Damals 02.07.2016

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Alison

Ich liege in den Armen von Dean und sehe in den hellblauen Himmel. Die Sonne scheint mir ins Gesicht und der Herzschlag von Dean beruhigt mich.

Die ersten zwei Monate nach dem Art uns verlassen hat,waren die schwersten in meinem Leben gewesen. Ich war dauernd traurig und wütend. Ich habe nichts zustande gebracht. In dieser schweren Zeit ist Dean für mich da gewesen,ich habe ihm alles erzählt,von den Depressionen und dem Abschiedsbrief,alles bis auf,dass wir uns mehr als nur Geschwisterhaft geliebt haben.

Er hat mich aus meiner Depression raus geholt,hat sich um Fiona und Lenny gekümmert und hat sich mit Jamie angefreundet. Er versucht für Jamie ein Vorbild zu sein,ihm aus seinen dunklen Zeiten heraus zu holen,denn auch Jamie war gebrochen. Auch er hat sich vor allem und jedem verschlossen.

Ich hatte Angst,dass er wie Art enden wird. Depressiv und in sich gekehrt,doch langsam fängt er sich. Manchmal lacht er,manchmal sitzt er mit uns zusammen und sieht mit uns fern.

Dean und ich sind ein Paar. Ich liebe ihn,nicht so wie ich Art geliebt habe und immernoch liebe,aber ich liebe ihn. Wir sind jedoch nicht so weit gegangen wie Art und ich,dafür war und bin ich einfach noch nicht bereit.

Die drei Worte hat von uns noch niemand ausgesprochen,es fühlt sich falsch an,sie ihm zu sagen,obwohl Art erst seit einem halben Jahr weg ist. Er hat seine Worte ernst gemeint,er hat sich kein einziges mal bei uns gemeldet und nachts hält mich der Gedanke,dass es ihm nicht gut geht,wach.

Aber ich muss nach vorne sehen,ich muss mein Leben leben. Ich muss für meine Familie da sein. Mich hat die Nachricht erreicht,dass unsere Mutter gestorben ist.

Wir waren nicht auf ihrer Beerdigung gewesen,weil ich es nicht fair gegenüber Art fand. Sie hat sein Leben zerstört,sie hat ihn gebrochen und damit auch uns.

Von meinem Vater hab ich seither immer noch nichts gehört und das ist mir egal. Ich hasse ihn,er kann bleiben wo der Pfeffer wächst.
Ich bin hier,hier wo ich bin,richtig. In den Armen von Dean. Ich sehe auf,sehe zu Fiona und Lenny die im Pool schwimmen und sehe zu Jamie der ihnen dabei zu sieht.

Er sieht nachdenklich und traurig aus,diesen Ausdruck hat er oft,oft wenn er an Art denkt. Für ihn ist der Verlust am schlimmsten,weil er sich die Schuld an seinem verschwinden gibt.

,,Alison?" Reißt mich Deans Stimme aus meinen Gedanken heraus. Ich drehe meinen Kopf so,sodass ich ihn ansehen kann. Seine grünen,liebevollen Augen,sehen mich an.

,,Was hast du gesagt?"

,,Das du wunderschön bist" Und dann küsst er mich auf den Nacken. So ist das zwischen Dean und mir. Er ist immer liebevoll und fürsorglich. Er ist für mich und meine Familie da. Er ist jeden Tag hier. Von morgens bis abends. Er sagt immer,dass ihn nichts zuhause hält,dass alles was er braucht und will hier ist.

Er liebt meine Geschwister,als wären es seine,dass weiß ich. Fiona und Lenny lieben ihn abgöttisch. Manchmal glaube ich,dass Fiona in ihn verliebt ist,so wie sie ihn ansieht.

Ich schmiege mich wieder an die Brust von Dean und schließe die Augen. Es ist ein schöner Tag,es ist ein schöner Tag,sage ich mir immer wieder,um nicht wieder in das Loch zu fallen,indem ich so schwer wieder heraus komme.

Art hat den Sommer geliebt,die Sonne,die Luft,das Eis. Wo er wohl gerade ist? In Spanien? Italien? Oder doch Portugal?

,,Dean,komm ins Wasser" Ich öffne die Augen und sehe zu Fiona die auf uns zu läuft. Sie ist schon so groß und doch mein kleines Baby. Ich löse mich von Dean,damit er aufstehen kann.
Fiona umarmt seine Beine und sieht ihn aus ihren großen,blauen Augen an.

Deans Blick geht zu mir und sein strahlen lässt mein Herz schneller schlagen. Er liebt sie,er liebt uns. Ich sehe den dreien dabei zu wie sie sich gegenseitig nass machen und setze mich in Bewegung.

,,Wie geht es dir?"

Jamie zuckt zusammen,als hätte er völlig vergessen wo er gerade ist. ,,Gut"

,,Sag mir die Wahrheit,wie geht es dir? Denkst du an ihn?"

Jamie will seinen Namen nicht mehr hören. Art ist nur noch er. Jamie nickt langsam und sieht mich an. ,,Er hat den Sommer geliebt. Ich vermisse ihn. Ich vermisse seine Stimme und seine Befehle"

,,Ich vermisse ihn auch,Jamie. So sehr"

,,Denkst du er wird wieder kommen? Denkst du er wird jemals wieder zurück kommen oder wenigstens anrufen? Denkst du es geht ihm gut?"

,,Ich weiß es nicht",seufze ich. ,,Ich weiß es wirklich nicht,aber würde es ihm schlecht gehen,würde etwas passiert sein,dann hätte man uns informiert. Wir sind seine Familie,wir sind sein Notfallkontakt"

,,Aber.. aber uns hat man auch nicht sofort von Moms Tod erzählt"

,,Sie hat nicht mehr mit uns gelebt,sie hat in Deutschland gewohnt,sie hat wahrscheinlich Henry als Notfallkontakt angegebene und nicht uns. Art ist nicht sie. Ihm geht es gut"

,,Ich hoffe es,ich hoffe es so sehr,ich hab nur so ein komisches Gefühl,als würde mir jemand sagen,dass er gar nicht mehr unter uns ist. Mein Herz schmerzt,als würde mir jemand sagen,dass ich um ihn trauern soll"

,,Denk nicht daran,er ist noch hier,es geht ihm gut,es muss ihm gut gehen"

,,Ich mag Dean"

,,Ich mag ihn auch"

,,Das kann ich sehen,meine Augen tun weh,wenn ich euch zusammen sehe. Nehmt euch ein Zimmer,bevor ich erblinde"

Empört schlage ich ihm gegen den Arm. Wir beide fangen an zu lachen,laut und echt. Ich bemerke nicht,dass Dean vor mir steht. Er ist nass,sieht mich an und grinst.

,,Wieso lacht ihr ohne mich?" Er zieht einen Schmollmund und sieht dabei aus wie ein verletzter Welpe. ,,Vielleicht lachen wir ja über dich",antworte ich.

Seine Mundwinkel zucken,doch er unterdrückt das Lächeln und versucht sauer auszusehen. Doch dann lacht er,laut und mit so viel Gefühl,dass mein Herz ein weiters mal aussetzt.

,,Na warte" Er packt mich und hebt mich hoch. Ich kreische und zapple. Er läuft auf den Pool zu und ich wehre mich noch mehr. ,,Jamie,hilf mir",kreische ich. Ich sehe,dass er aufsteht und auf mich zu läuft,als Dean sich zu ihm umdreht und ihn belustigt anfunkelt.

,,Hilf ihr und du liegst als nächstes im Pool"

Jamie tritt mit erhobenen Händen von uns weg. ,,Tut mir leid Alison,aber ich habe schon heute morgen geduscht" Und dann wirft mich Dean in den Pool.

Ich kreische und lache. Als ich wieder auftauche ist Dean ebenfalls im Pool. Ich will ihn unter Wasser drücken,doch er schlingt seine Arme um meine Hüfte und zieht mich an sich. Sein Gesicht nähert sich meinem,ich spüre seinen Atem auf meinem Mund.

,,Ihhh",kreischen Lenny und Fiona gleichzeitig.
Dean drückt mir einen kurzen Kuss auf den Mund,bevor er mich grinsend frei gibt.

,,Wieso,willst du auch einen Fiona?"

Ihre Wangen verfärben sich rosa und sie rennt davon. Wie gesagt,ich glaube sie ist verliebt in ihn. Dean drückt mir einen Kuss auf den Nacken und schlingt einen Arm um meine Taille. Ich lehne mich an ihn,schließe die Augen und genieße die Sonne und die Ruhe.

Verbotene Liebe Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt