Berührungsängste

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*Rose' Sicht*

Mumhatte mich ein wenig beruhigt, so dass ich zumindest nicht mehrweinte. Emma wechselte meine Bettwäsche und ich sah wie sie miretwas zum anziehen hinlegte. Einen langen Pyjama mit langen Ärmeln.Mum half mir auf und beim Anziehen. Auf meinem Bademantel war einwenig Blut. Mein Blut. Oh Gott, er hatte... Er war... Mir kamenwieder die Tränen und Mum wollte mich aufs Bett setzen, doch ichsprang auf und schüttelte den Kopf: „I-I-Ich kann nicht auf demBett sein." Sie nickte verständnisvoll und zog mich zur Couch,bevor sie mir einen Tee gab. Ich zitterte noch immer, deswegen legtesie mir eine Decke über den Kopf: „Er wird dafür büßen, was ergetan hat." Ich nickte und war noch immer nicht fähig zu sprechen.Ich hörte ein Klopfen und Annas Stimme an der Tür. Mum seufzte undging hin. Ich hörte ein kurzes Flüstern zwischen den beiden, dochMum gab sich geschlagen und sah mich an: „Ich müsste dich kurz mitAnna hier lassen. Jemand muss mit deinem Vater sprechen." Ichnickte und sie ging. Anna näherte sich vorsichtig und zeigte auf denPlatz neben mich: „Darf ich mich neben dich setzen?" Ich nickteund realisierte, dass ich nicht mehr als ein Flüstern hinausbrachte: „Okay." Sie hielt ihre Arme offen und ich kuschelte michbei ihr, als meine Tränen wieder begannen zu fließen. Anna seufzte:„Ich muss dir etwas erzählen Rose... Ich war bei unserem Vater.Nico wird bestraft. Du wirst ihn nie wieder sehen müssen. Hörst dumich? NIE WIEDER!" Ich nickte und hielt mich an ihr fest. Klingtvielleicht komisch, aber in mir selbst fand ich keinen Halt, deswegenholte ich ihn mir bei Anna. Sie streichelte sanft meinen Kopf: „Ister... hat er... Hat er dich körperlich verletzt?" Ich seufzte:„Ich denke, dass ich Isabelle besuchen sollte morgen. Er war... in... in ... in mir." Sie sah auf unsere Hände und schüttelte denKopf: „Er wird es bereuen je geboren zu sein." Wir saßen nocheine Weile und Anna wollte gerade dazu ansetzten etwas zu sagen, bisEthan den Kopf zu uns hineinstecke: „Rose? Max möchte dich sehen."Sein Blick blieb kurz bei ihr hängen doch er wendete sich schnellwieder ab. Anna sah mich besorgt an doch ich nickte: „Okay, er kannhinein kommen." Anna stand auf und legte mir die Hand vorsichtigauf die Schultern: „Wenn irgendwas ist, Rose, dann kannst dujederzeit zu mir kommen. Ich hoffe, dass du das weißt?" Ichnickte: „Okay." Max kam mit einigen Sachen in der Hand hinein undsetzte sich auf die Couch gegenüber von mir: „Hey." Seine Stimmewar sanft und klang ziemlich besorgt. Ich sah ihm in die Augen undflüsterte: „Hey." Er legte alles auf den Tisch: „Isabellemeinte, dass sie morgen nach dir sieht und hat mir Schmerzmittel fürdich mitgegeben, falls du..." Er schloss die Augen und atmete tiefdurch: „Falls du Schmerzen haben könntest?" Seine Aussage klangmehr nach einer Frage. Er wollte wissen, wie weit Nico gekommen war.Ich schluckte und hörte in mich hinein. Es stimmt, ich hatteSchmerzen, also nickte ich: „Könntest du mir etwas Wasserbringen." Er sprang auf und ich schreckte zurück. Er biss sich aufdie Lippen: „Tut mir leid." Ich nickte und wartete. Nachdem ichmeine Schmerzmittel genommen hatte stellte er mir eine Box mit einwenig Essen hin und Schokolade: „Ich dachte mir, dass du ein wenigessen solltest. Ich kann mir vorstellen, dass dein Appetit ehergering ist, aber ich wollte vorsorgen." Ich nickte und wolltelächeln, doch es funktionierte einfach nicht. Wie konnte das allesnur passieren? Max war mein Freund. Wie konnte mich Nicolas nur sozerstören, dass mein eigener Freund mich nicht anfassen konnte?! Ichzuckte sogar zusammen, wenn er sich zu schnell bewegte. Das war nichtnormal!! Ich seufzte: „Es tut mir leid." Max sah verwundert auf:„Was tut dir leid?" Ich zuckte die Schultern: „Dass es mich sozerstört hat. Das ER mich so zerstört hat." Max schüttelte denKopf: „Es ist nicht deine Schuld was passiert ist Rose. Nico hatetwas abscheuliches getan, niemand abgesehen von ihm hat Schuld daranund deine Reaktion, ist normal. Ich weiß nicht wie du es schaffst sostark zu sein, aber du bist es. Ich bin so verdammt wütend auf ihn,dass er dich so verletzt hat." Seine Lippen wurden zu einer geradenLinie und ich gähnte unwillkürlich. Ich spürte, dass er michtrösten wollte, doch er schüttelte das ab und respektierte meineaktuelle ... Situation. Er stand auf: „Ich nehme an, dass du dichausruhen möchtest." Bevor er ging erhob ich meine Stimme: „Darfich... Mit dir mitgehen? Ich mein... ich ... Ich kann nicht in diesemZimmer schlafen." Er lächelte ein wenig: „Aber natürlich, Rose.Du bist meine Freundin! Ich werde natürlich auf der Couch schlafen."Ich schüttelte den Kopf: „Ich kann auch auf der Couch schlafen. Esist selbstsüchtig von mir, dich von deinem Bett zu verbannen." Erwollte nach meinen Händen greifen, lies sie jedoch wieder sinken:„Es macht mir nichts aus. Wirklich. Komm." Er hielt mir die Türauf und Ethan sah mich irritiert an, als er hinter uns ging: „Waswird das?" Ich räusperte mich und wollte etwas sagen, doch Maxantwortete für mich: „Rose möchte nicht in dem Zimmer schlafen."Ethan nickte. Ich legte mich in Max Bett und wickelte mich selbst indie Decke ein, nachdem sich Max einen Polster und eine Decke für dieCouch genommen hatte. Es war reines Glück, dass man sie ausziehenkonnte und Max es eigentlich ziemlich bequem hatte. Ethan versichertesich noch einmal, dass es mir gut ging, bevor er schlafen ging. Maxwollte das Licht ausmachen, doch ich hielt ihn auf: „Können wirdas kleine Licht eingeschalten lassen?" Er nickte: „Gute Nacht,Rose." Ich lächelte ein wenig: „Gute Nacht, Max." Wieerwartete spielte mein Gehirn meinen Träumen einen Streich und liesmich die Nacht erneut erleben. Ich spürte wie mich jemand im Schlafschüttelte: „ROSE ROSE ROSE!!!!!!!" Ich öffnete die Augen. Maxlies mich sofort los und sah mich besorgt an: „Du hast geschrien."Ich war schweiß-gebadet und Atmete heftig. Ethan stand neben Max undschluckte schwer. Ich versicherte den beiden, dass es mir gut gingund ich nur schlecht geträumt hatte. Max nahm sich einen großenSessel und setzte sich neben mich mit seiner Decke. Er weigerte sichweiter weg von mir zu schlafen. Ich schüttelte den Kopf und drehtemich zur Seite. Er hatte mir auch angeboten, sich zu mir ins Bett zulegen, doch das konnte ich nicht. Ich konnte es nicht ertragen, wennjemand, oder eher gesagt ein Mann, mich auch nur ansatzweiseberührte. 

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt