Art
Alison schläft neben mir. Ihr Atem geht ruhig und gleichmäßig. Ihre Lippen sind leicht geöffnet,sie sieht aus wie ein Engel.
Ich streiche ihr über die Wange,küsse sie auf die Stirn und stehe dann vom Bett auf. Ich will sie nicht verlassen,ich will nicht von hier weg,aber ich muss. Ich werde gehen und nie wieder zurück kommen. Ich laufe auf den Schreibtisch zu und nehme Blatt und Stift zur Hand.
Ich weiß nicht wie ich anfangen soll,wie ich es erklären soll. Jedes Wort das ich schreibe,schmerzt. Es bringt mich fast um. Als ich damit fertig bin,lege ich es auf das Kissen neben ihres. Sie ist so wunderschön. Sie ist all das,was ich liebe und will.
Hätte ich eine Wahl gehabt,dann wäre ich geblieben und hätte sie nie mehr los gelassen,aber ich habe keine Wahl.
Ich sehe ein letztes Mal zurück und dann verlasse ich das Haus. Ich steige in meinen Wagen und fahre los,dabei wähle ich die Nummer von Mckenny. Ich bin es ihr schuldig,ich muss sie anrufen,ich muss mich verabschieden.
Sie geht beim zweiten klingeln dran. ,,Art? Ist was passiert? Geht es dir gut?" Die Besorgnis in ihrer Stimme rührt mich zu tiefst.
,,Ich wollte mich von dir verabschieden"
,,Verabschieden? Wohin gehst du?"
,,Ich werde das Land verlassen und mir etwas Neues aufbauen,ich halte es hier nicht länger aus",Lüge ich sie an.
,,Lass uns noch darüber reden. Wir können an deinen Ängsten arbeiten,du musst nicht gehen. Du kannst wieder hier her ziehen,wenn du willst"
,,Ich kann nicht,ich muss gehen,es steht fest. Ich wollte nur noch einmal lebe wohl sagen und mich für alles bedanken"
,,Sag mir bitte,dass du wirklich das Land verlässt,sag mir bitte,dass du auf dem Weg zum Flughafen bist und nicht in einer Gosse"
,,Ich bin auf dem Weg zum Flughafen,mir geht es gut."
,,Sag mir wenn es dir nicht gut geht,sag mir wenn du etwas tun willst,was du nicht mehr rückgängig machen kannst. Sag mir,wenn du dieselben Gedanken wie mein Mann und meine Tochter hast,bitte sag es mir und ich werde dir helfen"
,,Nein,mir geht es gut. Ich bin jetzt am Flughafen,wirklich. Ich werde mich bei dir melden. Ich werde anrufen,wenn ich da bin"
,,Ich vertraue auf dein Wort. Melde dich und tu nichts unüberlegtes. Du weißt,dass du Menschen hast,die dich lieben"
Ich schlucke und versuche die Tränen die sich in den Vordergrund drängen,zu unterdrücken.
,,Das werde ich nicht. Bis bald" Und dann lege ich auf. Meine Hände zittern,meine Sicht verschwimmt. Mein Vorhaben gerät ins Wanken.Ich stelle meinen Wagen mitten im Wald ab. Ich laufe mehrere Stunden um her. Laufe immer tiefer in den Wald,suche einen verlassenen Ort.
Es ist wieder hell,als ich mich für einen Platz entschieden habe. Vor mir steht ein großer Baum,die Äste dick,aber nicht zu hoch,doch hoch genug für mich.
Schmerz. Es gibt zwei Arten von Schmerz. Der seelische und der körperliche. Dasselbe Wort,zwei Bedeutungen.
Jede Form leidvollen seelischen Empfindens.
"der Schmerz der Enttäuschung"
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Verbotene Liebe Teil 1
General FictionSchizophrenie ,,Eine psychische Erkrankung, in deren Folge Symptome wie Bewusstseinsspaltung, Denkstörungen und Halluzinationen auftreten." Was wenn das Leben von Anfang an zum scheitern verurteilt ist? Was wenn dein Leben nur aus Schicksalsschläge...