Dafür habe ich dich aufgegeben

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*Anna's Sicht*

 Ich wollte nur wissen wie es Rose geht. Ob sie es Max schon gesagt hat und wie sie mit der Situation umgeht. Aber Ethan ließ mich nicht in ihr Zimmer. Ich: " Lass mich hinein! Ich bin ihre Schwester verdammt noch einmal!" Ethan: " Rose wollte, dass ich keinen rein lasse. Auch dich nicht." Ich: " Ich will doch nur wissen wie es ihr geht." Ethan: " Ich schätze den Umständen entsprechend ganz gut.." Ich: " Ich möchte es aber aus ihrem Mund hören!" Ich wollte auf die Tür zu gehen doch Ethan streckte seinen Arm aus und versperrte somit die Tür: " Ich sagte doch, sie möchte niemanden sehen." Okay, an Ethan vorbei zu kommen war so gut wie unmöglich. Vor allem war ich viel schwächer als er, er brauchte mir nur einen Schups geben und ich würde schon umfallen. Ich seufzte: " Na gut. Dann sag ihr wenigstens wenn sie sich wieder beruhigt hat und wieder unter Menschen kann, dass sie zu mir kommen soll." Er nickte und als ich gerade gehen wollte hielt mich Ethan an der Hand fest: " Anna!" Ich: " Lass mich los!" Ethan: " Ich muss mit dir reden!" Ich: " Ich sagte, du sollst mich loslassen!" Ethan: " Bitte rede endlich mit mir. Lauf nicht immer weg! Hör auf mich zu meiden!" Ich: " Lass mich endlich los!" Ethan: " Nein! Nicht wenn du mir nicht vorher zugehört hast!" Ich: " Ethan, das war ein Befehl!" Ethan: " Tut mir leid, aber diesem Befehl kann ich nicht akzeptieren." Plötzlich nahm er meine zweite Hand, drückte mich gegen die Wand vor Rose' Tür und hielt meine Arme links und rechts neben meinem Kopf: " Jetzt zum Teufel hör mir endlich zu!" Ich drehte meinen Kopf weg um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen und damit er nicht sah wie sich wieder Tränen in meinen Augen bildeten. Ethan: " Anna, ich wollte nicht mit dir Schluss machen. Das könnte ich nie. Ich wollte nur, dass wir in Zukunft geeignete Wachen vor Rose' Tür stellen wenn ich nicht da bin. Oder uns treffen wenn Max bei ihr ist, oder ich und Ray für ein paar Stunden die Posten tauschen. Es war nicht beabsichtigt dir das Gefühl zu geben, ich würde Schluss machen und, dass ich das alles bereue. Anna, ich könnte dich nie verletzen, geschweige denn dich verlassen. Ich liebe dich!" Mein Kopf war immer noch von ihm weg gedreht. Mein ganzer Körper zitterte und meine Beine würden bald nachgeben. Er kam mit seinem Gesicht näher, sodass ich seinen Atem an meinem Ohr schon spürte: " Sieh mich an." Leichte Verzweiflung und Trauer schwang in seiner Stimme mit: " Bitte!" Ich drehte meinen Kopf langsam zu Ethan. Meine ganzen Wangen waren rot von meinen Tränen, sowie meine Augen und die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen. Ethan ließ meine Hände los und nahm anstatt mein Gesicht in seine Hände: " Warum weinst du?" Ich schluckte und versuchte den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hat, runter zu schlucken: " Es... Ich kann nicht.. Es tut mir so leid." Ethan: " Was tut dir denn leid?" Ich: " Alles! Ich habe alles zerstört.." Ethan: " Du hast nichts zerstört. Du hast es geschafft Rose zur Königin zu machen und, dass sie nicht heiraten muss." Ich: " Und dafür habe ich dich aufgegeben." Ethan: " Du hast es für deine Schwester getan." Ich brach noch mehr in Tränen aus und sank zu Boden. Ethan hielt mich fest und nahm mich in den Arm. Gott, wie ich seine Nähe vermisst habe! Ich krallte mich an seinem Shirt fest: " Es tut mir leid.." Ethan: " Anna, beruhige dich." Ich: " Ich hab dir wehgetan.. Ich habe alles vermasselt. Nichts wird wieder so sein.." Ethan: " Es ist nichts vorbei." Ich: " Doch! Wenn ich die Hochzeit absage dann wird Rose wieder an die letzte Stelle gesetzt und wahrscheinlich mit irgendjemanden verlobt. Das kann ich nicht zulassen!" Ethan: " Und deshalb gibst du dein eigenes Glück auf.." Meine Tränen wurden weniger und ich sah Ethan in seine blauen Augen. Meine Güte, wie konnte man nur so schöne Augen haben? Ich: " Ich kann nicht anders... Ich... Ich dachte, dass es leichter wird wenn ich dich meide und beginne zu hassen.. Aber ich könnte dich nie hassen, ich könnte dich nie vergessen, geschweige denn könnte ich nie aufhören dich zu lieben." Nun sah ich wieder weg. Keine Sekunde lang konnte ich seine traurigen Augen noch sehen. Doch sobald ich mich weggedreht hatte, nahm Ethan mein Kinn und drehte meinen Kopf wieder zu sich: " Nichts wird mich davon abhalten dich weiterhin zu lieben. Wir werden das schaffen." Ich nickte schwach. Wie sollten wir das schaffen? Mein Vater würde nie Rose den Thron überlassen, wenn ich nicht seinem Willen nachgehe. Entweder hieß es, Rose als Königin dafür meine Hochzeit mit Alexander oder keine Hochzeit und dafür keine Rose als Königin. Konnte das Leben nicht einmal leicht sein? Ethan wischte mir meine letzten Tränen weg und lächelte mich an: " Und jetzt hör auf zu weinen und lächle wieder." Ethan zur Liebe versuchte ich ein wenig zu lächeln und ließ mir von ihm wieder aufhelfen. Ethan: " Tränen stehen dir nicht. Aber hey, stell dir vor du wirst Königin von England, dann kannst du Rose von ihrer Verlobung befreien falls sie dann verlobt wird." Ich Königin von England? Nein, das wäre.. Merkwürdig. Ich könnte das auch nicht, oder doch? Wenn ich Königin wäre würde ich alle blöden Gesetze abschaffen und könnte machen was ich möchte. So schlecht wäre das vielleicht doch nicht. Ich: " Aber wenn ich Königin werden würde, dann wirst du mein König." Ethan schmunzelte: " Ein Leibwächter als König?" Ich: " Ja, wieso nicht? Du wüsstest dich wenigstens zu verteidigen und hättest von Waffen und all dem sicher mehr Ahnung als mein Vater. Und vor allem respektiert dich die schottische Armee genauso wie uns. Und meine Großeltern lieben dich. Ihren Segen hättest du sofort." Ethan: " Ich weiß nicht ob ich dazu geboren bin oder das überhaupt könnte. Ich meine, ein ganzes Land regieren.." Ich: " Du könntest das, da bin ich mir sicher. Wenn schon Königin dann du als König an meiner Seite." Ich grinste endlich wieder breit und verschränkte meine Arme hinter Ethans Kopf. Ethan: " Du hast schon Vorstellungen." Er lächelte, nahm mich an der Hüfte, beugte sich vor und kam mir langsam näher. Kurz vor meinen Lippen blieb er stehen und sah mir noch einmal in die Augen, wie als wolle er um Erlaubnis bitten mich jetzt zu küssen. Ich zog ihn das letzte Stück zu mir her bis sich unsere Lippen endlich berührten. Wie ich das vermisst habe. Wie ich seine warmen, weichen Lippen vermisst habe. Ich lächelte in den Kuss hinein und war für einen Moment wieder glücklich, alles war vergessen. Bis meine Mutter nach mir rief: " Anna?" Ethan und ich lösten uns schnell von einander und er ging zwei Schritte zurück. Ich: " Ja?" Mam: " Ah, hier steckst du. Ich dachte mir schon, dass du bei Rose bist. Wie geht es ihr?" Ich: " Keine Ahnung. Sie wollte niemanden sehen. Also durfte ich auch nicht zu ihr rein." Meine Mam sah Ethan fragend an, Ethan: " Eure Majestät, eure Tochter hat es so befohlen." Mam: " Aha, nun denn, eigentlich wollte ich mit dir etwas besprechen Anna. Komm, ich möchte dir etwas zeigen." Mam deutete zu gehen und ich folgte ihr und flüsterte Ethan noch schnell zu: " Mitternacht, mein Zimmer. Ich werde Ray schicken, dass er auf Rose aufpasst!" Ethan nickte und verbeugte sich, was mich wieder zum Lächeln brachte.  

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt