Zerschmetterte Knochen

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*Rose' Sicht*

Als ich in meinem Zimmer aufwachte, lag Max in einem Sessel neben mir und schlief, während er meine Hand hielt.

Als ich mich bewegte wachte er sofort auf: „Oh Gott, Rose! Endlich. Ich hab mir solche Sorgen gemacht." Er umarmte mich stürmisch und ich zuckte vor Schmerz zurück. Er setzte sich wieder hin und nahm meine Hand. Ethan saß mit Jerome neben der Tür.

Jerome wollte gerade aufstehen, als Janine die Tür öffnete.

Sie streckte den Kopf hinein: „Ethan? Ich bräuchte dich kurz."
Ethan schüttelte den Kopf: „Ich werde nicht gehen."

Janine warf ihm einen Blick zu: „Irgendjemand muss sowieso die Ärzte informieren, außerdem kann sie sicherlich etwas zum Trinken gebrauchen!"
Ethan seufzte und Jerome legte ihm die Hand auf die Schulter: „Max und ich sind hier Ethan. Rose wird nichts passieren."

Er nickte und ging. Ich konnte nicht wirklich reden, weil meine Kehle sich so anfühlte, als wäre sie zugeschnürt. Deswegen drückte ich Max' Hand und sah ihn fragend an. Er verstand und nickte: „Eine Bombe ist vor euch explodiert. Darin waren Holzsplitter, die wir natürlich noch entfernen mussten. Deinen Bauch, deinen Fuß und dein Gesicht hat es ziemlich erwischt. Ich nickte.

Bei Vampiren war das ziemlich doof, mit Holz. Es war das einzige, was sie wirklich verletzen konnte. Wenn wir mit Holz verletzt wurden, heilte es genauso langsam wie die Verletzung bei einem Menschen.

Ich nickte kaum merklich und er streichelte mit seinem Daumen meinen Handrücken: „Du solltest in nächster Zeit nicht unbedingt oft aufstehen." Janine brachte mir mein Wasser und half mir ein wenig zu trinken.

Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern: „Wie geht es Anna?"
Janine lächelte: „Sie wachte so eben auf. Trotzdem darf keiner von euch aufstehen."
Ich seufzte und Max legte mir die Hand auf die Schulter: „Das wird schon."
Mum kam in mein Zimmer: „Rose!"
Sie nahm sich einen Sessel und setzte sich neben Max: „Wie geht es dir? Brauchst du etwas? Mehr Pölster? Schmerzmittel? Janine!"
Ich schüttelte den Kopf: „Mach dir keine Sorgen Mum."
Sie sah zu Boden: „Du weißt gar nicht, wie schrecklich es aussah, als Max dich hinein getragen hat."
Max nickte: „Du warst blutüberströmt."
Mum nickte: „Dein Gesicht sieht zwar noch immer mitgenommen aus, aber jetzt sieht es ein wenig besser aus."
Max musterte mich: „Willst du dich eigentlich einmal versuchen aufzusetzen?"
Ich nickte: „Ja, bitte." Er schob seine Hände unter meinen Rücken und Hals, damit er mir aufhelfen konnte. Ich musste meinen Bauch kaum anspannen, doch es zog und stach trotzdem.
Max wollte mich wieder hinlegen lassen, doch ich schüttelte den Kopf: „Ich sollte wirklich aufstehen. Ich kann nicht ewig lang liegen bleiben."
Eine Krankenschwester kam hinein: „Prinzessin. Sie versuchen aufzustehen?"
Ich nickte und sie lächelte schwach: „Sie müssen heute zumindest noch liegen bleiben. Ich bin hier um Ihren Verband zu wechseln, wenn das okay ist." Ich nickte und Max sah mich fragend an.
Er kreiste seinen Daumen auf meinem Handrücken und Mum sah mich an: „Rose, ich würde dich bitte, dir von Max helfen zu lassen. Ich schau zu Anna." Ich nickte und lies sie hinaus gehen.

Die Krankenschwester bat Max, mich so anzuheben, dass sie den Verband hinunter nehmen konnte. Ich schloss die Augen und kniff sie vor Schmerz zusammen. Eigentlich wollte ich ja gar nicht sehen, wie ekelig es aussah, doch meine Neugier war zu groß. Es waren viele Kleine Löcher quer verteilt auf meinem Bauch. Einige Kratzer waren es auch, die sahen jedoch nicht so tief aus. Die Wunden wurden desinfiziert, das Selbe passierte, ohne Verband mit meinem Gesicht, und dann kam das schlimmste. Mein Bein. Es sah ein wenig so aus, als wäre es in einen Rasenmäher hineingeraten. Man sah sogar mein Fleisch.
Max sah mir in die Augen und nickte: „Keine Angst, ich trage dich einfach die ganze Zeit herum." Die Krankenschwester tat ihre Arbeit und ging wieder.
Jerome sah zwischen Max und mir hin und her und sagte: „Ich werde draußen warten. Ihr braucht wieder einmal Zeit füreinander." Max nickte und bedankte sich. Sobald die Tür zu war, legte sich Max neben mich uns Bett und ich kuschelte mich, so gut es mir den Schmerzen ging, bei ihm ein.
Er lächelte: „Soll ich dir Schmerzmittel holen?"
Ich schüttelte den Kopf: „Dann werde ich nur müde. Ich habe nicht vor die gesamte Zeit zu verschlafen."
Meine Magd Emma kam hinein und sah verlegen zu Boden, als sie Max und mich kuschelnd am Bett sah: „Es tut mir leid sie zu stören, Majestät. Ich soll Ihnen berichten, dass Ihr Vater mit dem Kronprinzen Nicolas zurückgekehrt ist, außerdem, wird Prinz Alexander zurückkehren, alleine, ohne seine Eltern. Darf ich Prinz Nicolas hinein lassen?"
Ich seufzte und nickte: „Danke, Emma. Bring mir bitte meinen Beruhigungstee." Sie nickte und verschwand.

Max drückte mich noch einmal an sich, gab mir einen Kuss auf die Stirn und stand auf: „Ich sollte nach Anna sehen. Sie ist immerhin meine Schwester."
Ich nickte: „Klar, mach das. Komm aber wieder zurück."
Er grinste ein wenig: „Ich werde immer zu dir zurück kommen, Rose."
Ich nickte leicht und versuchte es mir ein wenig bequem zu machen. Keine fünf Minuten später hörte ich ein leises Klopfen an meiner Tür.
Ich räusperte mich: „Ja?"

Prinz Nico kam hinein und lächelte: „Rose, du siehst nicht sehr gut aus? Ich mein natürlich siehst du gut aus, aber ein wenig verletzt..."
Ich schüttelte den Kopf: „Keine Sorge, ich weiß, dass ich ziemlich mitgenommen aussehe."
Er setzte sich auf den Sessel neben mir und Emma brachte meinen Tee hinein.
Sie sah Nico, machte einen Knicks und sah zu Boden, während sie fragte: „Darf ich Ihnen auch eine Tasse bringen?"
Er nickte: „Gerne." Sie stellte die Teekanne, meine Lieblingsteetasse und ein wenig Honig auf meinen Nachttisch. Sie ging und Nico füllte meine Tasse auf.
Ich lächelte ein wenig: „Danke, das wäre aber nicht nötig."
Er lachte: „Könntest du das selbst?"
Ich schüttelte den Kopf. Ethan kam in mein Zimmer hinein und setzte sich auf den Sessel neben meiner Tür.
Ich nickte ihm zu und er sagte: „Wir haben zusätzliche Wachen. Ich soll dir so nahe wie möglich sein. Nicht, dass ich glaube, dass Prinz Nicolas, dir etwas antun würde."

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt