Kapitel 35

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(immer noch Andre)

Ich beende meine Runde Overwatch und schleiche mich ins Wohnzimmer.

Wie vermutet liegt Jan dort auf dem Sofa und hält sein Handy in der Hand. Ohne zu zögern schwinge ich ein Bein über ihn drüber und setzte mich auf seine Hüfte. Vor Schreck lässt er beinahe sein iPhone fallen und gibt ein ziemlich unmännliches Quietschen von sich. „Hey, Janiboy!"

Er sieht mich verwirrt und gleichzeitig abwartend an. Ich beginne auf ihm herum zu rutschen. Sein blauer Blick bohrt sich in meinen. „Was wird das, wenn ich fragen darf?"

„Wart's ab!"

Langsam stütze ich meine Hände neben seinem Kopf auf dem Polster des Sofas ab und lehne mich zu ihm herunter. Dabei wird mein Unterleib automatisch enger an seinen gedrückt. Er schnappt nach Luft.

Tja, damit hat er wohl nicht gerechnet! Mit einem triumphierenden Lächeln beuge ich mich vor und gebe ihm einen winzigen Kuss auf die Stirn. Er liegt vollkommen still unter mir. Also mache ich weiter und wandere mit meinen Lippen zu seinen Wangen, seiner Nase und schließlich küsse ich ihn auf beide Mundwinkel. Er schließt die Augen und sucht mit seinen Lippen meine, aber seinen Mund lasse ich mit Absicht aus und streife stattdessen nur die kleine Kuhle darüber, das so genannte Lippenherz, wobei ich seine Bartstoppeln spüre.

Er hält meinen Kopf fest und will seine Lippen auf meine legen, doch ich entwische ihm. Jetzt spielen wir mal nach meinen Regeln. Daher verlagere ich meine Position ein wenig seitlich, um an Jans Ohr dranzukommen. Ich drücke meine Lippen auf sein Ohr und knappere an seinem Ohrläppchen. Mit meiner Nase streife ich über die empfindlich Stelle zwischen Ohr und Haaransatz. Er wirft seinen Kopf zur Seite, damit ich noch mehr Platz habe. Ich küsse mich seitlich an seinem Hals entlang nach vorne und verharre schließlich kurz vor seinem Mund. Wieder beginne ich mein kleines Spiel. Rechter Mundwinkel, linker Mundwinkel, Lippenherz.

Er gibt ein halb zufriedenes, halb genervtes Grummeln von sich. „Oh Andre..."

„Was ist denn?" Ich höre auf und sehe ihn an. „Soll ich aufhören?"

„Nein, küss mich endlich richtig!" Die Dringlichkeit in seiner Stimme gefällt mir.

„Wirklich?"

„Ja, verdammt!" Er funkelt mich böse an.

„Na gut..." Ich hauche ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Meinst du so?"

„Du weißt genau, was ich meine!", ruft er aufgebracht.

„Immer mit der Ruhe...", entgegne ich lachend.

Und erfülle ihm seinen Wunsch. Meine Lippen landen vollends auf seinen, was tausende Glückshormone in mir auslöst. Gleichzeitig durchläuft ein wohliges Kribbeln meinen gesamten Körper. Er erwidert den Kuss mit immer größer werdender Leidenschaft. Auf einmal sind alle Ängste und Sorgen der letzten Tage verschwunden. Das hier fühlt sich einfach nur so verdammt gut an.

Ich weiß selbst nicht, woher ich meinen plötzlichen Mut nehme, aber ich lasse meine Hüfte auf Jans' sinken und presse meinen Unterleib fest gegen seinen. Er stöhnt in unseren Kuss hinein und ich nutze diese Gelegenheit, um meine Zunge in seinen Mund gleiten zu lassen. Meine Hände lasse ich über seinen Oberkörper wandern, streichle an seiner Seite entlang über seinen Rippenbogen nach unten, woraufhin er seine Arme um mich schlingt und den Körperkontakt damit noch mehr intensiviert. Im ersten Moment fühle ich mich beengt, doch das vergeht genauso schnell wie es gekommen ist.

Ich habe ihn fast da, wo ich will. Nur noch ein winziges Bisschen fehlt. Ich spiele mit seiner Zunge und treibe ihn Stück für Stück immer mehr in den Wahnsinn. Wieder bewege ich meine Hüfte zwischen seinen gespreizten Beinen und merke durch meine eigene Hose hindurch, wie sein kleiner Freund da unten langsam aber sicher ein ernsthaftes Platzproblem bekommt. Ich muss mich echt zusammenreißen, damit es mir nicht gleich auch so ergeht, denn das ist nicht mein Plan. Krampfhaft versuche ich an irgendwas anderes zu denken. Zum Beispiel an meine alte Klassenlehrerin mit dem ausgeleierten Sport-BH. Oder meine Großtante, wie sie mir einen ihrer Sabberküsse auf den Kopf gegeben hat.

Das hilft. Doch Jans Kunst, mich allein durch seine Zunge in meinem Mund immer erregter werden zu lassen, holt mich schlagartig aus meinen Gedanken zurück. Ok, jetzt muss ich mich echt zusammen reißen, sonst werde ich schwach.

Mit der einen Hand stütze ich mich weiterhin ab, mit der anderen greife ich zwischen Jans Beine, direkt an seinen Penis. Er gibt einen überraschte Laut von sich, der in unserem wilden Kuss jedoch fast untergeht. Obwohl Jeans und Boxer meine Hand von seinem besten Stück trennen schaffe ich es, ihn immer mehr zu stimulieren. Jan ist so erregt, dass er meinen Kuss kaum noch erwidern kann, sondern nur noch abgehackt aufstöhnt.

„Scheiße, Andre!", presst er hervor. Sofort lasse ich von ihm ab, um ihn zu betrachten. Keuchend und mit geschlossenen Augen liegt er unter mir und wartet scheinbar darauf, dass ich weiter mache. Aber da hat er sich geschnitten. Ich klettere von ihm runter.

„Rache ist süß, mein Freund! Nicht wahr?", flüstere ich ihm mit verführerischer Stimme ins Ohr und drücke noch ein letztes Mal meine Lippen auf seine, bevor ich mich aus dem Staub mache.


An diesem Kapitel saß ich mal wieder ziemlich lange, aber es hat sich gelohnt, finde ich.


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Memories never die | JandreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt