Blutrausch

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*Rose's Sicht*

Ich sah zu wie Alexander in Annas Armen starb und mir kamen die Tränen. Plötzlich schlüpften einige Soldaten durch das Loch, das hinter Mum und mir war. Es waren die Schotten. Meine Augen weiteten sich und George sah mich an: „Alles okay mit dir, Rosalie?" Ich nickte: „Wir sollten den anderen helfen. Es sieht nicht gut aus." George nickte kurz: „Die draußen haben wir ausgeschalten." Ich stand auf und nickte. George und die Armee gingen hinter mir zu den anderen. Einige trugen Alexander und hielten ihn in die Höhe. In einer alten Legende hieß es, das Könige, Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen immer in Richtung Himmel gehalten werden sollen, damit Gott sie mit offenen Armen empfängt, trotz der Morde die sie, zum Schutz des Landes, in Kauf genommen haben. Ethan half Anna auf und drückte sie an sich. Sie weinte nicht, aber man sah, dass sie am ganzen Körper zitterte. Ich begann auch zu zittern, aber nicht so sehr weil ich traurig war, sondern, weil ich wütend war. Max legte mir eine Hand auf die Schulter: „Rose? Was machst du hier? Alles in Ordnung?" Ich schüttelte den Kopf: „Ich glaube nicht." Ich riss ihm das Schwert aus der Hand und warf mich ins Getümmel, vor dem uns die schottischen Soldaten abgeschirmt hatten. Ich weiß nicht wie viele ich getötet hatte, aber auf jeden Fall mehr als in meinem ganzen Leben. Als ich jemandem den Kopf abschnitt spritzte mir Blut ins Gesicht, dass ich mir aber nur irgendwie wegwischte, so dass es meine Sicht nicht versperrte. Jemand versuchte mich irgendwie davon abzuhalten, ich drehte mich schnell um und hielt ihm das Schwer unter die Nase. Es war George, doch aus einem Grund, den ich bis heute nicht weiß, konnte ich mein Schwert nicht niederlegen. Er sah mich ernst an: „Ich bins Rosalie. Keine Sorge, ich tue dir nichts." Ich atmete schwer und erkannte meine Stimme kaum, als ich ohne Kontrolle sprach: „Woher soll ich wissen, dass du mir nichts tust?" Ich verpasste ihm einen Stich ins Knie und lief weg. Ich war beim Springbrunnen angekommen, dort sah ich mein Spiegelbild. Ich hatte blutrote Augen und meine Zähne sahen so aus als könnte ich jemandem die Kehle ohne große Mühe ausreißen. Ich erschrak und stolperte einige Schritte nach hinten. Ich landete in der Brust eines Mannes, der mich festhielt und mit mir sprach. Als ich die Stimme erkannte gefror mir das Blut in den Adern und aus meiner Wut wurde Angst: „Rose, meine kleine Rose. Wie geht es dir denn? Mir ist zu Ohren gekommen, dass du schwanger bist?" Mir kamen die Tränen und ich schüttelte den Kopf: „Bitte nicht, Nico. Tu dem Baby bitte nichts." Er drehte mich in seinen Armen so um, dass ich ihn ansah und lächelte ein wenig: „Ich würde einem potentiellen spanischen Thronfolger doch nie etwas tun." Die Klinge des Dolches den er in der Hand hielt, glitt von meinem Kinn zu meinem Hals: „Bei dir bin ich mir da aber nicht so sicher... Leider hängt das Leben des Kleinen noch ein wenig an deinem." Er verpasste mir mit der Faust einen Schlag auf die Schläfe und ich fiel sofort in eine Bewusstlosigkeit, doch nicht bevor ich Anna, Max und Ethan zu mir laufen sah.Max lief mir mit einem kleinen Mädchen, in etwa im Alter vom fünf Jahren, entgegen und grinste: „Die kleine Amelie wollte einfach nicht zum Reittraining ohne dich." Ich verdrehte ein wenig die Augen, und hob sie hoch: „Amelie, du weißt doch wie wichtig es deiner Oma ist, dass du Reiten lernst." Sie sah mich stirnrunzelnd an: „Aber ich brauch doch nicht Reiten zu lernen. Onkel Ethan hat gesagt, dass er mich überall hin bringt, wo ich nur möchte." Ich lachte auf: „Aber Onkel Ethan wird nicht immer Zeit haben, vor allem wenn das Baby da ist. Mum? Könntest du mit Amelie Reiten gehen." Ich sah alles von der Vogelperspektive und drehte mich in die Richtung in die ich geschrien hatte. Dort stand eine Frau, die mir ein wenig ähnlich sah. Wer war das? Sie sah zu mir hinauf und plötzlich wurde alles schwarz und ich stand unmittelbar vor ihr. Ich atmete geschockt ein und sah sie an. Sie hob ihre Hand und streichelte meine Wange: „Rosalie, meine Rose..." Ich sah sie irritiert an: „Wer bist du?" Sie lächelte und lies ihre Hand sinken: „Deine Mutter. Ich weiß, ich habe kein Recht jetzt in dein Leben zu treten, aber du musst mir gut zuhören. Du bist gerade bewusstlos und die anderen kämpfen um dein Leben. Du hast gerade gesehen, wie deine Zukunft aussehen könnte, aber es ist wichtig, dass du Henry tötest. Es wird noch etwas schreckliches tun, wenn du das nicht tust." Ich sah auf meine Hände, die aussahen, als wären sie in Blut getränkt. Sie nahm meine Hände in ihre und sah mich eindringlich an: „Du bist ein Schattenwesen, Rose. Du wirst noch früh genug erfahren, was es heißt, aber nur so viel: Henry wird dich töten wollen, wenn er das erfährt und dazu nicht nur dich sondern auch das Baby." Ich schluckte: „Wieso sollte ich dir auch nur ein Wort glauben? Henry würde mich doch nicht töten, nachdem er mich an die erste Stelle der Thronfolge gebracht hat." Sie schüttelte den Kopf: „Das war ein Kompromiss um zu bekommen, was er wollte, bitte falle nicht auf ihn hinein." Mir kamen die Tränen, doch ich konnte sie unterdrücken: „Wieso interessierst du dich überhaupt jetzt auf einmal für mich?" Sie seufzte: „Ich interessiere mich schon immer für dich, aber dein Vater ist ein sehr böser Mann, wenn er wüsste, dass du existierst, würde er dich umbringen wollen, aber das erfährst du alles noch. Es ist wichtig, dass du wieder zu bewusst sein kommst und Henry tötest." Die Frau vor mir verblasste langsam und lächelte: „Ich liebe dich, meine Kleine und bin so stolz auf dich." Ich griff nach ihr, doch es war zwecklos,, denn nun war ich alleine in der Dunkelheit. Ich konnte Henry doch nicht töten, klar ich mochte ihn nicht sonderlich, aber er war Max' Vater und der wäre traurig, wenn ich Henry töten würde, außerdem würde meine Stelle an der Thronfolge vielleicht auch nicht anerkannt werden, wenn ich den König umbringen würde. Fragen und Fragen, doch irgendwas zog mich hinunter. Es fühlte sich an, als würde ich eine Ewigkeit fallen. Ich konnte nichts kontrollieren, keine Bewegungen, gar nichts. Ich wollte schreien, doch nicht einmal das war mir möglich...  

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt