43. Kapitel

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Hinweis von der Autorin: Ich nehme zwar nicht an, dass über dieses Kapitel diskutiert wird (euch wird vielleicht am Ende bewusst warum), möchte aber trotzdem vorher ein paar Grenzen setzten. Sollten hier irgendwelche Diskussionen über Grundprinzipien anfangen, werde ich diese Kommentare löschen. Gibt es abfällige Kommentare über Mandys Entscheidung werden diese LeserInnen blockiert und die Kommentare natürlich gelöscht. Erneut, ich weiß, dass diese Diskussionen höchstwahrscheinlich nicht stattfinden werden, ich bin mir aber auch darüber bewusst wie touchy das Thema ist. Seht also von Beurteilung ab. Es sind zwar nur fiktionale Charaktere mit keinerlei Verbindung zur Realität, aber die Kommentare werden von echten Menschen gelesen, die sich in ähnlichen Situationen befinden oder befanden.

Einige Stunden nachdem wir bereits gefrühstückt hatten, besuchte uns Mandy. Sie war ungewöhnlich locker gekleidet. Sie hatte einen viel zu großen, grauen Hoodie an und eine blaue Jogginghose. Ich konnte die Augenringe aus der Ferne erkennen und ihre Stimme war ungewöhnlich kratzig. „Alles okay?", fragte ich sie, während ich sie umarmte. „Nein!", entgegnete sie mit einem breiten Grinsen, denn Mikosch kam auf sie zu gelaufen. „Tante Mandy!", quietschte er aufgeregt. Er umarmte ihre Beine und sah erwartungsvoll zu ihr hoch. „Kleiner Mann, ich kann dich leider nicht hoch heben. Mein Rücken und dieses Baby erlauben es mir nicht." Mikosch sah sie nur fragend an, drehte sich dann aber zu mir um. Mit ausgestreckten Armen fiel er in meine Richtung. Schnell fing ich ihn auf und hob ihn hoch. Nun endlich mit Mandy auf einer Augenhöhe, fing die beiden an Grimassen zu ziehen. Wir setzten uns lachend auf das Sofa. Mandy atmete angestrengt aus und fing an mit meinem Sohn zu spielen. „Es ist wirklich nicht einfach schwanger zu sein. Ich hasse es... Das Baby tritt mich die ganze Zeit. Es hört in der Nacht kaum auf mich zu treten. Es führt sich schon so auf wie meine Schwiegermutter." Ich musste nach den richtigen Worten suchen. Mandy war eine emotionale Person und eine Schwangerschaft ein sensitive Situation. „Das letzte Trimester ist schwer. Ich weiß noch wie anstrengend es war, als ich mit den Zwillingen schwanger war. Sobald das Kind da ist, wird dieses Gefühl verschwinden. Es ist schließlich nur noch ein Monat. Das packst du schon." Ich wollte sie ermutigen. Sie tat mir leid, denn Angelo stand ihr offensichtlich nicht zur Seite. „Ich will's überhaupt nicht packen", flüsterte sie, doch bevor ich darauf reagieren konnte, kam Adam ins Wohnzimmer.

Er hatte ein eng anliegendes rotes Hemd und einen grauen Anzug an. Er richtete sich seine Krawatte und küsste Mandy auf den Kopf. „Na, wie gehts dir heute?" In seiner Stimme schwankte echte Sorge mit. „Nicht gut. Am liebsten wäre ich nicht mehr schwanger." Er schüttelte nur seinen Kopf. „Kopf hoch! Schließlich hast du es ja bald geschafft", sprang ich dazwischen und strich ihr liebevoll über den Bauch. Sie sah mich mit einem starren Blick an, entgegnete aber nichts mehr. Ich sollte definitiv nochmal das Gespräch mit ihr suchen. Vielleicht steckte hinter den körperlichen Beschwerden mehr als nur Schmerz. Adam drehte sich zu mir um und küsste mich vor Mandy direkt auf den Mund. Ich konnte nicht verhindern, dass meine Hand direkt in seine Haare glitt. Wir lösten uns voneinander etwas langsamer, als es sich wohl ziemte. Er sah mir tief in die Augen und verabschiedet sich: „Wir sehen uns dann heute Abend?" Ich nickte und sah ihm hinter her. Bevor er zur Tür hinaus ging, winkte er uns noch zu.

Sobald die Tür zugefallen war, verpasste Mandy mir einen Schlag auf den Oberarm. „Aua! Geht's noch?!", fragte ich sie entsetzt und rieb mir die schmerzende Stelle. „Was war denn das eben?", fragte sie zurück und ihre Stimme überschlug sich. „Was meinst du denn?" Sie verdrehte genervt ihre Augen: „Du weißt genau, was ich meine! Warum macht ihr auf einmal zum Abschied rum? Es ist noch nicht allzu lange her, dass du flüchten wolltest. Hat dich Adams Charm so eingenommen, dass du über die ganze Scheiße hinweg sehen kannst?" Ihr Stimme war leiser geworden, wir wurden immer noch gefilmt. Seit meiner Entführung hatten die Liccardis die Sicherheitsmaßnahmen verdoppelt. „Nein kann ich nicht. Wenn ich aber weiterhin so kalt und distanziert tue, wird er Verdacht schöpfen." Mandys Augen wurden groß: „Warum soll er den Verdacht schöpfen, wenn du Distanz zu ihm hältst?" „Weil ich ihn eventuell bereits vorher aus eigenen Stücken geküsst habe. Irgendwann musste ich mich auf diese merkwürdige Liebesgeschichte einlassen. Vor allem jetzt! Ich oder eher gesagt wir können nicht riskieren, dass er unseren Plan durchschaut. Nebenbei genieße ich halt seine Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit. Mal eine Abwechslung zu seinem sonstigen Benehmen", ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Mandy sah mich mit einem nun freundlicheren Blick an. „Wenn es nur dein Verlangen nach Intimität gewesen wäre, hättest du auch einfach einen deiner Bodyguards flach legen können." Wir lachten, doch ich konnte Mandy ansehen, dass sie mir nicht traute.

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