Königin?

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*Rose' Sicht*

DenRest der Nacht schlief ich nicht mehr. Ich konnte nicht, ich wolltediesen Albtraum nie wieder haben. Ich setzte mich auf und sobaldmeine Füße den Boden berührten stand Max von dem Sessel, neben demBett auf dem er geschlafen hatte, auf. Ich hatte beschlossen, dassMax und Mum recht hatten. Ich konnte es nicht auf mir sitzen lassen,was Nico getan hatte. Er hatte es nicht verdient, dass ich wegen ihmlitt. Max musterte mich von oben bis unten: „Alles okay?" Ichschüttelte den Kopf: „Aber es ist okay, dass nicht alles okayist." Er nickte und lächelte leicht. Ich erwiderte sein Lächelnund realisierte, dass ich das erste Mal sah, dass er beim Schlafeneine lange Hose und ein T-Shirt trug. Er war so vorsichtig,zuvorkommend und besorgt. Er riss mich aus meinen Gedanken: „Ichnehme an, dass du dich für das Mittagessen fertig machen möchtest,da wir das Frühstück verpasst haben. Wie wäre es, wenn wir in deinZimmer gehen, du dir etwas zum anziehen mitnimmst, und du dich inmeinem Zimmer fertig machst?" Ich schüttelte den Kopf: „Ichverstehe deine Sorge, aber ich kann nicht weglaufen. Ich muss lernendamit umzugehen, Max." ER seufzte: „Du musst nicht für uns starksein Rose." Ich atmete durch: „Aber für mich selbst. Ich kannNicolas nicht die Genugtuung geben, dass er mich zerstört hat." Ernickte: „Ich werde dich trotzdem auf dein Zimmer begleiten."Gesagt. Getan. Ethan musterte mich besorgt von oben bis unten, auchwenn er nichts sagte, wusste ich, dass er genauso wie ich, die ganzeNacht nicht geschlafen hatte. In meinem Zimmer erwarte mich etwasNeues. Mum stand darin und einige Anweisungen. Mein Zimmer wurdekomplett neu eingerichtet, umgestellt und dekoriert. Sie lächelteund nahm mich in ihre Arme als sie mich sah: „Rose. Du bist wach,meine Kleine. Wie hast du geschlafen?" Ich zuckte die Schultern:„Es ging." Max schüttelte den Kopf: „Quatsch. Sie hatteAlbträume, nach denen sie nicht mehr schlafen konnte." Ich bissmir auf die Lippe, wieso wusste er das? Hatte er denn nichtgeschlafen. Ich sah mir mein Gesicht genauer an und dann sah ich es.Seine Haare standen in alle Richtungen ab und er hatte tiefeAugenringe, die zeigten, dass auch er nicht viel geschlafen hatte.Max sah Mum an: „Da ich weiß, dass du jetzt hier bist, kann ichsie alleine lassen." Sie legte ihm eine Hand auf die Schultern:„Danke Maximilian. Du bist ein guter Bruder." Bevor er gingzwinkerte er mir schnell zu. Mum lies mein Zimmer weiterhin umräumen.Es fühlte sich besser an. Sogar die Wand wurde neu gestrichen,jegliche Möbel ersetzt und meine Bilder in neue Bilderrahmen undKonstellationen an die Wand gehängt. Ich musste ein wenig lächeln,wenn ich daran dachte, wie viel Energie und Zeit Mum hinein gesteckthatte. Ich ging zu meinem begehbaren Kleiderschrank und sah mich um.Ich konnte kein kurzes Kleid anziehen. Ich konnte es nicht ertragenso viel haut zu zeigen. Ich sah mich in meinem Schrank weiterhin um.Ich fand ein komplett schlichtes langes dunkelblaues Kleid mit einemweiten Rock und langen Ärmeln. Der Ausschnitt war eherhochgeschlossen und es hatte keinen Rückenausschnitt. Das solltegehen. Ich zog mich um und bat Mum meinen Reißverschluss zuschließen. Das Mittagessen verlief ruhig und keiner wagte es zusprechen. Nicht einmal Henry sprach ein Wort. Als Nachtisch gab esSchokoladenkuchen mit einem flüssigen Kern. Ich sah Mum an und sienickte lächelnd. Sie tat wirklich alles, damit es mir ein wenigbesser ging. Nach dem Essen wollte ich aufstehen, doch Henry hieltmich auf: „Rose, ich habe noch etwas zu verkünden, bevor dugehst." Ich setzte mich wieder und runzelte die Stirn. Ich schiendie einzige zu sein, die nicht wusste, was Henry sagen wollte. Esbrach eine unangenehme Stille über uns herein und ich bat Henry zusagen, was er sagen wollte. Er erhob die Stimme: „Rosalie. Wirhaben dich an die erste Stelle der Thronfolge gesetzt." Mein Mundklappte auf und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich? An ersterStelle? Mit Henrys Einwilligung? Ich nickte und wusste, dass man mirdie Freude ansah. Henry sprach weiter: „Außerdem, wird es jetztnach dem Mittagessen eine Verhandlung geben, um zu beschließen, wasmit Prinz Nicolas passiert. Ich stelle dir frei, ob du anwesend seinmöchtest oder nicht und deine Schwester hat eingewilligt, dass siePrinz Alexander heiraten wird." Ich sah Anna entgeistert an: „Was?"Sie nickte: „Wir werden nach der Verhandlung darüber sprechen."Ich nickte: „Ich möchte dabei sein." Max musterte mich von derSeite: „Bist du dir sicher, Rose?" Ich atmete tief durch: „Ichwill seinen Blick sehen, wenn er realisiert, dass er alles verliert."Max gab nach und wir gingen in den Thronsaal. Mum und Dad nahmen ihrePlätze auf den Thronen und Max, Anna und ich unsere Plätze rechtvon ihnen ein. Auch Alexander war dort, an der linken meiner Eltern.Nico wurde hinein gebracht und wurde vor unseren Eltern auf die Kniegebracht. Er hatte ein Grinsen im Gesicht als er mich sah. Ich hieltden Kopf hoch. Ich konnte ihm nicht zeigen, dass ich schwach war. Ichdurfte nicht. Ich hob also arrogant eine Augenbraue und Ethan hintermir beugte sich nach vorne: „Sicher, dass du hier bleibenmöchtest." Ich bestätigte meine Entscheidung und warte, dassHenry begann: „Prinz Nicolas. Die Umstände sind ziemlich klar undich nehme an, dass ihnen die Nach in unserem Kerker nicht sehr gutgefallen hat. Haben sie etwas zu ihrer Verteidigung zu sagen?" Nicogrinste: „Ja. Ich bereue es." Wir sahen ihn alle verwirrt an,doch als er fortfuhr, wurde klar, was er meinte: „Dass ich es nichtbeenden konnte." Er stieß die Wachen, die ihn festhielten weg undlief auf mich zu." Ich schloss die Augen und lief in Max Brusthinein, der seine Arme schützend um mich schloss. Ethan stellte sichsofort vor uns und warf ihn mit der Brust nach vorne zu Boden. SeinenKopf hielt er zu Boden und man sah, dass er Blut spuckte. Ich wusste,dass ich am ganzen Körper zitterte, doch Max gab mir Halt. Wenn ernicht gewesen wäre, würde ich wahrscheinlich schon wimmernd amBoden liegen. Sein regelmäßiger Herzschlag beruhigte mich: „Zeigihm nicht, dass du Angst hast Rose. Er hat nicht gewonnen." SeineHände streichelten meine Haare und ich konnte endlich wieder normalAtmen und zitterte auch nicht mehr. Ich löste mich von Max und erbehielt seine Hand trotzdem um meine Taille. Dieses Mal schüttelteich ihn nicht ab, oder schreckte zurück. Ich lies Trösten und Henrywar auch aufgestanden. Ethan brachte Nico wieder auf die Knie undhielt seine Hände um seinen Hals. So dass er kaum atmen konnte.Henry nickte Ethan dankend zu: „So, ich denke es gibt nichts mehrzu sagen. Rose? Möchtest du noch etwas sagen?" Ich nickte und tratmit einigen Metern Abstand vor Nico: „Du wirst bereuen getan zuhaben, was du getan hast. Du hast nichts mehr! NICHTS! In tausendJahren, wird sich niemand mehr an dein jämmerliches Gesichterinnern, sondern an meines. Ich werde Königin sein und du wirst ineinem Kerker verrotten, wenn dich davor nicht die Ratten erwischen."

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt