Blumen vom Falschen

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*Annas Sicht*

Ich bat Ray mich alleine zu lassen und niemanden in mein Zimmer zu lassen, da ich meine Ruhe haben wollte. Gott, wie konnte man nur so rücksichtslos sein und seine eigenen Kinder gegen ihren Willen verheiraten? Hallo, wir leben im 21. Jahrhundert und nicht im Mittelaltar! Schon der Gedanke den Rest meines Lebens an diesen Schleimbeutel und Arsch gebunden zu sein machte mich rasend. Seine Berührungen... Wuäääh, da kam mir ein kalter Schauer den Rücken runter. Wenn der das nächste Mal versucht mir an die Wäsche zu gehen hake ich ihm eigenständig die Hand ab! Mir war zum Heulen zu Mute und zum Schreien. Ich drehte mich auf meinen Bauch, sodass mein Gesicht in meinem Polster lag, und schrie.

Sofort stürmte Ray mit gezogenen Schwert in mein Zimmer: "Was ist los? Wen muss ich abstechen?"
Ich musste ein wenig kichern: " Hier ist niemand Ray, also brauchst du keinen abstechen. Ich habe nur in den Polster geschrien um Dampf abzulassen."

Ray: " Oh.."
Ray entspannte sich wieder und steckte das Schwert weg: " Na dann.. Kann ich dir eigentlich irgendetwas bringen? Einen Tee? Kaffee? Eis mit Schokosoße? Torte?" Mmh, Eis klang gar nicht so schlecht.
Ich: " Eis klingt gut. Also komm!"
Ray: " Wohin?"

Ich: " Wir gehen in die Küche. Ich möchte mein Eis nicht alleine einsam in meinem Zimmer essen." Ich stand auf, richtete meine Haare, atmete einmal tief ein und aus und harkte mich bei Ray unter.
Luis sah mich überrascht an als ich in die Küche stolzierte: " Euer Majestät, ich hätte Euch hier nicht erwartet. Was kann ich denn für Euch tun?"
Ich: " Luis, ich hätte bitte gerne zwei große Portionen an Vanilleeis mit Schokosoße und bunten Streuseln."

Ray: " Anna, für mich brauchst du.."

Ich: " Ruhe da. Du isst mit. Eis ist immer gut und beruhigt." Ray zuckte die Schultern und Luis machte sich sofort an die Arbeit. Ray und ich setzten uns mit unseren großen Eisbechern auf den kleinen Tisch, auf dem immer die Wachen aßen, als Ethan in die Küche kam.

Mein Herz sprang vor Freude und meine schlechte Laune war wie weggeblasen. Ethan: " Luis, könnte ich bitte ein Glas Blut haben?"
Ethan bemerkte uns beide gar nicht, erst als Ray zu lachen anfing und zu ihm sprach: " Hahaha, braucht Rose etwa ein Beruhigungsglas?"
Ethan drehte sich zu uns: " Nein, das ist für mich."
Ich: " Lass mich raten, Rose hat es dir befohlen."
Ethan: " Jap. Sie meinte es würde mir gut tun."
Ich: " Da hat sie recht. Du hast seit Tagen nichts mehr getrunken. Essen solltest du auch was!"
Ethan nahm sich das Glas, was ihm Luis hinstellte, und setzte sich neben mich: " Ich hab keinen Hunger. Wie geht es dir?"
Ich: " Es geht. Irgendwie muss ich damit klar kommen mit so einem Eckelpaket verlobt zu sein. Mit meinen Eltern kann man sowieso nicht darüber reden."
Ray: " Und wenn du dich einfach weiterhin weigerst?"
Ich: " Ich glaube das würde nichts bringen. Es würde darauf hinauslaufen, dass ich in Ketten zum Altar geschleppt werde."

Ethan: " Es gibt leider wenige Möglichkeiten." Ethan seufzte. In seinen Augen lag Traurigkeit, aber auch Wut.

Ray merkte das: " Ich hol mir noch etwas." Dann stand er auf und ließ mich und Ethan alleine.

Ich nahm Ethans Hand: " Ethan.."

Ethan: " Sorry, ich sollte mich nicht so darüber aufregen, dass du heiraten wirst. Immerhin war es irgendwie vorhersehbar, dass es einmal passieren wird. Dafür bin ich selbst schuld wenn ich mich in die Prinzessin verliebe."

Ich: " Diese Verlobung ändert aber nichts an meinen Gefühlen zu dir. Ich werde trotzdem jede freie Sekunde dafür nutzen um bei dir zu sein."

Ethan lächelte, nahm mein Gesicht und küsste mich sanft. Sofort begann mein ganzer Körper wieder zu kribbeln. Dieses Gefühl war unbeschreiblich, das hatte ich noch nie bei einem anderen. Erstaunlich was Ethan durch so eine leichte Berührung in mir auslösen konnte, etwas was Alexander nie schaffen würde. Bei ihm bekam ich nur Kotzreize.
Ethan: " Wir finden eine Möglichkeit."

Ich: " Und bis dahin schleichst du dich einfach in mein Zimmer, wenn Rose schläft und tauscht mit Ray deinen Posten."

Ethan: " Euer Hoheit, stiften sie mich etwa dazu an meinen Posten zu verlassen und gegen die Regeln zu verstoßen?"
Ich begann breit zu grinsen: " Vielleicht.. Ich kann dich dann in meinem zu noch mehr Dingen anstiften.."
Ethan hob eine Augenbraue: " Versuchen sie mich gerade zu verführen?"

Ich: " Kann gut sein.." Ich biss mir auf die Lippen. Oh Gott, ich bekam so viel Lust auf Ethan. Hätte ich nicht so große Panik davor und wären wir alleine in der Küche, dann hätte ich mich auf Ethan gestürzt.

Er begann breit zu grinsen: " Das brauchst du nicht, du verführst mich mit jedem einzelnen Blick von dir."
Dann kam Ray langsam wieder zu uns: " Sorry, wenn ich die Stimmung versaue, aber solltest du nicht wieder zu Rose?"

Ethan: " Hast recht, sonst wird es auffällig. Wir sehen uns."

Ethan küsste mich schnell, aber flüsterte mir noch ins Ohr: " Wenn du dir das nächste Mal auf die Lippen beißt, kann ich nicht versprechen, dass ich mich noch zurückhalten kann.

Ich lief sofort rot an und musste mich anstrengen mir nicht auf die Lippen zu beißen. Als Ethan weg war gingen auch Ray und ich zurück in mein Zimmer.

Ich war froh endlich ins Bett zu kommen, doch meine Freude verschwand als ich Alexander vor meiner Tür stehen sah.
Ray: " Soll ich ihn wegschicken?"
Ich: " Nein passt schon."

Ich strafte meine Schulter und versuchte freundlich auszusehen: " Prinz Alexander, was verschafft mir die Ehre ihres Besuches?"

Alexander nahm einen großen Blumenstrauß hinter seinem Rücken hervor und überreichte ihn mir: " Ich wollte dir diese Blumen schenken. Ich dachte mir, sie sind so schön wie meine Prinzessin." Seine Prinzessin? Seine?! Also bin ich etwa schon sein Eigentum oder was? Ganz sicher nicht.

Ich nahm die Blumen entgegen: " Danke."
Alexander: " Ich wollte auch noch mitteilen, dass ich mich sehr auf morgen freue und hoffe du genießt den morgigen Abend mit mir."
Ich nickte leicht: " Gibt es sonst noch etwas?" Alexander trat näher an mich heran. Ray umgriff den Griff seines Schwertes um es in Sekunden zu ziehen falls Alexander auf dumme Gedanken käme.
Doch er flüsterte mir nur ins Ohr: " Glaube ja nicht, dass ich dich tun lasse was du willst. Ich lasse dich nicht aus den Augen und du kannst dir sicher sein, wenn erst der Ring an deinem Finger ist gibt es nur mehr dich und mich und du kannst dich dann von deinem Leibwächter-Lover verabschieden. Dann gehörst du und dein Körper alleine mir."

Mir kam die Gänsehaut und ich war sprachlos. Doch Alexander lächelte nur, verbeugte sich und ging. Mir wurde ganz kalt. Nein, ich lasse mich von diesem Futzi nicht einschüchtern. Der zerstört mein Leben sicher nicht, keiner nimmt mir meine Freiheit und meine Entscheidungen. Der wird sich noch anschauen. Ich zeig ihm, dass man mit mir nicht machen konnte was er wollte. Ich zeig allen was für eine gute Prinzessin ich sein kann!

Ich drückte Ray den Strauß in die Hand: " Hier, verbrenne sie."

Sie wollen eine Prinzessin die würdig ist den Thron zu besteigen? Dann werde sie eine bekommen!

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt