Festplanung

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*Rose' Sicht*

Als Anna hinaus stürmte, wollte ich auch aufstehen, doch Henry sah mich so böse an, dass ich es mir anders überlegt. Ich seufzte und aß weiter. Max sah mich an und schluckte. Ich lehnte das Dessert ab, da es etwas mit Brombeeren war, die mir nicht schmeckten. Mum sah mich an und nickte: „Du kannst währenddessen gehen. Ich weiß ja, wie viel du zur Zeit mit der Hochzeit beschäftigt bist." Ich stand auf, legte meine Serviette auf den Tisch und ging dann zu Anna. Ray nickte mir kurz zu: „Wie geht es dir?" Ich sah ihn irritiert an: „Wie soll es mir gehen?" Er lächelte ein wenig, doch es verschwand ziemlich schnell: „Du hast dein gesamtes Leben mit Ethan verbracht, ist es da nicht komisch, wenn er nicht mehr bei dir ist?" Ich nickte und schluckte: „Natürlich geht es mir beschissen damit, aber ich bin zur Zeit nicht die, die das Recht hat deswegen Trübsal zu blasen. Anna geht es schon schlecht genug, wenn ich dann auch noch was draufsetze, denke ich, dass wir in Depressionen verfallen." Ray nickte: „Irgendwer muss versuchen einen klaren Kopf in dem Chaos zu behalten." Ray hielt mir die Tür zu Annas Zimmer auf. Ich bekam Gänsehaut bei dem Anblick vor mir. Sie saß auf der Couch und starrte an die Wand. Sie sah fast schon leblos aus. Als ich mich neben sie setzte erschreckte sie und sah mich an. Sie blinzelte einige Male und straffte ihre Schultern: „Was gibt's?" Ich legte den Arm um ihre Schulter: „Gar nichts, ich wollte nur nach dir sehen, weil ich mir dachte, dass du mich brauchen könntest." Sie stand auf: „Alles bestens." Ich musterte Anna von oben bis unten: „Ich weiß, dass es das nicht ist, aber wenn du es verdrängen willst, ist das okay für mich. Möchtest du mit mir das Hochzeitsgeschirr aussuchen oder willst du lieber hier bleiben?" Ich ging in Richtung Tür und Anna folgte mir: „Ich werde dich begleiten. Ich will dir nicht die ganze Arbeit überlassen." Ich zuckte die Schultern: „Das macht mir nichts aus. Ich bin es gewohnt solche Feste zu planen und eine gute Miene zum bösen Spiel zu machen." Sie nickte: „Dann werde ich mich wohl daran gewöhnen müssen, weil ich in Deutschland irgendwann mal diese Rolle übernehmen muss." Ich unterdrückte meine Tränen und verschränkte meine Hände vor mir und wir gingen in den Raum, wo wir das königliche Geschirr aufbewahrten. Dort angekommen, sahen mich einige Bedienstete an: „Wir haben Sie nicht so früh erwartet. Das Essen ist noch nicht beendet im Speisesaal." Ich nickte: „Keine Sorge, ich kenne das Geschirr. Es braucht nichts aufgestellt zu werden." Sie verbeugten sich und gingen. Anna lächelte ein wenig: „Sie behandeln dich jetzt schon wie eine Königin." ich zuckte die Schulter: „Sie wissen wie ich ausflippen kann, wen es nicht nach meinem Kopf geht, deswegen haben sie Angst." Anna lachte: „Ah, verstehe, sie haben dich schon einmal in Aktion erlebt." Ich nickte kurz und zog sie zu den Tellern, die mir am besten gefielen. Die Teller waren weiß, mit einem dünnen goldenen Rand und in der Mitte war das königliche Wappen gemalt worden. Der Rest des Geschirrs war in diesem Stil gehalten. Anna sah mich an: „Wie geht es dir eigentlich mit dem kleinen Ding in dir?" Ich verdrehte die Augen: „Du meinst mit dem Baby? Es ist nämlich kein Ding." Anna nickte: „Ja, nun sag schon." Ich streichelte vorsichtig über meine Bauch und lächelte unwillkürlich: „Es ärgert mich ein wenig, dass sich mein Körper verändert, aber es ist okay. Nach der Hochzeit muss ich zu Isabelle wegen der Kontrolle. Dann weiß ich mehr, also wie es dem Kleinen oder der Kleinen geht." Anna nickte: „Ich hoffe, dass alles gut geht, Rose. Wirklich. Wenn ich schon nicht glücklich sein kann, dann hoffe ich, dass wenigstens du es sein kannst." Ich sah sie an: „Ich will, dass du auch glücklich bist Anna und ich schwöre bei Gott, dass wenn Henry einmal stirbt, dass ich dich zurück hole nach England. Ich werde dich nicht für immer dort lassen. Du wirst zu Ethan zurück kommen und es wird perfekt werden." Anna biss sich auf die Lippen und schluckte: „Ich hoffe so sehr, dass es so sein wird, aber Henry wird nicht so schnell sterben und wer weiß, vielleicht werde ich irgendwann einmal Gefühle für Alexander entwickeln." Ich nickte und schluckte die Worte hinunter die mir in der Kehle brannten: 'Du wirst ihn aber nie so sehr lieben wie Ethan'. Anna entschied sich für das Geschirr, dass ich ihr empfohlen hatte und Max stattete uns einen Besuch ab. Er schlang seine Arme um meinen Bauch: „Na wie geht es euch Dreien?" Ich lächelte: „Ganz gut, ich merke nur, dass ich heute keine Nachspeise hatte." Anna grinste: „Du und dein Schokokuchen. Wenn du so weitermachst, dann wir dein Baby auch aus Schokolade bestehen." Ich schmollte: „Gar nicht wahr." Max stupste mir auf die Nase: „Komm schon, hör auf zu schmollen, wir sollten gehen, Penelope möchte dich sicherlich sehen." Ich nickte: „Ich hab glaube ich sogar noch Zuckerstücke im Stall." Ich sah zurück auf Anna: „Kommst du mit?" Sie schüttelte den Kopf: „Ich denke, dass ich ein wenig allein sein möchte." Ich sah sie kurz an und lies diese Antwort dann doch gelten. Sie musste entscheiden, wann sie allein sein möchte und wann sie sich helfen lassen wollte.... Immerhin waren es nur mehr eineinhalb Tage bis zur Hochzeit, danach würden wir uns eine ganze Weile nicht mehr sehen, also konnte keiner von uns die Hilfe des anderen in der Zeit in Anspruch nehmen.

Eine Prinzessin kommt selten alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt