Es hat sich so viel geändert

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*Rose' Sicht*

 Anna stürmte hinaus, daraufhin kamen Ethan und Max vorsichtig hinein. Es bilden sich abermals Tränen in meinen Augen und ich griff mir unwillkürlich auf meinen Bauch. Max schüttelte den Kopf und starrte auf die Hand, die auf meinem Bauch ruhte: „Nein, nein, nein, nein." Ich nickte: „Doch, Isabelle meinte, dass es zwar eher unwahrscheinlich, dass es von Nicolas ist, aber-" Max unterbrach mich, indem er auf mich zu lief und mich umarmte. Ethan stand da und sah nicht so aus, als könnte er reagieren. Die Geschichte mit Anna machte ihn viel zu sehr fertig. Isabelle kam wieder hinein und bat mich, mich zu setzen. Max setzte sich neben mich und hielt meine Hand in seiner. Isabelle lächelte: „Also... Wir können in zirka zweieinhalb Wochen feststellen, von wem das Baby ist. Wie du weißt, dauern Schwangerschaften bei Vampiren anstatt 9 Monate nur 9 Wochen, also würde ich mir überlegen, wie du das deinen Eltern erzählst, dass du schwanger bist und das wahrscheinlich von Max." Sie zwinkerte mir zu und ich sah sie an: „W-W-Woher?" Sie zuckte die Schultern: „Alle im Schloss wissen davon, abgesehen von euren Eltern natürlich." Ich seufzte und Max drückte meine Hände: „Es ist mit Sicherheit mein Baby." Ich hob eine Augenbraue: „UNSER Baby, wenn ich bitten darf." Ethan stand still bei der Tür und rührte sich nicht. Isabelle stand auf: „Wenn es euch nichts ausmacht, dann habe ich noch etwas vor. Ich erwarte dich in einer Woche wieder hier." Ich nickte: „In Ordnung. Ähm... Könntest du vielleicht niemandem davon erzählen?" Sie lächelte und nickte. Max schob mich hinaus und zog mich in den Garten. Jerome und Ethan gingen uns nach und ich sah Ethan an: „Du kannst eine Pause machen Ethan. Max und Jerome sind beide hier. Mir wird nichts passieren." Er straffte seinen Rücken: „Geht schon. Ich lass dich nicht mehr allein." Ich sah Jerome an: „Vielleicht würdet ihr uns ein wenig Abstand gönnen?" Jerome nahm Ethan am Oberarm und zog ihn zurück. Er könnte jetzt sicherlich ganz gut einen Freund vertragen. Es war gewiss nicht leicht für ihn eine Trennung zu ertragen, vor allem wenn Anna nächste Woche heiraten würde. Wird sie das wirklich durchziehen? Uns alle damit verletzen? Ich sah zu Boden und Max räusperte sich: „Du hast dein besorgtes Gesicht aufgesetzt." Ich biss mir auf die Lippen: „Es ist momentan nur so viel zu verdauen... Ich hätte nie gedacht, dass sich alles so sehr ändert. Ich mein Anna wird heiraten! Wer hätte damit gerechnet, dass sie einmal diejenige sein würde, die jemanden heiratet, den sie nicht liebt?" Max führte mich zu unsere alten Schaukel und ich setzte mich drauf, während er sich vor mich setzte und zu mir hoch sah: „Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich dich schwängere." Ich sah ihn an: „Du lässt es so klingen, als wäre es nichts, obwohl es etwas sehr Großes ist." Er blinzelte einige Male: „Ich glaube, dass wir schlimmere Dinge überwunden haben in den letzten Tagen. Ein Kind ist zwar nichts, was ich mir für jetzt mit dir vorgestellt habe, aber ich bin froh, dass es von mir ist und nicht von irgendjemandem anderen." Ich schüttelte den Kopf: „Was ist, wenn es nicht von dir ist?" Er runzelte die Stirn: „Rose, ich denke nicht, dass Nicolas etwas Wunderbares wie ein Baby zeugen kann." Ich nickte: „Okay." Er legte seine Hände auf meinen Bauch: „Ich liebe dich Rose." Ich lächelte und legte meine Hände darüber: „Ich liebe dich auch Max." Er wollte mich küssen, doch ich drehte ihm meine Wange zu: „I-I-Ich kann nicht." Ich stand auf und lief in mein Zimmer. Doch noch nicht so viel verdaut wie ich dachte. Ich konnte nicht einmal meinen Freund küssen. Natürlich hatte es Nicolas geschafft mich zu zerstören, wie konnte ich nur denken, dass es anders wäre. Er hatte mir alles genommen. Meinen Stolz, meine Stärke und jetzt auch noch meine Nähe zu Max. Ethan wollte mich aufhalten und mit mir reden, doch ich schüttelte ihn ab: „Lass niemanden hinein." Er nickte und schloss hinter mir die Tür. Ich sank zu Boden und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Menschen sind fragile Lebewesen, sie können mit einer Handbewegung so sehr verletzt werden, dass sie es nicht schaffen die kaputten Stücke zusammen zu halten oder gar zusammen zu fügen. Ich schüttelte den Kopf und wischte mir die Tränen mit meinem Ärmel weg. Ich wollte stark sein. Ich bemühte mich wirklich. Ich würde Königin werden, verdammt nochmal. Königinnen haben das Privileg nicht Schwäche zu zeigen. Sie müssen sich stark präsentieren. Sie dürfen niemandem zeigen, dass man sie zerstören kann, sie müssen unantastbar sein. Ich war also doch nicht so eine gute Anwärterin auf den Thron, wie alle dachten. Ich war schwach. Meine Hände legten sich über meinen Bauch und ich flüsterte: „Hey Kleines. Wir schaffen das schon. Ich werde versuchen stark zu sein für dich, für uns. Ich werde dich niemals im Stich lassen." Eine Träne tropfte auf meinen Bauch und ich schüttelte den Kopf. Ethan klopfte an die Tür. Ich stand auf, straffte mein Kleid und er steckte den Kopf hinein: „Anna möchte dich sprechen." Ich schüttelte den Kopf: „Ich möchte niemanden sehen. Das Abendessen soll auf mein Zimmer gebracht werden." Er nickte und ich hörte Anna: „Lass mich hinein! Sie ist meine Schwester verdammt nochmal!" Ich kann mir vorstellen wie unangenehm die Situation für Ethan war, doch ich konnte momentan niemanden sehen. Ich lies mir ein Bad ein und versuchte mich zu entspannen, während die Diskussion vor meiner Zimmertür lautstark zu hören war.  



Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt