Kapitel 36# ängstliche Anstalten

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Nate P.O.V.

Für uns war die Familie ein schwieriges Thema, das war schon immer so und das sah ich Lory gerade wirklich an.

"Hey komm her" schützend nahm ich meine kleine Schwester in den Arm.

Warum musste er unbedingt dieses Thema ansprechen? Es war das einzige was uns verletzte, was Lory verletzte.

Ich zog sie hinter mir her den Gang entlang, ich wusste nicht wohin, aber wir mussten erstmal hier weg.

"Nate ich schaffe das schon" meinte sie dann und schaute zu mir hoch. Ihre Augen waren total rot und in ihnen schimmerten immer noch die Tränen. So konnte ich sie nicht zurück in die Caféteria bringen.

Ich schob sie in Richtung der Toiletten. In die der Jungs Toilette, versteht sich. Ich würde niemals ins Mädchen Klo gehen... Tja Lory musste jetzt hin halten mit ihrer Würde.

"Wo gehen wir hin" schluchzte sie und ich schleppte sie ins Klo. "Dich sauber machen" erklärte ich und stellte mich vors Waschbecken. Anschließend stellte ich mich auf ein Bein und setzte sie dann auf das anderen. So hatte sie einen Stuhl.

Ich machte mit meinen Händen eine Schaufel und reinigte so ihr Gesicht. "Nate... Er hat Recht, wir verstecken uns hinter einer Versade" "Ich weiß" murmelte ich und machte einfach weiter.

Sie hatte Recht, wir versteckten uns hinter einer Versade voller Hass, doch haben wir einfach nur Angst. Ich habe Angst meine Schwester zu verlieren, den einzigen Menschen, der mir etwas bedeutet.

"Nate egal was ist, du weißt ich habe dich Lieb" "Ich dich auch, egal was ich sage oder mache. Du bleibst für immer das einzige Mädchen in meinem Leben das ich unendlich lieben werde" erklärte ich ihr mit einem Lächeln. Sie lächelte mich traurig an.

"Danke du bist der beste Bruder der Welt" "Bin ja auch dein einziger" grinste ich sie frech an.

***

Wir hatten es endlich geschafft, Schulschluss... Gerade kam Lory auf mich zu gelaufen und wir konnten endlich Nachhause.

"Geht es dir wieder besser?" fragte ich sie. Sie nickte nur geistesabwesend und stieg dann in mein Auto. Ich machte mir Sorgen um sie, große Sorgen.

Sie war sonst immer ein so glücklicher Mensch und jetzt war sie so trübselig und ruhig. Einfach nicht Lory.

Schnell hastete ich hinter ihr her und stieg dann auch ins Auto ein. Ich schnallte mich an und fuhr dann los. Die Fahrt verlief ruhig und es herrschte eine unangenehme Stille im Auto, mich machte das alles nur nervöser.

Endlich kamen wir dann auch Zuhause an und es lag eine schwere in der Luft, die mich sehr beklemmte.

"Lory geht es dir wirklich gut?" wollte ich wissen. "Hm" murmelte sie leise und schloss die Haustür auf. Ich betrat gerade das Wohnzimmer, als ich nur noch die Zimmertür von Lory hörte, wie sie zu ging.

Es kam mir so vor als würde es Lory jede Minute beschissener gehen und so ging es mir auch immer beschissener... Und wenn es mir beschissen ging dann wurde ich wütend, unkontrollierbar wütend.

Ich rannte in mein Zimmer, zog mich um und rannte aus dem Haus zurück zu meinen Auto. Dabei rief ich noch schnell meine Jungs an und sagte Ihnen, dass wir uns in der Halle trafen.

Die Halle war so etwas wie unser Treffpunkt, dort konnte ich meinen Dampf ablassen, wenn ich schlecht drauf war.

Nach ein Paar Minuten Fahrt war ich dann auch schon da. Die Jungs auch. Ich stieg aus meinem Auto, zog die Hallen Tür auf und lief dann auf die Jungs zu, die mich verwirrt anschauten.

"Nate was ist los?" wollte Kyle wissen. "Ich muss mich abregen" knurrte ich nur, zog meine Jacke aus und ging auf die Boxsack zu.

"Hey Alter, was ist los?" "Lory, ihr geht's nicht gut"

Und schon wussten sie was mein Problem war. "Lag es an dem komischen Dok?" fragte Cole. "Ja... Seit dem Vorfall in der Caféteria geht es Lory Scheiße" brummte ich und fing an auf den Boxsack einzuschlagen.

"Und dadurch wurdest du wütend und jetzt musst du dich abreagieren... Aber was ist mit Lory? Sie ist jetzt alleine Zuhause"

Zac hatte ja Recht, aber wenn ich wütend war, hatte ich keine Kontrolle mehr über mich und das sollte sie nicht mit bekommen. "Was ist wenn wir mal zu ihr fahren und gucken wie es ihr geht?" fragte Kyle.

"Geh an mein Handy. Ich kann sehen ob jemand bei uns ist" brummte ich. Ich konzentrierte mich eher auf den Boxsack und welche Person das sei.

"Das steht irgendein Auto vor eurer Haustür" sagte Kyle. "Was für ein Auto?" fragte ich und ließ dann von dem Sack ab um zu schauen.

"Hier" Kyle hielt mir mein Handy hin. Ich kannte das Auto, es gehörte diesem Typen, der Lory gefahren hatte. "Caleb" murmelte ich verwirrt.

Ich dachte sie hatten sich in der Bar kennen gelernt... Und jetzt war er bei ihr? Irgendetwas war komisch bei Lory's Geschichte.

Wenn sie sich in der Bar nur so kennen gelernt hatten und er sie nur gefahren hatte, was tat er dann in unseren Haus, mit Lory, alleine.

"Wer ist Caleb?" "Das weiß ich auch nicht, denn meine kleine Schwester hat mich angelogen"

Sie würde niemals mit einem Fremden mit fahren und ihm dann auch noch zeigen wo sie wohnt. Das erklärte dann auch ihr komisches Verhalten, als er sagen wollte was los war.

Sie hatte mich belogen.

"Jungs wir fahren zu mir nach Hause. Irgendetwas stimmt da ganz und garnicht..." sagte ich und wir alle gingen zu unseren Autos.

Badboy Brother and GangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt