30.Kapitel

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A/N: Man merkt es eventuell nicht, aber insgeheim stalke ich euch alle. Jeder der votet, der kommentiert oder die Story in seine Leseliste hinzufügt... Jeder wird gestalkt! Okay... Hört sich jetzt böser an, als es gemeint war. Have a lovely day Sweetheart;)

Ich saß seit einer halben Stunde in meinem Stuhl und ließ die Tränen über meine Wange laufen. Adam hatte mir in weniger, als 2 Sekunden jegliches Selbstbewusstsein genommen, was ich in meinem Leben je angestaut hatte. Mit seinem besitzergreifend Ton, seiner angsteinflössenden Haltung und seinem Hauch von Verlangen nach dem alleinigen Besitz von allem was er hat, machte er mir eine solche Angst, dass ich seit einer halben Stunde denke, lieber sterben zu wollen. Ich erwachte das erste Mal aus einem Koma, als Megan leise klopfte und zögernd eintrat. »Ms. Sterling...«, versagte ihre Stimme, als sie mich sah. Ich setzte mich auf der Stelle aufrecht hin und wischte mir die Nässe auf meinen Wangen weg. »Was ist los Megan?«, fragte ich und hoffte so von dem eigentlichen Thema ablenken zu können. »Ich... ähm... also...,Ms. Sterling geht es ihnen wirklich gut? Hat das was mit dem Besuch von Mr. Liccardi zu tun? Ich...« Ich unterbrach sie lautstark:»Es hat nichts mit Mr. Liccardi zu tun! Sagen sie mir wenigstens ein Mal, was sie wollen!« Es tat mir ja schon fast leid, aber ich konnte einfach nicht nett sein. Ich konnte vor ihr nunmal keine Schwäche zeigen. Nicht wenn mein Job dafür drauf geht.

Megan sah mich verzweifelt an. »Ich wollte Sie nicht beleidigen, es tut mir leid... Nur ich soll ihnen das abgeben.« Sie legte die Akte auf den Tisch. Ich sah ihr in die Augen. Sie waren wässrig und sie fing sicherlich gleich an zu weinen. »Bevor Sie gehen Megan! Sie müssen nicht immer gleich anfangen zu weinen, das tournt Männer ab. Vor allem Matt.« Ich konnte ihr gerade so ein Lächeln entlocken, bevor sie die Tür schloß und den Raum verließ. Ich holte aus meiner Tasche den kleinen Spiegel und sah mich an. Gut, das wasserfeste Make Up hatte gehalten, aber meine Wangen waren rot und nass und meine Augen rot. Nichts was nicht gleich weg ging.

Jetzt konnte ich mich meinem Unterlagen widmen, aber auch nur um Adam aus dem Kopf zu bekommen. Ich arbeitete die Unterlagen von gestern durch, die ich nicht fertig bekommen hatte und began kurz vor 12 mit den neuen. Alle waren fertig bis vor der Mittagspause, außer der Ordner den Megan mir gegeben hat. Ich nahm mir vor ihn mir in der Mittagspause durch zu lesen. Da ich annahm, dass Adam vor dem Gebäude auf mich wartet, wie jedes Mal, holte ich dieses Mal den Fahrstuhl der nach oben fuhr. Ich sollte ihm aufjedenfall aus dem Weg gehen. Auch der Aufzug war voll, aber nur weil wir oben auf der Dachterasse auch ein Café hatten. Oben angekommen wehte um die kleine Menschenmasse ein harscher Wind. Er war nicht kalt, was bei den Temperaturen auch nicht verwunderlich war. Ich setzte mich an einen kleinen Tisch am anderen Ende der Terasse, dann bestellte ich einen Kaffee und einen Muffin. Als ich alles hatte, lehnte ich mich nach einem Schluck Kaffee zurück und blätterte durch die Akte. Es ging wieder um mein Projekt. Es waren die Kostenaufstellung zu verschiedenen Nebenkosten, die neu dazukamen und oder weg fielen. Mein Blick blieb bei Liccardi Design hängen. Die Nebenkosten waren höher, als aus gemacht und selbst wenn sie höher werden sollten, hatte jemand die Aufgabe mich zu benachrichtigen. Sauer stopfte ich das letzte Stück Muffin in mich hinein, dann klappte ich die Mappe zu und machte mich auf Richtung Fahrstuhl, nach genauer Betrachtung des Kostenabschnittes. Ich stieg aus und ging direkt auf Megan zu. »Megan, hat jemand von Liccardi Design hier angerufen oder ein Fax geschickt bezüglich den Nebenkosten?«, fragte ich und sah sie böse an. »Nein, nicht das ich wüsste Ms.«, antwortete Megan und warf noch einen Blick in den Computer. »Es war nur noch ein Vertreter da, der hat die Unterlagen abgegeben. Keine extra Aussagen. Wenn er was gesagt hätte, wüsste ich es, hab mir nämlich alles abgespeichert, wissen sie.« Ich nickte nur, runzelte die Stirn und lief in mein Büro. Mein Handy klingelte, als ich gerade meinen Computer hoch fuhr. »Sterling hier.« »Hi hier ist Mandy. Ich wollte fragen, ob du in deiner Mittagspause Zeit hast?« »Mandy das tut mir jetzt voll leid, aber ich hab meine Mittagspause gerade beendet. Morgen eventuell«, meinte ich entschuldigend und setzte mich. »Schade... Ich hab morgen keine Zeit, gehe shoppen, wegen dem Firmenball. Ist ja schon in einer Woche. Wollen wir vielleicht zusammen gehen?«, fragte Mandy hoffnungsvoll. Ich hatte Adam zwar versprochen mit ihm alles zu erledigen, aber ich musste ja nichts kaufen. »Klar gerne! Wann willst du denn los?« »So gegen 4!« »Passt perfekt!« »Okay dann sehen wir uns morgen, Rosie« »Bis morgen!«

Ich schüttelte lachend den Kopf. Manchmal hab ich echt das Gefühl, dass Mandy nie erwachsen wird. Ich schrieb eine E-Mail an Adam, in der ich dringend eine Erklärung am forderte, warum bei dem Nebenkosten auf einmal eine null mehr war.

Ich bekam relativ schnell eine Antwort. Mr. Liccardi war gerade im Haus und würde vorbei kommen um es mir persönlich zu erklären. Mein Herz bleib stehen. Fuck! Das kann doch nicht wahr sein. Ein zweites Mal einen bösen Adam zu erleben, überlebe ich nicht, zu 200%. Ich krallte mich in meinen Stuhl und versuchte meine Angst irgendwie weg zu bekommen. Ich hatte einen Tick, wenn ich nervös war, räumte ich immer auf. Ich räumte die leeren Tassen weg, rückte die Fotos auf meinem Schreibtisch zu recht und rückte die beiden Stühle vor meinem Schreibtisch zurecht.

Ich sah mich um. Die Tür befand sich in der Mitte der vorderen hellgrauen Wand an beidem Seiten befanden sich Aktenschränke. Der eine auf der rechten Seite war kürzer, als der andere, denn dort war die Sitzecke. Zwei graue Sofa standen sich gegenüber. Zwischen ihnen ein Glastisch, auf dem Unterlagen zu meinem Projekt lagen. Ein gutes Drittel meiner rechten Wand war für durch eine lange Vitrine, in der Auszeichnungen, Urkunden, Bilder meiner Familie und die Akten für mein Projekt lagen, ausgefühlt. Mein Schreibtisch lag im hinteren Teil. Man musste eine kleine, in die Breite gehende, Stufe hoch gehen, um sich auf die beiden Besucherstühle zu setzten. Mein grauer Schreibtisch war aus Stahl des vorherigen Gebäudes, das vor einem Jahrzehnt hier gestanden hatte. Jeder aus dem,Büro hatte entweder einen kleinen oder größeren Schreibtisch aus dem selben Material. Mein Schreibtischstuhl war schwarz. Hinter mir erstreckte sich Miami und erhellte den Raum auch ohne Licht. An den Fensterrändern waren jeweils oben und unten 2 Lampen angebracht, die einen Lichtrahmen erzeugen, wenn man sie einschaltete. Die andere Wand war, bis auf 3 Lampen, leer. Ich setzte mich wieder und machte mich auf Adam gefasst. Megan gab mir durch die Anlage bescheit, dass er da war und ich setzte mich aufrecht hin. Keine Sekunde später schneite er herein.

Adam war alleine. Er hatte sein Jacket geöffnet und sah echt wütend aus. Er knallte die Tür zwar nicht, aber es reichte um mich zusammenzucken zu lassen. Seine Stirn lag in tiefen Falten, eine Ader stand deutlich hervor und sein Atem ging flach. Was hatte ich bloß getan!? Ich krallte meine Fingernägel in die Lehnen meines Stuhls und betete, dass ich den nächsten Tag noch erlebe. »WAS SOLL DIESES SCHEIß VERSTECKSPIEL ROSE!? ICH WARTE NICHT FREIWILLIG WIE EIN IDIOT FUCKING 20 MINUTEN VOR DIESEM SCHEIß GEBÄUDE UND MACHE MICH ZUM AFFEN, DU KLEINES FLITTCHEN! WENN DU DAS NÄCHSTE MAL ES NICHT FÜR NÖTIG HÄLST AUFZUTAUCHEN, ERLEBST DU DIE HÖLLE AUF ERDEN CAPISCHE! ACH BEVOR ICH ES VERGESSE, WAG ES NICHT NOCH EINMAL NACH SO EINER AKTION MIR SO ETWAS ZU SCHREIBEN!! WER DENKST DU WER DU BIST?!«, brüllte er so laut, dass mir eine Träne nach der ändern über die Wange lief. Doch ganz plötzlich wurde seine Stimme bedrohlich leise. Er beugte sich über meinen Schreibtisch zu mir. Ich konnte seinen Atem in meinem Gesicht spüren. »Die Verabredung mit Mandy ist gestrichen. Wir werden shoppen gehen. Du wirst mich 24 Stunden am Tag sehen, wenn es seinen muss, nur damit du endlich kapierst, dass du ab jetzt mir gehörst und alles was du tust unter Beobachtung steht. Wenn du gegen meine Regeln verstößt, dann pass auf, dass du dir lieber vorher schon ein Grab ausgesucht hast, denn meine Gnade mit dir ist gerade verschwunden. Die Nacht mit mir hat dir nicht amsatzweise, dass Leben ruiniert, das werde ich erst jetzt tun.« Er griff in seine linke Jackeninnenseite und holte einen Umschlag hervor. »Den hat Matt vergessen ab zu geben. Wein doch nicht Rose. Die Hölle wirst du erst erleben, wenn dein geliebter Vater nicht tut, was ich sage.« Total perplex starrte ich ihn an. Was hatte mein Vater damit zu tun? Ich spürte wie ein großer Kloss sich in meinem Hals bildete, sich mein Magen um drehte und sich tierische Kopfschmerzen an bahnten. Vielleicht plofft er auch nur, um mir Angst ein zujagen. Adam entfernte sich von mir und drehte sich zum gehen. Seine Schritte und mein Schlurchzen waren das einzigste was man hören konnte. Kurz bevor er ging, drehte er sich ein letztes Mal um. »Richte Richard schöne Grüße aus Darling.«

Richard hieß mein Vater. Adam ploffte nicht. Als die Tür zuflog, übergab ich mich im Mülleimer. Man kann das als schlimmsten Tag meines Lebens betiteln, wenn ich das, was bei dem Gespräch von mir und meinen Vater raus kam, dazu addierte.

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