Krieg mit den Spanieren?!

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*Rose' Sicht*


Max stand sofort auf: „Dann müssen wir sofort den Notfallplan in Kraft treten lassen!" Harry drehte durch: „Aber Ethan sollte doch im Kerker sein!" Ich schüttelte ungläubig den Kopf und stand schließlich doch auf: „Liebe Gäste, ich würde Sie bitten sich geordnet zu den Ausgängen zu begeben und sich in die Schutzbunker aufzumachen. Die Mägde werden Ihnen mit Freuden den Weg zeigen." Henry wollte sich wehren, doch Mum legte ihm die Hand auf die Schulter: „Henry, wir müssen reagieren, sonst kommen die Spanier noch ins Schloss." Henry sah sie kurz an und nickte: „Okay. Wachen an eure Posten. Jerome, Ray und Ethan. Bringt die Kinder und meine Frau in den Königsbunker." Max schüttelte den Kopf: „Ich kann doch nicht in einem Bunker sitzen, während da oben Krieg ist." Henry sah ihn an: „Ich erwarte dass du deine Schwestern und deine Mutter beschützt, nicht, dass du unten herumgammelst." Max nickte: „Gut." Mum, Anna, Max und ich gingen den drei Wachen nach. Anna starrte Ethan an. Er sah um ehrlich zu sein ziemlich schrecklich aus. Sein weißes Shirt war dreckig und an einigen Stellen aufgerissen, seine schwarze Hose war in keinem besseren Zustand, seine Haare standen in alle Richtungen und sein Gesicht sah sehr müde aus. Max musterte mich von der Seite und flüsterte: „Alles okay?" Ich nickte langsam: „Ja, solange mir niemanden ein Schwert in den Bauch rammt, ist alles okay." Max nickte: „Das werde ich nicht zulassen." Ich lächelte leicht und ging weiter. Es war ein wenig anstrengender als sonst in den hohen Schuhen zu laufen, doch dann sah ich neben mich auf Anna, die ihr Brautkleid hielt, damit es nicht zu sehr am Boden schliff. Die Hochzeit stand wahrscheinlich unter keinem guten Stern, wenn man bedenkt, dass die Spanier genau jetzt auftauchen müssen. Beim Bunker angekommen holte Jerome einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete ihn für uns. Wir gingen hinein und ich sah mich um. Er war genauso schön wie der Rest des Schlosses. Jeder von uns hatte sogar ein eigenes Zimmer mit eigenem Bett. Sie waren bei weitem zwar nicht so groß wie unsere Zimmer, aber dennoch komfortabler als die meisten Bunker, die ich kannte. Mum setzte sich in das kleine Wohnzimmer und sah Ethan an: „Ich gebe Anna und dir 10 Minuten gemeinsam, möchte aber nicht, dass irgendeine Menschenseele davon erfährt." Seine Augen weiteten sich kurz, doch er nickte und Anna ging mit ihm in ihr Zimmer. Ich lächelte ein wenig: „Wieso hast du das getan?" Sie zuckte die Schultern: „Ich bin nicht so grausam wie ihr denkt. Mir liegt an euch und eurem Liebesleben etwas. Ich will dass ihr glücklich seid, egal mit wem. Henry stimmt mir da nicht ganz zu und da er der König ist, habe ich nicht sonderlich viel mitzureden." Ich nickte. Das war die Mum die ich kannte und liebte. Nicht die Frau die sich dem König fügt und all das denkt und durchführt was er sagt. Mum nickte uns beiden zu: „Ihr solltet auf eure Zimmer gehen. Ich denke, dass Prinz Alexander bald mit eurem Vater kommen wird und ich denke nicht, dass es besonders angenehm sein wird." Wir beide nickten und gingen in mein Zimmer. Mum hielt Max kurz auf: „Ich finde es bemerkenswert wie gut du dich um deine Schwester kümmerst Maximilian." Etwas blitzte in ihren Augen auf, doch sie blinzelte es weg und stieß uns beide dann ins Zimmer. Ich seufzte und lies mich auf die Couch fallen: „Toll, wenn das so weitergeht wird mein Baby im Krieg geboren. Ich denke nicht, dass wir es schaffen, dass in zwei Monaten alles wieder okay ist. Was werden unsere Eltern denken, wenn sie von dem Baby hören?!" Ich sah auf meine Hände und Max kniete sich vor mich hin: „Ganz ruhig, Rose. Ich liebe dich und das Baby und ich werde euch bei Gott nie alleine lassen, das ist das Wichtigste zur Zeit." Ich wollte ihm zustimmen, doch ich schüttelte den Kopf: „Wir wissen doch noch nicht einmal, ob es dein Baby ist." Max verdrehte die Augen: „Rose, fang bitte nicht schon wieder diese Diskussion mit mir an. Es ist mein Baby, das weiß ich." Ich seufzte: „Ich möchte alleine sein Max." Er sah ein wenig entsetzt aus und ich sah, dass er enttäuscht war, doch ich musste alleine sein in diesem Moment. Er stand auf und ging zur Tür, bevor er hinaus ging sah er kurz zu mir zurück: „Das ändert nichts daran, was ich gerade gesagt habe, Prinzessin." Ich biss mir auf die Lippen und nickte. Er schloss die Tür und ich legte mich zur Seite und zog meine Knie zu meinem Körper. Wieso läuft aller zur Zeit schief? Ich bin schwanger, von meinem Adoptivbruder und der Krieg brach los WEGEN mir. Was würde passieren, wenn ich mich Spanien einfach ausliefern würde? Würden sie mich gefangen nehmen? Köpfen? Das Baby zuerst töten? Ich schüttelte den Kopf und streichelte meinen Bauch, was mich ein wenig beruhigte. Es wird alles gut werden, kleines Ding. Mama wird dafür sorgen, dass dir nichts passiert. Ich weiß zwar noch nicht wie, aber ich werde nicht zulassen, dass du in Gefahr gerätst oder dein Papa. Wenn doch nur dein Leben nicht so sehr von meinem abhängig wäre, könnte ich dich viel besser beschützen. Einige Tränen kullerten meine Wangen hinunter und ich wollte am liebsten schreien. Der Hurricane der sich in meinem Inneren gebildet hatte griff mit voller Stärke an und es gab nichts, rein gar nichts, was ich dagegen tun konnte. So sehr ich auch glücklich sein wollte und das positive an den Dingen sehen wollte, seit mich Nicolas... geschändet hatte, hatte er auch einfach mein Glück mit sich genommen. Ich war zwar immer schon eine nachdenkliche Person, aber nie eine depressiv Traurige. Es musste sich etwas ändern, bei Gott ich würde alles tun, damit sich etwas änderte, das einzige Problem an der ganzen Sache war, ich wusste nicht wie. Das ist das schlimmste an solchen Situationen, die Hilfslosigkeit. Das Wissen nichts tun zu können und sich in sich selbst und seinen eigenen Gedanken zu verlieren.

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt