Verbotene Liebe Teil 1

Damals 05.06.2015

Art

So schnell ich konnte bin ich die Straßen entlang gefahren,bis ich die große Praxis sehen konnte. Die Lichter waren an und ich rannte die Stufen hinauf. Jetzt sitze ich wieder auf dem Sessel und warte darauf,dass Ms.Mckenny mich beruhigt,mir die Angst nimmt.

,,Erzählen Sie mir was passiert ist"

,,Ich habe geschlafen und dann war ich plötzlich wach. Ich habe Schatten gesehen,an den Wänden,auf der Decke,dem Boden,überall. Ich habe Schreie gehört,sie waren so laut,so unerträglich.

Ich konnte mich nicht bewegen,ich konnte nicht atmen,nicht schreien,nicht die Augen schließen. Ich habe mir immer wieder gesagt,dass es nicht real ist,sie sind einfach nicht verschwunden"

Sie nickt und schreibt mit. Eigentlich sollte sie wütend auf mich sein,weil ich sie mitten in der Nacht geweckt und hierher bestellt habe,doch sie ist es nicht. Sie lächelt mich an und hört mir zu.

,,Ich habe mich mit Jamie,meinem Bruder ausgesprochen. Für einen Moment hat es sich gut und befreiend angefühlt,doch dann war da wieder diese Leere in mir. Ich kann es nicht beschreiben"

,,Wie fühlt sich diese Leere bei Ihnen an?"

,,Ich kann es nicht genau beschreiben,es ist einfach eine absolute Leere in mir. Mein Körper hat einfach abgeschaltet. Ich war wie in Trance und es passierte einfach,ich dachte an nichts.

Ich habe vergessen, wie sich Glück anfühlt, oder welche Dinge ich gerne tue, welche Musik ich liebe und was mein Lieblingsgericht ist.
Es war alles weg. Mein Gehirn war leer.

Ich weiß nicht was ich fühle,ich weiß es nie.
Ich weiß nicht wann ich traurig oder wann ich wütend bin. Ich würde sagen,dass meine Gefühle verrückt spielen,doch ich fühle nichts.

Ich habe vergessen,wie es ist sich zu freuen,wie es ist glücklich und wunschlos zu sein. Ich habe vergessen wie man lebt und liebt. Es macht mich verrückt,es macht mich wahnsinnig. Diese Leere bringt mich um. Ich hasse es nichts zu fühlen. Ich hasse es einfach"

,,Haben Sie in letzter Zeit irgendeine Kleinigkeit erlebt,die sie glücklich gemacht hat? Oder sie die Dinge um sich herum haben vergessen lassen?"

Sofort muss ich an Alison denken. An ihren Kuss,an ihre Hände,ihren Duft,ihre Lippen auf meinen. Ich habe mich gut gefühlt,ich war glücklich,für diesen kurzen Moment.

,,Sie denken nach,dass schließe ich als ja. Halten Sie daran fest. Wenn es sich um eine Person handelt,dann versuchen Sie in Ihrer Nähe zu bleiben,reden Sie mit ihr. Tuen sie alles dafür um etwas zu fühlen"

Ich nicke,weil ich nicht weiß was ich dazu sagen soll. Mehrere Sekunden lang schweigen wir. Ich höre die Uhr im Hintergrund,sie macht mich verrückt.

Tick. Tack. Tick. Tack. Tick. Tack.

,,Dürfte ich mit Ihnen einen Test machen?"
Sie sieht mich fragend und gleichzeitig bittend an. Was habe ich zu verlieren?Ich nicke,hoffe das sie mir helfen kann.

,,Ich stelle Ihnen fragen und Sie antworten mir,indem Sie mir sagen wie sehr die Frage auf sie zutrifft. Nicken Sie oder bejahen Sie mir die Frage,wenn sie zutrifft"

Wieder nicke ich.

,,Ich leide unter einem chronischen Gefühl der Leere oder Langeweile"

,,Stimme zu"

,,Wenn ich sehr aufgeregt oder verärgert bin neige ich dazu mich selbst zu verletzen um wieder runter zu kommen"

,,Manchmal"

,,Ich mache mir Sorgen darüber was andere über mich denken, oder habe komische Gedankengänge und bin teilweise Paranoid (Andere wollen mir etwas antun)"