Damals 22.02.2016

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Art

Ich habe Geburtstag. Ich bin einundzwanzig. Ich befinde mich im Wartezimmer eines Krankenhauses. Seit einer Stunde bin ich am warten. Sie haben mir das Blut abgenommen und jetzt muss ich warten.

Als ich kurz davor bin,einfach aufzustehen und zu verschwinden,werde ich aufgerufen.
Mit wackligen Beinen laufe ich ins Krankenzimmer und setze mich auf den Stuhl,der mir angeboten wird.

,,Ich werde Ihnen jetzt ein paar einfache Fragen stellen,inordnung?"

Ich nicke und versuche mir nicht anmerken zu lassen,wie nervös ich eigentlich bin.

,,Welcher Tag ist heute?"

Ich runzle die Stirn,wieso stellt er mir diese Frage? Eine Frage,die einfach zu beantworten ist. Ich öffne den Mund,um ihm zu antworten,doch schließe ihn wieder. Ist heute Dienstag oder Mittwoch? Nein,Freitag.

Schockiert über mich selbst,dass ich wirklich nicht weiß welchen Wochentag wir heute haben,suche ich im Raum nach hinweisen auf den heutigen Tag. Ich finde einen Kalender an der Wand,verziehe meine Augen zu Schlitzen,um den Wochentag zu sehen,doch alles ist verschwommen,ich erkenne ihn nicht.

,,Wo befinden Sie sich?" Ohne auf mich und meine Antwort zu warten,stellt er mir auch schon die nächste Frage.

,,Im Krankenhaus"

,,Litt ein Verwandter von Ihnen an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit?"

Ich nicke stumm.

,,Wie viele Stunden am Tag schlafen Sie? Wie ist ihr essverhalten? Hat es sich in letzter Zeit verändert? Gewichtsabnahme? Haben Sie Stimmungsschwankungen? Oder fühlen Sie sich anders?"

,,Ich weiß es nicht genau,aber ich schlafe schlecht,ja. Ich esse nicht viel und dadurch habe ich abgenommen. Jeder hat Stimmungsschwankungen,dass ist ganz normal und ich fühle mich anders ja,weil ich Psychisch erkrankt bin.

,,Sie sind psychisch erkrankt?"

Ich nicke. ,,Ja"

,,Wann haben Ihre Depressionen angefangen? Ab wann haben Sie sich schlecht gefühlt?"

,,Vor ungefähr einem Jahr ist es richtig schlimm geworden,davor habe ich eine beschissene Kindheit gehabt und mein Leben gehasst,doch jetzt,jetzt hat es einen anderen Ausmaß an Gedanken,als nur,dass das Leben scheiße ist"

,,Können Sie einmal aufstehen"

Ich tue es,meine Beine sind wacklig und meine Hände zittern wie verrückt,so nervös bin ich.
Er wirft mir etwas zu,doch ich reagiere nicht schnell genug,sodass der Ball gegen meine Brust abprallt. Er wirft mir einen weitern zu und wieder reagiere ich nicht. Es ist so,als würde ich den Ball sehen,doch mein Gehirn verarbeitet diese Information erst,wenn es schon zu spät ist.

,,Sehen Sie diese Linie auf dem Boden? Laufen Sie sie entlang"

Ich setze einen Fuß vor den anderen,doch meine Schritte sind wacklig. Ich verfehle zu oft den Boden außerhalb der Linie. Ich falle beinahe hin,weil ich das Gleichgewicht nicht halten kann.

Frustriert gebe ich es auf. ,,Die Blutergebnisse sind da,setzten Sie sich bitte"

Ich setze mich hin,lasse mich beinahe fallen,wie ein fetter Sack Reis. Er sieht mich neutral an,dass ist ein gutes Zeichen. Er sieht auf seine Unterlagen und dann auf mich.

Verbotene Liebe Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt