Damals 20.01.2015

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Alison

,,Art,Len ärgert mich"

,,Stimmt nicht"

,,Art",schreit Fiona.

Genervt laufe ich zu den beiden in die Küche, Art steht am Herd und hantiert mit den Spaghetti herum. Er kocht meistens für uns alle. Meine Mutter hat sich nach der Geburt von Fiona aus dem Staub gemacht, mein Vater lässt sich selten blicken.

Er bezahlt die Rechnungen, lässt uns genügend Geld für das Essen da und meldet sich einmal in der Woche bei uns. Seitdem sind Art und ich auf uns alleine gestellt. Wir beide teilen uns den Haushalt.

Er kocht,ich putze. Er bringt jeden Monatg,Mittwoch und Freitag die zwei kleinen zur Schule und ich Dienstag und Donnerstag. Fiona ist mit ihren sechs Jahren die jüngste unter uns und hat es auch am schwierigsten.

Manchmal kommt sie nicht damit klar, dass Mom und Dad nicht mehr da sind. Lenny ist neun, benimmt sich aber wie ein drei jähriger. Dann gibt es noch Jamie, er ist vierzehn und natürlich mich und Art.

Art ist der älteste unter uns, er ist neunzehn und übernimmt teilweise die Elternrolle.
Ich mit meinen achtzehn Jahren fühle mich wie die Mutter von meinen drei kleineren Geschwistern.

Ich stehe morgens auf, wecke die kleinen und Jamie. Ich mache ihnen Frühstück, ziehe sie an, bringe sie zur Schule, wenn ich dran bin, dann gehe ich selbst in die Schule.

Meistens habe ich länger Schule als Art, deshalb übernimmt auch er das kochen. Wenn ich zu Hause bin, geht der Streit zwischen Fiona und Lenny los. Dann muss ich das Haus putzen, die Hausaufgaben erledigen und lernen. Wenn ich mit allem fertig bin, ist es meistens schon Zeit für das Abendessen.
Wir haben eine tägliche Routine, die eigentlich ganz gut klappt.

Ich schaue zu Len der auf dem Boden sitzt, die eine Hand in der Cornflakes Schachtel, die andere in seinem Mund.

,,Len, es gibt gleich Mittagessen", schimpfe ich ihn an.

,,Ich habe aber keine Lust auf Nudeln"

,,Ich auch nicht", stimmt Fiona mit ein.

Genervt stöhne ich auf und stelle mich zu Art an den Herd.

,,Wie war dein Tag?", flüstere ich.

Seine Schultern sacken leicht in sich zusammen, er dreht sich zu mir, sein Gesicht sieht leicht blass aus, unter seinen Augen bilden sich dunkle Ringe.

,,Wie immer."

,,Hat Dad sich schon bei dir gemeldet?"
Er schüttelt den Kopf. ,,Nein."

,,Hat er Geld hinterlassen?"

,,Nein."

,,Dieses Arschloch.", zische ich.

,,Arschloch sagt man nicht.",sagt Fiona.

Mit wütendem Blick drehe ich mich zu ihr um, sofort schaut sie mich schuldbewusst an und senkt dann ihren Blick. Ich drehe mich wieder zu Art, der jetzt die Tomaten schneidet.

,,Soll ich ihn anrufen oder willst du?"

,,Ich mach das schon, mach dir keine Sorgen"

,,Danke.", flüstere ich. Ich drücke einen Augenblick seine Schulter und verlasse dann die Küche.

Ich trage immer noch meine Schulsachen. Schnell ziehe ich mir die schwarze Jacke und die Schuhe aus. Den Schal wickel ich mir vom Hals und hänge ihn ebenfalls auf,wir haben gerade Winter,es herrschen minus Grade draußen,es ist eiskalt.

Verbotene Liebe Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt