Epilog

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Es ist kaum zu glauben, doch es sind ein einhalb Jahre vergangen. Die Zeit verlief schnell, was auch gut war.  Es hatte sich sehr vieles geändert. Negativ als auch positiv, aber es gab ja immer zwei Seiten. Ich wohnte nun nicht mehr bei meinen Eltern. Ich bin seit fast acht Monaten auf Weltreise. Ja ,ich weiß es hört sich komisch an ,das ist es auch.  Aber ich war glücklich. Ich konnte tun und lassen was ich wollte, ohne das mir irgendjemand etwas verbietet. Ich bin auch froh endlich mit meiner Schule fertig zu sein. Kein lernen ,keine nervigen Klassenkameraden, keine nervigen Lehrer. Ich war frei. Und das war auch gut so. Diese Weltreise sollte mir helfen mich selber zu finden. Ich wusste nach meinem Abschluss nicht was ich tun sollte und da ich schon immer reisen wollte ,kam mir das gerade recht. Natürlich musste ich erst mal arbeiten gehen und zwar lange und viel , aber es hat sich gelohnt. In den einzelnen Ländern alles erkunden ,dort auch zu arbeiten und zu leben. Es ist einfach unglaublich spannend und aufregend zugleich. Ich fühlte mich frei und wunschlos glücklich. Zu meiner Familie und zu Nella und Kurt habe ich jeden Tag Kontakt.  Sie schreiben mir jede Minute. Und auch Nella und Kurt kamen mich in Italien besuchen, als ich gerade dort war.  Ich bin unendlich froh beide in meinem Leben zu haben. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich nicht da ,wo ich jetzt bin.  Ohne sie würde ich immer noch in meinem Bett liegen und dem Bandmitglied hinterher trauern. Aber das war alles Geschichte. Kein Liebeskummer mehr ,keine Gefühle. Und vor allem kein Kontakt. Seitdem die Jungs wieder auf Tour sind ,haben wir keinen Kontakt mehr. Nur Ashton schrieb mir zwischen durch , obwohl ich ja mit keinem mehr Kontakt haben wollte. Vielleicht ist es auch gut so. Es hätte einfach nicht sein sollen. Sie waren glücklich ohne mich. Und ich war glücklich ohne sie. Obwohl.... manchmal vermisste ich sie. Ja ,ich weiß auch nicht. Ihre Art und wie sie waren. Diese Nähe, diese Verrücktheit und auch ihre Freundschaft zu mir. Ich mochte alle unglaublich gerne. Und irgendwie war es traurig ,das alles kaputt gegangen ist. Es hätte alles so schön sein können. Es war das Beste für uns alle, oder ? Wie würden wir heute sein ? Luke und ich ? Oder einen der anderen ? Ich weiß es nicht. Aber das war Vergangenheit. Ich sollte nicht so viel über sie nachdenken. Es ist vorbei und fertig. Keine Trauer ,keine Sorge, gar nichts. Es war ja auch mit meine Schuld. Ich wollte sie ja nicht mehr sehen und sie sind meiner Bitte einfach nach gekommen. Na ja nun war es so. Ende und nichts weiter mehr. Leider. nun ja. Aber warum sollte ich von der Vergangenheit reden ? Meine Zukunft ist nun dran. Und vor allem ich bin selber für mich dran. Mein Leben, mein Körper, mein Geist in einem. Natürlich fehlte etwas in meinem Leben. Jemand,der immer bei mir war. Jemand , der abends auf mich wartete. Jemand, der mich liebte und nicht ausnutze. Ich brauchte jemanden, der für mich da ist und zwar bis ans Ende meines Lebens. Aber das gab es nicht, auf jeden Fall im Moment nicht. Vielleicht kommt es ja noch alles. Ich mein, ich bin noch jung. Das komplette Leben stand noch vor mir. Und das machte mich glücklich. Es würde alles so passieren, wie ich es schon immer wollte. 

"Megan! Träum nicht, sondern helfe Marie!" schrie mein Chef plötzlich. Ich wurde unsanft aus meinen Tagtraum gerissen und musste mich schnell beeilen um zu Marie zu kommen. Ich wollte den Job hier in LA nicht sofort verlieren, obwohl ich schon fast 3 Wochen hier arbeite. Ich arbeite in einem Studio hinter der Bühne und musste berühmten Menschen ihre Wünsche erfüllen. Bedeutet: Ich musste ihnen Kaffee und so weiter , bringen. Super Job, nicht? Aber ich mochte es hier. Und ich blieb so wie so nur noch einen Monat hier, dann würde ich für ein paar Wochen zurück nach Australien fliegen. Endlich wieder meine Familie sehen und vor allem Kurt und Nella. Aber solange war ich noch hier und musste nun meiner Kollegin Marie helfen. ich lief also mit schnellen Schritten zu ihr und fragte sie ,was nun zu tun sei.
"Anscheinend kommt gleich noch eine Band und der Backstage Bereich ist noch nicht fertig und ich muss noch Jonny helfen. Also kannst du das eben machen ? Aber du musst dich beeilen, sie sollten eigentlich gleich kommen. " sagte sie schnell und verschwand dann schon. Ich lief also schnell zum Backstage Bereich und machte dort alles ordentlich. Ich fegte den Rest Müll noch zusammen. Putze die Spiegel und füllte die Getränke auf. Gerade dabei öffnete sich die Tür und jemand kam in den Raum. Da ich mit dem Rücken zu den Personen gedreht war, konnte ich nicht wissen wer das ist, doch.. 
"Hey, ehmm.. kannst du mir vielleicht sagen wo die Toilette ist ?" Ich erstarrte. das konnte doch nicht möglich sein. Nein nein nein nein NEIN! Ich hatte sie so lange nicht gesehen und nun jetzt hier?! Das darf doch nur ein schlechter Scherz sein! Ein ganz, ganz schlechter Scherz. Doch es war keiner.  Dies war die Realität! Langsam drehte ich mich um und sah in fast schwarze Augen, die mich dann geschockt ansahen. 

Amnesia || L.H.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt