Art
Mit stechenden Schmerzen im Kopf wache ich auf. Ich liege auf dem Boden, sehe als erstes die Decke. Sonnenstrahlen erhellen den tristen Raum. Ich runzel die Stirn, suche nach der Lichtquelle und sehe, dass ganz in der Ecke ein kleines Fenster ist.
Gestern war es zu dunkel gewesen, um zu sehen, dass eines in dem Raum ist. Ich stehe mit einem lauten stöhnen auf, laufe zum Fenster und versuche es zu öffnen. Es lässt sich kippen, jedoch sind Gitterstäbe davor.
Entnervt seufze ich, mein Arm tut weh. Ich habe einen großen blauen Fleck auf dem rechten Arm und reibe an der Stelle, weil sie weh tut. Ich weiß nicht mehr was gestern Abend passiert ist, nur das ich weg gedöst sein muss und das es nicht mein freiwilliger Wille gewesen ist.
Die Tür quietscht und ich denke schon, dass ich wieder durchdrehe, doch sie öffnet sich und eine junge Frau betritt den Raum.
,,Es ist Zeit zu frühstücken und danach können Sie tun und lassen was Sie wollen, solange es in der Anstalt ist"
Ich nicke und laufe ihr hinter her. Sie zeigt mir das Badezimmer, es ist ein Gemeinschaftsbad. Ebenfalls zeigt Sie mir den Aufenthaltsraum und das Esszimmer. Als ich alles gesehen habe, lässt Sie mich alleine zurück.
Ich betrete das Gemeinschaftsbad und sehe in den Spiegel, ich sehe schlecht aus, so wirklich schlecht. Selbst der Schlaf lässt mich nicht gesünder aussehen. Ich wasche mich länger als nötig, denn ich fühle mich schmutzig, nicht körperlich sondern seelisch.
Als ich damit fertig bin, versuche ich mich daran zu erinnern, wo das Esszimmer war. Ich höre Leute kreischen, zucke zusammen und laufe schneller. Ich habe fast den Raum erreicht, als jemand heraus getragen wird.
Es ist ein Mädchen, mit langem, schwarzen Haar. Sie ist bleich und hat dunkle Ringe unter ihren Augen. Sie schreit und schlägt um sich. Ich sehe mich um, doch keinen scheint es zu interessieren, dass sie gerade das gesamte Haus zusammen schreit.
Ich Schlucke schwer und betrete den großen und hellen Raum, er ist überfüllt von jungen und alten Menschen. Ich stelle mich an der Essensausgabe an, nehme mir ein belegtes Brötchen und ein Glas Wasser.
Ich suche nach einem freien Platz, sehe jedoch keinen. Ich suche nach jemandem, der nicht vollkommen irre aussieht und sehe ein blondes Mädchen im hintersten Teil. Ich laufe auf sie zu und bleibe vor ihr stehen.
Ihr Blick huscht zu mir, sie sieht mich aus ihren großen, blauen Augen an und lächelt mich an. ,,Darf ich mich setzen?" Sie nickt und ich setze mich ihr gegenüber hin.
,,Emily" Sie streckt mir ihre zierliche Hand entgegen und ich ergreife sie. ,,Art"
,,Du bist neu, richtig?"
Ich nicke, weil ich nicht weiß, was ich sonst tun sollte. ,,Weswegen bist du hier?",fragt sie mich neugierig.
,,Angstzustände und du?"
,,Sieht man das nicht?",fragt sie mich lachend. Ich mustere sie, sehe in ihr blasses Gesicht und schüttle den Kopf.
,,Anorexia Nervosa, Borderlinestörung, Suizid versuche, leider daran gescheitert"
Ich starre sie an, weiß nicht was ich dazu sagen soll. ,,Keine sorge, ich werde mich nicht vor dir aufschlitzen"
,,Das.. das wollte ich auch nicht sagen"
,,Selbst wenn ich es wollte, du müsstest mittlerweile gesehen haben, dass Sie uns nur Plastikbesteck aushändigen. Sie haben wohl Angst das wir uns alle umbringen würden" Sie verdreht die Augen, als hätte sie nicht gerade eben gesagt, dass sie sich gerne umbringen würde.
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Verbotene Liebe Teil 1
General FictionSchizophrenie ,,Eine psychische Erkrankung, in deren Folge Symptome wie Bewusstseinsspaltung, Denkstörungen und Halluzinationen auftreten." Was wenn das Leben von Anfang an zum scheitern verurteilt ist? Was wenn dein Leben nur aus Schicksalsschläge...