Kapitel 18

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Jan

Er macht mir die Tür buchstäblich vor der Nase zu. Ich laufe zu meinem Zimmer und lasse mich seufzend aufs Bett fallen. Irgendwie zieht mich die Sache mit Andre ganz schön runter. Auf der anderen Seite ist es aber auch eine Herausforderung. Er ist nicht so leicht zu haben, wie all die anderen Beziehungen, die ich vor ihm hatte. Das macht ihn unheimlich attraktiv und begehrenswert. Die Tatsache, dass ich ihn nicht haben kann, lässt mich verrückt werden. Und bewirkt letztendlich nur, dass ich ihn noch mehr will. Ich zerbreche mir den Kopf, wie ich ihn umstimmen könnte, bis ich irgendwann doch einschlafen kann.

*Zeitsprung*

Ich liege in meinem Bett und kann nicht schlafen. Andre ist weg. Und das schon seit zwei Tagen. So, wie er es gesagt hat. Ich hätte nur nicht gedacht, dass er es wirklich tut. Und jetzt nimmt es mich mehr mit, als ich zugeben möchte.

Als ich das nächste mal aufwache, ist es halb fünf, wie ich nach einem Blick auf mein Handy feststelle. Ich vergrabe den Kopf im Kissen und versuche wieder einzuschlafen. Natürlich klappt es nicht. Irgendwann stehe ich auf und tappe auf nackten Sohlen ins Wohnzimmer.

Ein kalter Luftzug kommt mir entgegen und lässt mich frösteln. Unwillkürlich schlinge ich meine Arme um meinen Oberkörper und unterdrücke ein Zittern. Mein Blick fällt auf die Balkontür. Sie ist offen. Deshalb ist es hier so kalt! Ich frage mich nur, wieso. Sind etwa schon wieder Einbrecher gekommen? Erst neulich habe ich doch dieses komische Poltern im Flur gehört. Allerdings hatte ich gedacht, dass Andre das gewesen ist. Ich will gerade die Balkontür wieder schließen, als ich eine dunkle Gestalt auf dem Balkon sehe. Ich starre sie an. Sie ist schlank und ein gutes Stück größer als ich selbst. Jetzt dreht sie sich um und kommt direkt auf mich zu. Scheiße! Bisher bin ich nur dagestanden wie zu Eis erstarrt, doch nun schiebe ich mich blitzschnell hinter den Vorgang. Ich wäge meine Chancen ab. Immerhin ist dieser ungebetene nächtliche Besucher allein, was mir irgendwie seltsam vorkommt. Ich höre seinen Atem nun unmittelbar vor mir. Nur noch wenige Sekunden, dann...

Ohne nachzudenken greife ich nach dem nächstbesten Gegenstand hinter mir und hole aus. Als sich die Gestalt am Vorhang vorbei in den Raum schiebt, schlage ich so fest ich kann zu. Ein dumpfes Stöhnen. Dann höre ich, wie jemand auf dem Boden landet. Geschieht demjenigen recht. Ich meine, warum treibt sich irgendjemand wildfremdes nachts in unserer Wohnung rum, nachdem er durch die Balkontür eingebrochen ist? Am Ende ist es wieder einer von diesen Groupie-Fans...

Ich husche zum Lichtschalter und drücke drauf, um jetzt endlich zu sehen, wen ich da vor mir habe. Aber bevor ich diesen überhaupt erreicht habe, fängt die Person auf dem Boden plötzlich an zu sprechen und ich halte mitten in der Bewegung inne.


Wieder mal ein mieser Cut... Seid ihr auch im Klausurenstress? :( Wird echt Zeit für Ferien...



Memories never die | JandreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt