Es war ein warmer Morgen, an dem Mandy und ich im Garten hin und her liefen. Mikosch und Lele spielten auf einer Spieldecke in unserer Nähe. Die Bodyguards waren uns nicht gefolgt. Mandys Leibwachen standen auf der Terrasse und unterhielten sich. Nachdem wir beide einige Minuten still neben einander herliefen ohne etwas zu sagen, fragte Mandy mich,ob wir uns nicht einfach auf die Decke setzen sollten. Während ich mich in einem Schneidersitz neben Lele nieder ließ und ihr ein kleines Spielzeugauto überreichte, dass sie dann über meinen Oberschenkel rollte, tat Mandy sich schwer eine angenehme Position zum Sitzen zu finden. Ihr Kleid war etwas zu eng und sie konnte nicht richtig in die Knie gehen. „Leg deinen Kopf einfach in meinen Schoß, dann können wir uns besser unterhalten", meinte ich und streckte ihr meine Hand entgegen. Mandy lächelte dankbar und ließ sich neben Lele nieder.
„Also... Wie sieht dein Plan aus?", fragte ich sie und folgte Mikoschs Bewegungen. Mein Sohn rollte sich von einer Seite auf die Andere und versuchte nach einem Ball zu greifen. „Ich werde kein Problem haben ein Auto zu organisieren. Das Problem wird nur, dass wir dir eine neue Identität besorgen müssen. Deine Bankkonten werden von den Liccardis streng überwacht, solltest du fliehen, werden sie die Aktivitäten auf deiner Karte genau untersuchen. Du wirst auch nicht mit dem Flugzeug aus dem Land kommen. Der Flughafen wird von fast allen Mafia Familien regelmäßig kontrolliert, vor allem wenn ein Familienmitglied verschwindet. Du solltest auch berücksichtigen, dass du mit zwei Kindern unterwegs bist." „Also hast du noch keinen Plan?" Ich hatte mir im Vorhinein keine großen Hoffnungen gemacht, dass Mandy mir helfen konnte. Sie war noch nie wirklich Realitätsnah gewesen. „Dazu komme ich noch. Ich wollte dir nur vermitteln, wie schwer die ganze Geschichte werden wird und wie riskant mein Plan klingen mag. Deswegen möchte ich meine Chancen etwas erhöhen, dass du Ja sagst", gab sie zu und zupfte nervös Gras aus dem Boden. Lele tat ihr es gleich. Während ich meiner Tochter das Gras aus dem Mund nahm, begann Mandy ihren Plan weiter auszuführen.
„Wir werden innerhalb von Italien zusammen bleiben. Du kannst kaum italienisch und fällst direkt auf, da dich ja hier mittlerweile jeder kennt. Ich habe mir vor fast 'nem Jahrzehnt mal ein Auto gekauft mit dem Geld meiner Eltern. Die Liccardis oder mein Verlobter wissen davon nichts. Ich habe es bereits hinter der Kapelle, in der ihr heiraten werdet,
geparkt. Wir werden aus Zeitgründen und familiären Aberglaube schon 4 Stunden vor der Hochzeit dort sein. Wenn meine Berechnungen stimmen, werden wir ein Zeitfenster von einer Stunde haben, um unbemerkt aus dem Gebäude zu gelangen. Ich werde Koffer packen, in denen deine Klamotten sind und Sachen für deine Kinder. Da ich deine Brautjungfer und Stylistin an diesem Abend sein werde, werden die nicht kontrolliert. Wir werden dann 50 km Richtung Süden fahren und dort in einem kleinen Hafen auf ein Schiff geschleust. Die Fahrt wird nach Tunesien gehen, wo ihr in ein Flugzeug steigt und nach Miami fliegt. Von dort fliehst du in irgendeine Himmelsrichtung, die du mir nicht mitteilst." Etwas erschlagen erwiderte ich nichts. Meine Gedanken drehten sich um diesen verrückten Plan, aber irgendwo in den hintersten Teilen meines Gehirns konnte ich es mir vorstellen. „Und das Schiff, Flugzeug und Auto sind alle sicher?", fragte ich immer noch leicht abwesend. „Ja alles steht. Jetzt musst du nur noch in zwei Wochen zu der Hochzeitszeremonie kommen, dann passt alles."Mandy lag mit geschlossenen Augen auf meinem Schoß, seelenruhig und selbstsicher genoss sie die Ruhe, während ich bereist überlegte was ich packen sollte. Mikosch lief auf mich zu und versuchte nach meinen Händen zu greifen. Ich hielt ihm meine Hand hin und er griff eifrig danach. Mit seinen kleinen dicken Beinchen wippte er hin und her und strahlte über beide Ohren.
„Na tanzt mein kleiner Mann?", rief Adam, der in schnellen Schritten über den Rasen auf uns zu lief. In mir machte sich eine merkwürdige Ruhe breit. Die aufgehende Sonne strahlte ihm mitten ins Gesicht und erhellte seine braunen Augen, die von deutlichen Augenringen unterlegt waren. Für einige wenige Momente sah er ausnahmsweise gesund aus. Adam hatte seit meiner Entführung kaum schlafen können. Er blieb so lange wie er konnte in meinem Teil des Hauses und verbrachte dort die meiste seiner Abende. Er gestand mir vor ein paar Tagen, dass er nicht mehr richtig schlief. Sein Vater war härter mit dem Durchsetzen von gewissen Maßnahmen als je zuvor. Die Suche nach der Tochter von Trova verlief weites gehend im Sand. Die Frau war nirgends aufzufinden. Adams Aufgaben wurden von Tag zu Tag mehr. Ich hatte Mitleid mit ihm, aber ein Vorteil hatte sein miserabler Zustand: Er konzentrierte sich nicht mehr auf mein Verhalten. Noch vor wenigen Monaten hätte er bemerkt, wenn ich auch nur über eine Flucht nachgedacht hätte. Jetzt fiel ihm nicht mal auf, wie oft Mandy und ich zusammen waren.
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Romantik*updates kommen nur, weil ich die Rechtschreibung korrigiere* Nach einem betrunken One Night Stand bemerkt Rose, dass sie schwanger ist. Die einzigen Details, die sie über den Vater hat, sind sein Geruch, seine Augen und sein Namen. Adam... Einige...