Adam hatte uns fast 40 Minuten durch den Wald gefahren, um zu einer abgelegenen Waldhüte zu gelangen. Er hatte es zumindest eine abgelegene Waldhüte genannt. Was ich nun vor Augen hatte, war keine Hütte sondern eine zweistöckige Villa. Das Äußere war aus Holzstämmen, die mit feinen Schnitzereien versehen waren. Das Dach war aus einem roten Stein, den ich nicht kannte. Die Fenster waren von warmen Licht erleuchtet. Meine Nervosität ebbte etwas ab. Das Haus wirkte beruhigend auf mich. Im Halbdunkeln konnte ich die vielen Blumen, die um das Haus gepflanzt waren, gerade noch so erkennen.
Ich drehte mich zu Adam um, als dieser die Autotür zu fallen ließ und das Auto abschloss. Er hielt unsere Koffer in den Händen und lächelte mich an. „Wunderschön nicht war?", fragte er und lief an mir vorbei zur Tür. Ich murmelte ein „Ja" und folgte ihm durch die Tür. Ich stieg erleichtert aus meinen Pumps und hing meinen Mantel am Kleiderhacken auf. Adam war bereits nach oben verschwunden und brachte die Koffer ins Schlafzimmer.
Langsam lief ich auf die andere Seite des Hauses. Das Zimmer, das ich vom Auto aus gesehen hatte, war ein Wartezimmer, das in einem warmen Braun eingerichtet war und voller Blumen stand. Nachdem ich durch eine große offene Flügeltür lief, kam ich ins Wohnzimmer. Mehrer Sofas und Sessel waren in die Richtung des Kamins ausgerichtet. Das Feuer brannte sanft vor sich hin. Der Karmin war aus Backstein und auf dem Sims standen Bilder und zwei Vasen mit wilden Blumen. Darüber hing ein Rehkopf an der Wand. Ich drehte mich weg und hoffte, dass nicht noch mehr tote Tiere in diesem Haus zufinden waren. Ich drehte mich zu der großen Fensterfront. Ich konnte in der Dunkelheit nur die Baumkronen erkennen, hinter denen die Sterne funkelten.
Ich wand meinen Blick ab und ging in die offene Küche. Die holzige Inneneinrichtung hörte auch hier nicht auf. Die vielen Schränke hatten Glastüren, weswegen ich schnell den Wein und die passenden Gläser erkennen konnte. Ich ließ meine Finger über die Oberflächen gleiten und ließ meine Gedanken wandern. Was würde heute wohl noch passieren? Hatte ich die Energie hier für 3 Wochen alleine mit ihm zu bleiben?
Adam kam wenig später in die Küche. Ich hatte bereits ein Glas Wein getrunken und bot ihm das andere an. Er nahm es dankbar und lehnte sich mir gegenüber an die Kücheninsel. Für wenige Momente sahen wir uns schweigend an.
Er hatte sein weißes Hemd aufgeknöpft und seine Krawatte hing ihm lose um den Hals. Sein Unterhemd steckte noch in seiner Hose. Den Gürtel hatte er auch abgelegt. Seine Haare lagen ihm wild auf dem Kopf und eine Strähne hing ihm im Gesicht. Seine Augen strahlten mich an und sein Lächeln hatte den ganzen Tag sein Gesicht nicht verlassen. Nachdem er sein Glas abgesetzt hatte, sah er zu seiner linken Hand herunter und hob sie vor sein Gesicht.
Der silberner Ring war vorsichtig geschmiedet worden. 5 Kreise hatten sich ineinander verschlungen und ein wunderschönes Muster ergeben. „Jetzt sind wir endlich verheiratet...", flüsterte er und sah mich an. Ich lächelte ihn nur an. Ich konnte den Ring an meiner linken Hand deutlich spüren. Die drei Perlen, die in das silberne Metal eingelassen waren, lagen in einer rosa Fassung. Der Ring hatte Adams Oma gehört. Elisabeth hatte ihm den Ring gegeben.
Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Sollte ich ihm nicht einfach gestehen, dass ich einen Fehler gemacht hatte? Sollte ich ihm meine tatsächlichen Gefühle mitteilen? Konnte ich das einfach so tun?
Nein konnte ich nicht. Auch wenn ich Adam nicht liebte, wollte ich ihm nicht sein Herz zerreißen. Es beruhigte mich ihn so zu sehen. Er wirkte so schwerelos. Ich machte mir zu viele Gedanken. Gerade ließ es sich nicht verhindern, dass ich hier mit ihm alleine war. Meine Gefühle konnte ich nicht einfach so verändern. Jetzt musste ich einfach etwas Freude finden und diese Alleinzeit genießen. Mr. Liccardi war schließlich weit weg und somit auch die ganze Geschichte mit den Trovas.
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Romance*updates kommen nur, weil ich die Rechtschreibung korrigiere* Nach einem betrunken One Night Stand bemerkt Rose, dass sie schwanger ist. Die einzigen Details, die sie über den Vater hat, sind sein Geruch, seine Augen und sein Namen. Adam... Einige...