8.Kapitel

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Ich rannte so schnell ich konnte auf eine Tür zu, aus der Lele's Lachen kam. Ich hörte Adam hinter mir rufen, aber das war mir egal. Ich rieß die Tür auf. Da saßen Lele und Mikosch mit einer mir unbekannten Frau. Sie war älter und kam mir irgendwie bekannt vor. Sie hatte dunkle, braune Haare und ihre hellen braunen Augen strahlten mir entgegen. Sie hatte kleine Falten um Auge und Mund und an der Stirn. Ich schätze sie auf Mitte 60. Die Frau stand vom Boden auf und erhob sich mühsam. Fast wäre ich ihr zur Hilfe geeilt, aber auch nur fast. Ich kannte sie ja nicht. »Schön sie endlich mal persönlich kennen zu lernen, Frau White.« Verwirrt schüttelte ich der Unbekannten die Hand. Lele und Mikosch rannten oder stolperten mir eher zu. Ich fing beide auf und umarmte sie fest. Das die Frau mich bei dem komplett falschen Nachnamen genannt hatte, beachtete ich nicht. Mikosch klammerte sich fest an mich, während Lele mich aufgeregt Richtung Mitte des Raumes zog. Ich folgte ihr und sah dann die Unmengen an Spielzeug. In Mitte des Raumes, der fast so groß war wie unser Haus, war ein Sitzkreis in den Boden eingelassen. Auf den, mit Leder bezogenen, Sitzen stapelten sich Spielzeuge aus allen möglichen Preisklassen und kosteten mehr als mein Gehalt der letzten 2 Arbeitsjahre. Ich fühlte mich unwohl in der Masse der Spielzeuge und ließ Mikosch runter, weil dieser anscheinet etwas interessantes gefunden hatte. Ich sah mich unwohl um und entdeckte wieder diese Frau und Adam.

Anscheinend war er nicht froh über mein Verhalten, aber als er meinen Blick sah, spürte ich wie ihm mein Unwohlsein Genugtuung verschaffte. Wütend über sein Verhalten lief ich aus dem Sitzkreis heraus und auf Adam zu. »Was soll das?« fragte ich ihn. Ich wollte wissen woher er die ganze Scheiße hatte. »Was soll was?«fragte er mich. Gott, ich hatte noch nie so viel Wut auf einen Menschen gehabt, wie eben gerade. »Du weißt was ich meine, Mr...?« Augenblicklich wurde mir bewusst, dass ich seinen Nachnamen nicht kannte.  »White« meinte Adam amüsiert. Was fand er an dieser Situation Bitteschön so witzig. Erst kidnappt er meine Kinder und dann schenkt er ihnen alles was ihr Kinderherz begehrt. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. »Soll ich dich und  deine Frau alleine lassen, Adam? «  «Ich glaube sie haben da was falsch verstanden, ich bin nicht seine Frau. «, meinte ich abwehrend. «Tatsächlich, aber Adam du meintest doch...? « «Mama, ich meinte gar nichts! Kannst du uns kurz alleine lassen? « Die Frau nickte kurz verwirrt und ging dann wieder zu meinen Kindern.

Verwirrt starrte ich Adam an. Jetzt wurde mir die Ähnlichkeit zwischen Adam und der Frau, seiner Mutter, bewusst. Sie hatte die selben braunen Haare, genau so ein markantes Gesicht und dieses Funkeln in ihren Augen, wie Adam. Sein Blick folgte seiner Mutter bis er sicher war, dass sie außer Hörweite war. Nun konzentrierte er sich wieder auf mich. Erwartungsvoll sah er mich an und verschränkte seine Arme vor seinem Körper. « Leg schon los! « Und wie als hätte ich mir drauf gewartet fing ich an ihm Vorwürfe zu machen.

»Tu nicht so als wäre das einer der besten Witze dieser Welt. Du hast meine Kinder entführt. Geht's dir eigentlich noch gut!? Kannst du nicht einmal ernst bleiben? Ich finde diese Situation nicht gerade witzig. Ich werde meine Kinder jetzt mit nehmen und dann will ich nichts mehr von dir hören. Und diese Spielsachen...«verächtlich sah ich nach hinten »kannst du dir sonst wo hin stecken. Ich werde jetzt gehen. Verstanden!« Adam sah mich mit einem ziemlich abwertenden Blick an. »Rose, glaub mir man begegnet sich immer 2 mal im Leben.« »Ist das das einzigste was du zu sagen hast? Ach übrigens, wir haben uns schon 2 mal wieder gesehen, falls du zählen kannst.« Mit dem Satz drehte ich mich um und wollte zur Sitzecke laufen, aber Adam musste ja einen Witz reißen. »Du kannst dich noch an das erste Mal erinnern, aber du warst doch so zu.«

Ich hielt kurz inne um zu überlegen ob ich ihm eine rein hauen, aber ich hielt das für keine gute Alternative. Nur einen Moment später ging ich wieder zur Sitzinsel. »Kommt Lele und Mikosch. Mama will gehen!« Mikosch sah mich traurig an, lief aber zu mir und nahm meine Hand. Lele allerdings sträubte sich mit aller Kraft gegen den Willen, auf mich zu hören. »Bitte Maus. zuhause gibt es auch Pancakes.« Gut, das hatte ich mir aus der Nase gezogen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass sie so kommen würde. Noch ein kleines Zögern, dann stand sie auf und lief mir entgegen. »Also wenn es Pancakes gibt, würde ich auch gerne mit kommen. « Adams zärtliche Stimme drang an mein Ohr und bevor Lele mir ihre Hand geben konnte, rannte sie zu Adam und klammerte sich an seinen Arm. »Adam, Halts Maul.«, knurrte ich und hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht. Ich drehte mich langsam um und sah sein dreckiges Grinsen. »Mami, bitte Adam mit ssen.« Sie machte ein zuckersüßes Gesicht und schob ihre Unterlippe nach oben. »Nein mein Mäuslein. Adam hat sein eigenes Essen!« »Ja, aba besimmt nich usa es!« »Lele nein, wir gehen jetzt ohne Adam, sonst gibt es keine Pancakes!« Lele bekam glasige Augen und ließ Adam los. Ich kam ihr entgegen und hob sie hoch. »Jetzt hör auf zu weinen, das macht Mama traurig, Mäuslein«

Einige Zeit später...

Ich weiß nicht mehr wie ich es geschafft habe aus Adams Haus zu kommen, ohne die Paparazzi zu sehen, aber ich  hatte es geschafft. Langsam war ich wieder in unser Haus gegangen. Ich hatte Lele und Mikosch auf dem Arm. Beide schliefen, aber in ihre Bettchen konnte ich sie nicht legen, weil diese ja weg waren. Wo auch immer hin. Erschöpft legte ich sie auf die Couch, die wieder an ihrem Platz lag. Müde schaute ich mich um. Warum musste das mir passieren, warum? Morgen musste ich wieder zur Arbeit und es würde mich nicht wundern, wenn meine Chefin schon weiß, was in der Italiensichen Presse stand. Ich bin der Meinung, dass ich keinen Fuß auf mein Firmengelände setzen kann. Gott, was hatte ich getan. Verzweifelt schlug ich meine Hände vors Gesicht. Ich liebe meine Kinder, aber ich hatte das Gefühl, das sie viele Probleme mit bringen würden.

Ich lief erneut zur Haustür und merkte, dass sie wieder repariert war. Seit wann denn das? Ich lief zu dem Kinderzimmer und erstarrte. Alles war genauso wie es war bevor alles weg war. Ich ließ einen unterdrückten Schrei aus.

Ich machte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen nach vorne und sah das am Fenster ein Zettel klebte

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Ich machte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen nach vorne und sah das am Fenster ein Zettel klebte.

Rose,

Die Kinder sollten ein ordentliches Kinderzimmer haben, wenn sie wieder bei dir leben. Der Brief den du neben dir gefunden hast, wahrscheinlich am Nachmittag, war ein Scherz. Die beiden würden keinen Schritt ohne dich machen. Auch wenn ich sie nur ein paar Tage kenne. Sie sind liebenswürdig und so anderes als Adam, aber ich schweife ab. Pass auf sie auf, bitte. Sind ja schließlich meine Enkelkinder.  Ich werde dafür sorgen, oder habe es bereits, dass niemand etwas von dir und Adam erfährt. Du kannst also unbesorgt sein. Deine Arbeit wird ganz normal verlaufen. Wie immer.
Eine letzte Bitte habe ich noch:
Du musst mir dafür nicht danken:)

Mit freundlichen Grüßen

Elisabeth White.

Erstaunt sah ich den Brief an. Adams Mutter hatte das alles voll bracht. Meine Augen begannen zu tränen und dankbar flüsterte ich ein
Danke

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