Prinz Nicolas

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(Bild von Prinz Nicolas)

*Rose' Sicht*


Ich wachte durch ein Klopfen an meiner Tür auf. Da ich, wie erwartet, nicht einschlafen konnte, wachte ich auch nicht um die Uhrzeit auf, zu der ich normalerweise wach war. Ich seufzte, zog mir meinen Morgenmantel über und ging zur Tür. Es war Anna, die umgezogen und hellwach vor meiner Tür stand. Sie sah auch ein wenig müde aus. Ich hob eine Augenbraue: „Was machst du so früh wach?" Sie lachte ein wenig: „Früh? Ich hole dich zum Mittagessen, weil du das Frühstück verschlafen hast. Mum fragt, ob du krank bist?" Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Ich mache mich fertig und komme dann." Sie nickte: „Du hast 45 Minuten." Ich bedankte mich, fürs wecken und versuchte mich nicht so zu aussehen zu lassen, als hätte ich die ganze Nacht nichts geschlafen. Ethan wartete wie immer auf mich vor der Tür und grinste: „Na, Majestät? Sieht so aus, als wäre es eine lange Nacht gewesen. Wer hat dir eigentlich beim Ausziehen geholfen? Du bist sicherlich nicht alleine aus dem Ding hinausgekommen." Ich hob den Finger: „Ethan. Erstens, sagt man einer Prinzessin nicht, dass sie so aussieht, als habe sie nichts geschlafen und zweitens, das mein Lieber, geht dich das nichts an." Er lachte ein wenig: „Na, dann hoffe ich wenigstens, dass Max Spaß dabei hatte." Ich verdrehte die Augen und sah ihn böse an: „Max hat mir allerdings geholfen, ist aber kurz darauf gegangen." Ethan sah mich genau an: „Sehe ich da Enttäuschung in deinem Blick?" Ich schüttelte den Kopf: „Natürlich nicht. Er ist mein Bruder." Ethan zuckte die Schultern: „Adoptivbruder." Bevor ich etwas sagen konnte, stand Mum vor dem Speisesaal und fing mich ab: „Rose, meine Liebe. Ich dachte schon, dass du krank geworden bist. Anna war vor dir wach. Max, war auch beim Frühstück. Ich habe mir wirklich sorgen gemacht." Ich schüttelte den Kopf: „Keine Angst. Ich konnte nur nicht schlafen." Sie nickte: „Na dann, wird es Zeit, dass du etwas isst. Du siehst ein wenig abgemagert aus." Ich schüttelte den Kopf: „Keine Sorge. Ich esse schon genug." Anna sah kurz auf, als ich hinein kam und konzentrierte sich dann wieder auf ihr Essen. Ich setzte mich auf meinen Platz zwischen ihr und Max und sah unauffällig zu ihm. Er sah schon fast fröhlich aus. Ausgeschlafen, auch. Ich nahm mir vor an dem Abend früher schlafen zu gehen. Ich stocherte in meinem Essen herum und Henry sprach mich an: „Rosalie?" Ich schüttelte leicht den Kopf, um wieder zur Gegenwart zu kommen und sah ihn an: „Ja?" Henry seufzte: „Ich habe dich gerade gefragt, ob es für dich in Ordnung wäre, den spanischen Kronprinzen Nicolas heute durch den Tag zu begleiten. Er hat beschlossen einige Tage noch hier zu bleiben, weil er deine Gesellschaft gestern genossen hat." Ich nickte: „Aber natürlich." Henry sah nun Max an: „Ich werde heute bei deinem Training ein wenig dabei sein. Du wirst deinen alter Herrn hoffentlich besiegen können." Max nickte und dann sah er Anna an: „Ich erwarte dein bester Verhalten, bei Alexander." Ihre Begeisterung hielt sich in Grenzen, doch sie nickte. Henry stand auf: „Wenn ihr mich entschuldigen würdet, ich habe noch einen Termin." Wir nickten alle und er verschwand. Die Wachen hielten die Türen offen und Alexander, seine Eltern und Nicolas kamen hinein. Nicolas, setzte sich gegenüber von mir und Alexander gegenüber von Anna hin. Nach dem Frühstück lächelte Max, nickte mir kurz zu und ging, wahrscheinlich zum Training. Alexander bat Anna mit ihm mitzugehen und die Erwachsenen gingen auch irgendwo hin, um politische Geschäfte zu besprechen, somit blieben nur noch Nicolas und ich über. Wir aßen eine Zeit lang still weiter und er fragte: „Rosalie, wie wäre es, wenn du mir heute den Garten zeigst?" Ich nickte: „Gerne. Du kannst mich übrigens Rose nennen. Alle hier tun das." Er lächelte: „Dann kannst du mich Nico nennen." Ich nickte: „Gerne." Luis half beim wegräumen der Teller und lächelte. Nico und ich gingen in den Garten und er erzählte mir von seinen aktuellen Reisen. Ich lachte ein wenig: „Also, reist du durch alle möglichen Königreiche, tust so als hätte Spanien politisches Interesse, nur um ein wenig herum zu kommen?" Er nickte: „Klingt ein bisschen selbstsüchtig, nicht?" Ich schüttelte den Kopf: „Klingt ziemlich aufregend, um ehrlich zu sein." Er sah mich an: „Wäre das etwa etwas für dich?" Ich runzelte die Stirn: „Du hörst dich so an, als ob es überraschend wäre." Er zuckte die Schultern: „Nun ja, es gibt ja über jeden von uns Gerüchte. Max und ich sind beispielsweise Aufreißer." Ich lachte: „Interessant." Er fuhr fort: „Anna ist die wilde und freie von euch. Sie will ihren Willen durchsetzten und hat kein Interesse an der Krone." Ich nickte, als Zeichen, dass er weiter sprechen sollte: „Und du, du bist die perfekte Prinzessin. Du hast Überblick über alles, kennst jede Königsfamilie und bist eigentlich die beste Anwärterin für den Thron." Ich lachte: „Und was gibt es negatives über mich zu sagen?" Er schüttelte den Kopf: „Ich denke nicht, dass ich das sagen sollte." Ich sah ihn ermutigend an: „Komm schon. Ich halte es aus." Er flüsterte: „Du bist verklemmt, sagt man." Ich sah ihn empört an: „Verklemmt?" „Ich sagte doch, dass du es nicht wissen willst." Wir lachten ein wenig und als ich gerade fragen wollte, was man über Max sagte, sah ich wie Max mit seinem Vater kämpfte. Man hörte wie die beiden Schwerter aufeinander knallten und ich zuckte jedes einzelne Mal zusammen. Henry sah nicht so aus, als würde er realisieren, dass er gegen seinen Sohn kämpfte. Ich ging ein wenig schneller in die Richtung, bis ich schlussendlich lief. Max lag schon am Boden und versuchte ihn wieder in die Realität zu bringen: „Dad! Ich bins! Hör auf!" Henry hielt ihm, das Schwert an die Brust. Ich riss ihm das Schwert aus der Hand, da er mich gar nicht bemerkte und warf es weit weg. Nico wich aus, dass es ihn nicht traf und beobachtete die Szene. Ich war wütend: „BIST DU WAHNSINNIG GEWORDEN?! DAS IST DEIN SOHN!!!" Henry hob den Kopf und sah mich an: „Rosalie! NICHT IN DIESEM TONFALL!" Max stellte sich schützend vor mich: „Dad. Schrei sie nicht an. Du warst in Gedanken wo anders. Du hättest mich ernsthaft verletzen können." Henry sah ihn und dann mich an: „Ich wollte ihm lediglich eine Lektion erteilen, damit er weiß, wer der Mann im Haus ist." Ich verdrehte die Augen und trat vor ihn: „Indem du ihm wehtust?!" Anna kam mit Alexander vorbei und blieb stehen, als sie von dem Streit hörte. Ethan stand hinter Nico bereit einzugreifen. Henrys Hand Schoß aus dem Nichts in Richtung meiner Wange und ich schloss die Augen, bereit einen Knall zu hören, doch ich spürte nichts. Ich öffnete langsam die Augen und sah, dass Ethan seine Hand festhielt und Max mich zur Seite gezogen hatte. Ethan sah Henry an: „Eure Hoheit, ich schlage vor, Sie begeben sich in ihr Zimmer, bevor Sie etwas tun, was Sie bereuen."


Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt