Also wirklich, so kann man keine Hochzeit planen!

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*Rose' Sicht*

Max und ich gingen gemeinsam zurück zum Schloss. Es war schon fast Mittagessenszeit, deswegen beschlossen wir noch schnell duschen zu gehen – getrennt voneinander – bevor wir essen gingen. Ich schaute bei Anna vorbei, doch sie war nicht in ihrem Zimmer, stattdessen traf ich auf Mum. Sie lächelte: „Rose! Möchtest du Loreen und mir noch einen Moment helfen, bevor wir essen?" Ich nickte: „Natürlich, wobei denn?" Loreen blätterte in ihrer Mappe: „Es geht um die Hochzeitsmusik, Majestät." Ich streckte meine Hand aus, damit sie mir die Mappe reichte. Widerwillig gab sie mir ihrer Mappe. Ich überflog alles und schüttelte den Kopf: „Auf gar keinen Fall! Vergiss es Mum. Anna heiratet nur wegen mir, da kann ich ihr doch wenigstens eine schöne Hochzeits bescheren. Es tut mir leid Loreen, aber ihre Dienste werden nicht mehr benötigt." Mum runzelte die Stirn: „Es tut mir leid Loreen, ich denke meine Tochter scherzt." Ich schüttelte den Kopf: „Keineswegs." Mum sah mich fassungslos an: „Wer plant denn die Hochzeit sonst? Ich finde keine Planerin mehr. Loreen war unsere letzte Ressource." Ich gab Loreen die Mappe wieder: „Ich natürlich. Was man gut gemacht haben wir, muss man selbst machen. Ich bin die beste Person um Annas Hochzeit zu planen. Keine hält ihre Launen so gut aus wie ich und keiner kennt ihren Geschmack so gut." Mum nickte und ich ging selbstzufrieden ohne weitere Worte in mein Zimmer. Ethan begleitete mich: „Bist du dir sicher, dass du das tun willst?" Ich zuckte die Schultern: „Ja, weil ich kann für Anna immer noch einen Notausgang von dieser Hochzeit einplanen, das würde sonst niemand tun." Ethan verdrehte die Augen: „Ich warte vor deine Tür, während du duschen gehst." In der Dusche war schon die halbe Hochzeit in meinem Kopf fertig und ich grinste zufrieden. Das Mittagessen verlief ruhig und Mum fragte mich über meine Planung aus: „Welche Farben hast du denn im Kopf?" Ich dachte kurz nach: „Ich werde blau-weiß wählen. Annas Lieblingsfarbe ist blau, wieso also auch nicht teil ihrer Hochzeit." Sie nickte: „Ich dachte aber, dass die Sachen mit der Nationalflagge eine gute Idee sei." Ich schüttelte den Kopf und rümpfte die Nase: „Wir wollen keinen Farbtopf ausleeren auf der Hochzeit. Schlichte Eleganz, Mum. Das ist, dass was wir brauchen." Sie nickte: „Okay, da gebe ich dir Recht. Mit unserer Hofband bist du aber einverstanden?" Ich blinzelte einige Male: „Aber natürlich." Wir aßen einige Zeit weiter und Max und Ethan begleiteten mich auf mein Zimmer. Wir waren schon in meinem Gang, als mir plötzlich schlecht wurde. Ich riss meine Zimmertür auf und stürmte ins Badezimmer. Max lief mir nach und hielt mir die Haare. Ich wollte ihn verscheuchen, doch er nahm lediglich ein nass-kaltes Tuch und drückte es mir in den Nacken. Ich seufzte: „Ich hätte mich auch alleine meines Mageninhaltes entledigen können." Er schüttelte den Kopf: „Ich lass dich nicht alleine. Die nächsten 9 Wochen, werde ich immer an deiner Seite sein, Prinzessin." Ich verdrehte die Augen und lehnte mich an die kalte Wand an. Er striff ein paar Haare aus meinem Gesicht und sah mich ernst an: „Und auch sonst. Ich werde dich nie alleine lassen." Max reichte mir ein Glas Wasser, dass ich dankend annahm. Ethan kam langsam hinein: „Alles okay?" Ich nickte und Max half mir auf. Ich putzte mir die Zähne und legte mich ins Bett mit meinem Laptop. Ich kann auch schwanger sein und eine Hochzeit planen gleichzeitig. Max brachte mir einen Tee und gesellte sich zu mir. Es gelang uns überraschenderweise sehr gut die Hochzeit zu planen. Königsblau war eine passende Farbe für Anna. Die Torte würde weiß mit blauen schleifen werden. Bei der Tischdekoration setzten wir auf Blumengestecke und Steinchen mit Lichterketten die alles leuchten ließen. Ich grinste zufrieden und lehnte mich zurück. Die letzten Tage waren eine einzige Achterbahnfahrt. Die schottischen Soldaten akzeptierten mich, Nico hat mich vergewaltigt, ich war schwanger und an erster Thronfolgestelle und Anna würde Alexander heiraten. Es ging drunter und drüber und ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Ich legte die Hand auf den Bauch und Max sah auf: „Alles okay?" Ich nickte: „Ja, ja. Es war nur ein wenig anstrengend." Max legte mir die Hand auf die Schulter: „Du solltest dich nicht überanstrengend, Rose. Es ist nicht gut fürs Baby." Ich winkte seine Worte ab: „Quatsch. Ich plane doch nur eine Hochzeit. Die meiste Arbeit wird ohnehin von den Bediensteten erledigt. Ich kommandiere sie ja nur herum." Max verbeugte sich leicht: „Eine wahre König." Ich schlug ihm auf die Schulter und stellte den Laptop zur Seite. Ein zaghaftes Klopfen kam von meiner Tür. Anna steckte ihren Kopf hinein und grinste als sie uns beide sah, Max mit seinen Händen über meinen die auf meinem Bauch ruhten. Sie setzte sich vor uns: „Na? Wie siehts aus mit meiner Hochzeit?" Ich zeigte ihr alles und sie grinste: „Erschreckend wie gut du mich eigentlich kennst." Ich zuckte die Schultern: „Dieses Flaggenkonzept erschien mir ein wenig übertrieben und ich dachte mir, wenn ich dich schon nicht dazu bringen kann, alles rückgängig zu machen, dann kann ich dir zumindest deine Traumhochzeit bescheren." Sie sah traurig auf ihre Hände und nickte. Ethan schlüpfte zu ins hinein, gesellte sich zu uns aufs Bett und legte den Arm um Anna. Sie lächelte und lehnte sich in die Berührung hinein. Man sah ihr an, dass ihr diese Berührung gut tat. Wieso zum Teufel wollte sie trotzdem Alexander heiraten? Sie war glücklich mit Ethan und ich müsste ohnehin Nicolas nicht mehr heiraten, was sie auch aus der Sache gerettet hätte. Zumindest hätte sie die Hochzeit hinauszögern können, damit sie ihn wenigstens kennenlernen könnte. Max runzelte neben mir die Stirn und flüsterte: „Worüber denkst du denn nach? Du hast dein Ich-zerbrech-mir-den-Kopf-Gesicht aufgesetzt." Ich biss mir auf die Lippen: „Wie war das Essen mit Alexander? Ich hörte, dass er kein Schleimbeutel mehr ist." Ethans Fäuste ballten sich und sein Körper verriet, dass er eigentlich nicht zuhören wollte, doch Anna war seine Freundin und er war mehr oder weniger verpflichtet, zuzuhören. Oder wollte er es doch wissen? Hatte er eventuell sogar angst, dass sie sich in Alexander verlieben würde? Anna lachte: „Allerdings, also..."  

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt