Andre
Shit, jetzt ich muss es durchziehen. Es gibt kein zurück mehr. Aber er sollte die Wahrheit erfahren, denn wenn ich es ihm weiter verheimliche, fühle ich mich noch schlechter. Also erzähle ich ihm alles. Wie wir nach Berlin geflogen sind. Wie der Auftritt beim Frühstücksfernsehen war. Wie wir den Nachmittag in Berlin verbracht haben. Seine Augen hängen an meinen Lippen und er lächelt mich an. Noch könnte ich... Nein, das wäre unfair.
Mit schwerem Herzen spreche ich weiter. Wie wir am Abend beschlossen haben, noch feiern zu gehen. Unser Telefonat. Wie ich etwas getrunken habe. Und schließlich immer mehr. Wie ich mit einem kompletten Filmriss am nächsten Morgen aufgewacht bin.
„Naja, klingt so ziemlich nach dir, Androschka", er grinst mich an.
„Schon. Nur das Problem ist, dass..."
Soll ich es ihm wirklich sagen?
„Was?"
„... dass ich in der Nacht nicht... all... alleine war." Sein Lächeln erstirbt.
„Wie meinst du das?", fragt er tonlos.
„So wie du es denkst." Stille. Ich kann den leichten Wind hören, wie er durch die Bäume fährt und die Blätter zum Rascheln bringt. Und mein heftig klopfendes Herz.
„Sag es!", zischt er auf einmal, „Sieh mich an und sag es mir ins Gesicht!"
„Es tut mir...", setzte ich an, doch er fällt mir barsch ins Wort.
„Sag es!"
Ich schlucke, kämpfe tatsächlich mit den Tränen und meine Stimme zittert gewaltig, als ich ganz leise die grausame Wahrheit ausspreche: „Ich habe sie gevögelt..." Ich wage es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Nach einiger Zeit tue ich es doch. Er starrt mich mit einer Mischung aus Wut, Verletztheit und eisiger Kälte an.
„Und - wie war es?" Seine Stimme ist voller Hohn. Er will wissen, wie es war?! Niemals hätte ich gedacht, dass er mich das fragt.
„Ich weiß nicht", antworte ich wahrheitsgemäß.
„Wieso?", fragt er wütend und mit Abscheu, „Warst du etwa so besoffen, dass du dich nicht mal mehr daran erinnern kannst, wie es war, als du in sie eingedrungen bist und sie richtig durchgefickt hast?"
Zum Ende des Satzes wird er immer lauter und aggressiver. Ich rechne damit, dass er mir gleich eine verpasst. Verdient hätte ich es allemal.
„Nein, ich weiß tatsächlich rein gar nichts mehr."
„Tja, dann war sie wohl ziemlich schlecht!" Wieder ist seine Stimme voller Spott und Bitterkeit. Eine Weile schweigen wir wieder beide.
„Noch eine einzige Frage...", er verschränkt die Arme vor der Brust. Ich schaffe es noch immer nicht, ihn anzusehen.
„Wozu hast du das gemacht?"
Genau das habe ich mich selbst auch schon drei dutzend Male gefragt. Ich finde keine Antwort. Egal, wie lange ich darüber nachdenke. „Ganz ehrlich: Ich habe keine Ahnung", erwidere ich kleinlaut.
Er nickt. Dann dreht er sich um und lässt mich einfach stehen.
Willkommen zur Lesenacht! :) Den zweiten Teil des Kapitels gibt es in ca. 1h... Wer dabei ist, zeigt das doch mal bitte mit einem lieben Kommi oder einem Like, damit ich Bescheid weiß ;) Mittlerweile sind wir bei 10, 3 k Reads. Unglaublich aber wahr... Fettes Dankeschön!!!
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Memories never die | Jandre
FanfictionFür Sina2810 #Jandre ist real? Nicht ganz. Denn obwohl sich Andre unglaublich stark zu Jan hingezogen fühlt und es so scheint, als würde dieser seine Gefühle erwidern, kann Andre eine Sache nicht vergessen: seine Vergangenheit. Sie steht dem Glück d...