten sie mir von ihrer Affaire auch noch nichts erzählt beziehungsweise es mir gebeichtet. Also wartete ich auch noch darauf.Natürlich schlug ich Rose, als sie ohne zu klopfen in mein Zimmer stürmte, vor mich beim nächtlichen Ausritt zu begleiten. Boah, sie lernte auch nie anzuklopfen. Was wäre gewesen, wenn Ethan bei mir wäre und wir gerade voll am rummachen sind? Rose hätte einen Herzinfarkt bekommen genauso wie ich. Irgendwann tätowiere ich ihr"Anklopfen" auf den Arm! Selbstverständlich konnte sie mir nichts ausschlagen und nahm meinen Vorschlag an. Ist ja total langweilig dauernd nur herum zu sitzen und beim Reiten brauchte sie sowieso ihr Bein nicht. Penelope war einer der ruhigsten und bravsten Pferde die es gab und sie wusste wie sie sich zu benehmen hat. Rose könnte blind auf ihr reiten und ihr würde nichts passieren. Ich: "Also ist es abgemacht, wir treffen uns, ich würde sagen, um neun nach dem Abendessen unten im Reitstall, okay?" Rose nickte. Ich:" Fragst du auch bitte Max ob er mitkommen will?" Rose: "Wieso fragst du ihn nicht selbst?" Ich zuckte mit den Schultern:" Ich bin mir sicher, dass du ihm früher über den Weg läufst als ich.." Ich lächelte und hoffte, dass in Rose endlich ein Schalter umgelegt wird und sie begreift, dass ich schon längst weiß,dass zwischen ihr und Max etwas läuft. Aber sie sah mich nur komisch an und verließ dann mein Zimmer. Ich war gespannt wann sie endlich mit der Wahrheit rausrückte. Ich sah wieder zu Ethan, Jerome und Ray, die nun mit Pfeil und Bogen hantierten und mit.. Mit Äpfeln?Was zum Teufel treiben die da bitte? Um es genauer zu betrachten entschloss ich mich ihnen einen kleinen Besuch abzustatten. Als ich bei ihnen unten war hatte Ethan gerade Pfeil und Bogen in der Hand und Jerome setzte sich einen Apfel auf den Kopf. Ich: " Was zum Henker macht ihr da?" Ray: " Nachdem wir alle Trainingsgeräte ausprobiert haben dachten wir es wäre Zeit für etwas neues." Ich: " Und deshalb hat Jerome einen Apfel am Kopf?" Jerome: " Hahaha ganz genau. Wir wollten Ethans Zielgenauigkeit auf die harte Probe stellen." Ray: " Er versucht den Apfel mit dem Pfeil zu treffen während er auf Jeromes Kopf steht." Ich: " Seid ihr wahnsinnig? Du könntest dich verletzen Jerome!" Jerome: " Ach, ich vertraue Ethan. Er wird mir schon nicht in den Kopf schießen." Ethan spannte den Bogen: " Beweg dich ja nicht!" Oh mein Gott, ich konnte da nicht hinsehen. Die waren ja verrückt! Nicht mehr bei Sinnen! Ich hielt mir die Hände vor die Augen und zuckte zusammen als ich einen kleinen Krach hörte. Langsam nahm ich die Hände wieder runter und sah wie der Apfel in der Wand des Geräteschuppen, durchbohrt von einem Pfeil, steckte. Jerome jubelte: " Hahaha wuhuu, man das war mega krass! Ich wusste doch, dass das funktioniert." Ich verdrehte die Augen: " Ihr seid doch völlig durchgeknallt."Ethan zuckte mit den Schultern: " Wohl möglich. Das gehört zum Leben dazu." Er grinste frech und er hatte immer noch kein T-Shirt an! Von Nahem sah er noch besser aus und erst seine Muskeln,Gott seine Muskeln! Am liebsten hätte ich sie jetzt angefasst, sie unter meiner Hand gefühlt, doch ich zwang mich weg zu sehen. Ray: "Ich denke wir sollten uns für das Abendessen fertig machen."Ethan: " Geht nur, ich räume die Sachen weg." Jerome: "Sicher?" Ethan: " Ja, geht schon. Wir sehen uns später."Nun waren nur mehr Ethan und ich da. Ethan: " Wenn sie schon hier sind euer Hoheit, können sie den Bogen und die Pfeile nehmen und in den Geräteschuppen bringen." Um nicht wie blöd da zustehen und Ethan anzustarren machte ich wie er sagte und brachte die Pfeile und den Bogen in den Schuppen. Dort verstaute Ethan auch die Schwerter. Doch bevor ich aus dem Schuppen rausgehen konnte, packte mich Ethan, drückte mich gegen die Wand und küsste mich. Der Kuss war fordernd, aber gleichzeitig auch behutsam und sanft, sodass ich schwer atmete als sich Ethan wieder von mir löste. Seine Stirn lehnte an meiner, er keuchte genauso wie ich, doch seine Augen funkelten voller Lust. Ethan: " Das habe ich vermisst." Ich grinste: " Nicht nur du!" Wir begannen uns wieder zu küssen nur wurde der Kuss noch wilder als vorher. Ethan packte mich an meinem Hintern, hob mich mit Leichtigkeit hoch und setzte mich auf dem Tisch, der dort drinnen stand, wieder ab. Seine Hände fuhren meinen Rücken auf und ab und glitten langsam unter mein T-Shirt. Ich bekam Gänsehaut und mein ganzer Körper begann wieder zu kribbeln.Oh Gott, wenn ich jetzt keinen Schlussstrich ziehe dann treibe ich es gleich mit Ethan im Geräteschuppen! War ich denn überhaupt schon bereit dafür? Dass ich es mit Ethan treiben wollte, daran war kein Zweifel, aber doch nicht im Geräteschuppen, vor allem nicht wenn ich mich darauf nicht eingestellt habe und nicht wusste ob es jetzt das Richtige wäre. Okay Anna, du musst jetzt einen Schlussstrich ziehen.Ich: " Ethan.." Er hörte nicht. Ich drückte ihn leicht von mir weg und sah ihn an: " Stopp!" Ethan: " Tut mir leid.. Ich wollte dich nicht bedrängen." Ich: " Das hast du nicht, ich.. Ich möchte einfach nicht das erste Mal mit dir in einem Geräteschuppen schlafen. Vor allem glaube ich nicht, dass jetzt der richtige Augenblick wäre. Ich hoffe du verstehst das?"Ethan lächelte und küsste mich sanft: " Natürlich verstehe ich das. Du machst mich einfach wahnsinnig, dass ich manchmal die Beherrschung verliere. Aber wir haben keine Eile." Er nahm meine Hand und küsste diese: " Meine Prinzessin." Ich lief rot an: " Danke. Und jetzt.. Zieh dir bitte wieder ein T-Shirt an.Bei diesem Anblick kann sich ja keiner konzentrieren." Ethan lachte auf. 

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt