19. Kapitel

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»Oma ich bitte dich jetzt nicht. Ich will nur nach Hause. Ich bin tot müde. « Ich ließ Mikosch runter, da er mit Lele spielen wollte. »Rose, dieses Mal will ich dir keine Vorwürfe machen. Ich möchte dich etwas fragen.« »Was denn? «, fragte ich und konnte ein genervtes Stöhnen nicht unterdrücken. »Hast du mich je angelogen, als es darum ging, ob du dich an den Vater erinnern kannst? « Ich war es gewohnt jetzt Nein zu sagen, aber etwas im dem Ton in dem meine Oma mit mir sprach, beunruhigte mich. »Ich habe nicht gelogen.« Der Blick meiner Oma wurde skeptischer. »Was meinten Lele und Mikosch dann damit, dass sie am Wochenende bei einem Adam waren... « Jetzt ging mir ein Licht auf, aber mein Magen verkrampfte sich. Ich musste in meinem Kopf nach einer plausiblen Erklärung suchen. »Er ist ein alter Schulfreund. Wir haben ihn übers Wochenende besucht. «, meinte ich gelassen. »Die beiden meinten du warst nicht dabei. Die ganzen 3 Tage nicht. Dieser Adam habe gemeint, Mummy muss sich ausruhen, wenn ich es zitieren soll. « Ihre Augenbraue stieg in die Höhe und ich sah ihr das Mißtrauen an. »Ich... Ich musste mich auf ein Projekt vorbereiten und hab ein Babysitter arrangiert. Ein Mann. Adam... Adam ist nett und ich hatte nicht das beste Gefühl, aber es hat funktioniert. Es ist mein Ernst. « Meine Oma nickte wissend. »Sag mir Bescheid, wenn er wirklich der Vater ist. « Sie zwinkerte mir zu und stand auf. »Fahr jetzt nach hause und ruh dich aus. Deine Eltern kommen morgen von der Reise wieder. Ich werde ihnen nichts erzählen. Sorge aber bitte dafür, dass wenn es fest steht, dass er der Vater ist, sie davon mit bekommen, okay! « Ich brachte ein Mhm raus und lief zusammen mit ihr zu den Kindern. Es machte jetzt keinen Sinn mehr mit ihr zu diskutieren. Soll sie denken, dass ich dachte, dass ich den Vater gefunden hatte, anstatt dass sie wusste, dass ich es längst weiß.

»Haben sie schon gefrühstückt? «, fragte ich, während ich Lele von dem Sessel, auf dem sie saß, hoch hob. »Ja. Mikosch hat mal wieder weniger gegessen, aber das tut er ja morgens immer.« »Na dann. Tschüss Oma. Pass auf dich auf! « Meine Oma drückte ihre Urenkeln einen Kuss auf und drückte mich kurz. Ich lief aus der Tür hinaus.

***

Im Auto...

Es wurde gerade rot, als mein Handy aufblitzte. SMS von meiner Chefin.

Chefin: Denk an das Geschäftsessen nächsten Freitag mit den Liccardis.
Chefin: Hab noch einen schönen freien Tag. Bis morgen
Ich: Ich denk dran.

Schmerzlich wurde ich daran erinnert, dass ich Adam nächste Woche 2x begegnen würde. Mittwoch und Freitag. Da freue ich mich ja schon richtig drauf... Ich weiß selbst nicht, warum ich in Betracht zog, mit Adam zu reden. Vielleicht würde er mir endlich erklären, was das alles soll. Ich fuhr los und konzentrierte mich drauf, dass ich schnell nach Hause kommen würde, denn ich hatte nichts gegessen und das musste ich ändern. Zuhause musste ich noch die Termine eintragen, bevor ich das noch vergesse.

***

Mittwoch

Es was der besagte Tag und ich würde in 20 Minuten Mittagspause haben. Ich hatte geplant, dass ich mich mit Adam traf, aber jetzt bekam ich Zweifel. Wenn er doch nicht kam, was machte ich dann? Vor allem war das Café neben der Firma immer voll, wenn Mittagspause war. Ich tippte nervös auf der Tastatur herum. Der Plan war, dass ich vor der Mittagspause diesen Brief fertig hatte und danach Korrektur lese, abschickte und mich den Rest des Arbeitstages auf das Projekt konzentrieren konnte, aber daraus wurde wohl nichts, denn ich konnte mich wegen diesem verdammten Treffen nicht auf den Inhalt des Briefes konzentrieren. Verflucht seits du Adam! Ich gab auf und speicherte das Dokument. Ich fuhr meinen Computer herunter, ordnete die Sachen auf meinem Schreibtisch, stellte mein Handy auf laut, falls Kunden oder meine Eltern, wegen den Kindern, anriefen. Ich musste dringend eine andere Lösung für meine Kinder finden, denn ich wollte meine Eltern nicht weiter damit belasten. Ich war mir aber nicht sicher, ob ich sie nicht doch in ein Kindergarten geben sollte. Sie waren erst 2 und brauchen mich ja, andererseits würden sie so früher Kontakt zu Gleichaltrigen finden können.

Ich atmete tief ein und aus. Meine Nerven durfte ich jetzt nicht überstrapazieren. Meine Konzentration musste ganz bei dem Treffen mit Adam liegen und ich durfte mich nicht ablenken lassen, denn da waren ein paar sehr wichtige Fragen offen die er mir beantworten musste.

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