Damals 05.02.2015

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Alison

Seit gestern Abend haben Art und ich kein einziges Wort mehr miteinander gewechselt.
Wir sind in unser Zimmer zurück gekehrt,haben den Fernseher eingeschaltet und kein Wort gesagt.

Jedes Mal,wenn ich mich unbeobachtet gefühlt habe,habe ich zu ihm rüber geschaut. Jedes Mal,wenn er meinen Blick erwidert hat,habe ich weggesehen.

Etwas hat sich verändert,doch ich weiß nicht was. Ich weiß nicht ob es gut oder schlecht ist.
Ob ich es will oder nicht. Ob es sein darf oder nicht.

Meine Gefühle spielen verrückt,wie auf einer Achterbahn. Einerseits fühle ich mich gut,doch das ziehen in meinem Magen,teilt mir etwas anderes mit.

Frustriert raufe ich mir die Haare und stoße einen erstickten laut aus. Art starrt den Fernseher an und ich sitze auf dem Bett und starre ihn an.

Wieso musste dieses verdammte Flugzeug uns fast den Tod gekostet haben? Ist während der Landung in meinem Gehirn etwas zu bruch gegangen?,wenn ja,dann sollte ich schleunigst zum Arzt.

Mein Blick huscht wieder zu Art. Seine Haltung verkrampft,sein Kiefer zusammengepresst.
Ich seufze.

Wieso musste alles so kompliziert sein? Wieso konnten wir nicht miteinander reden,wie sonst auch?

Am liebsten würde ich das Zimmer verlassen und das weite suchen,denn diese unerträgliche stille ertrage ich einfach nicht mehr,ich würde verrückt werden.

Sollte ich den ersten Schritt machen? Hatte ich ihn nicht schon so oft gemacht?

Ich nehme meinen letzten Mut zusammen,stehe auf und stellte mich vor den Fernseher. Art sagt weder was,noch blinzelte er.

Er atmete nicht einmal.
Es machte mich wütend,so wütend.

,,Es geht nicht so weiter"
Er sieht mich an,doch antwortet nicht.

,,Art was ist los? Ich habe verstanden,dass du mit mir nicht über deine Probleme reden willst,aber sag mir wenigstens was dein Problem zwischen uns ist.

Ich halte das nicht mehr aus,ich ertrage das nicht. Ich ertrage es nicht,wenn du mich hasst",flüsterte ich.

Langsam schüttelt er seinen Kopf und steht auf. Er läuft auf mich zu,so nahe, dass sich unsere Fußspitzen berühren. So nahe,dass ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren kann und seinen süßlichen Duft wahrnehme.

Ich sehe ihm in die Augen. Mein Blick huscht von links nach rechts,von rechts nach links.
Ich weiß nicht in welches Auge ich zuerst sehen soll. In das rechte,dass so blau wie der Ozean ist oder das linke,dass zur Hälfte Karamellfarben ist.

Er sieht mich traurig,gleichzeitig verzweifelt an. Er kaut auf seiner Unterlippe herum und weicht meinen Blicken aus.

,,Ich könnte dich niemals hassen",sagt er leise.

,,Was ist es dann Art? Was ist es? Bitte sprich mit mir,sag was dich stört,was dir nicht passt,bitte",flehe ich ihn an.

,,Du.. du verstehst das nicht"

,,Was verstehe ich nicht? Wieso gehst du mir aus dem Weg. Liegt es an mir? Ist es wegen gestern? Habe ich was falsch gemacht?"

,,Es liegt nicht an dir,es liegt an mir. Es ist.. es.
Es liegt nicht an dir verdammt. Du hast gestern nichts falsch gemacht. Ich..ich",sagt er jetzt wütend.

,,Du hast rein gar nichts damit zutun,verstehst du das Alison? Es liegt verdammt noch mal nicht an dir. Ich bin das Problem nicht du,ich",sagt er laut.

Er rauft sich die Haare und sieht mich verzweifelt an.

,,Ich..ich weiß nicht was mit mir los ist. Etwas stimmt nicht mit mir und solange ich nicht weiß was es ist,solange muss ich dir aus dem Weg gehen.Es ist das beste für dich,glaub mir" Und somit kehrt er mir den Rücken zu und verlässt lautstark das Zimmer.

Frustriert lasse ich einen Schrei los und gleite an der Wand hinab. Ich vergrabe mein Gesicht zwischen meine Knie und schließe meine Augen.

Ich würde noch verrückt werden,wenn es so weiter gehen würde.

Ich bin das Problem nicht du,ich.

Seine Worte hallen mir durch den Kopf,immer und immer wieder.

Ich bin das Problem.

Warum Art? Warum?

Was hast du getan? Was hast du dir angetan? Konnte es so schrecklich sein,dass er mich mied? Konnte es so schlimm sein,dass er kein Wort mehr mit mir wechselte?

Was hast du nur getan?

Seit Stunden warte ich nun auf Art. Es ist schon stockdunkel Draußen,ich habe Angst um ihn.

Als ich die Zimmertür klicken höre,springe ich sofort auf. Ein wackliger Art läuft auf mich zu.

,,Wo warst du?",frage ich sofort.

,,Ist dir doch egal",lallt er.

,,Hast du getrunken?",frage ich wütend.

Er fängt an zu lachen und ich? Ich werde noch wütender als ich es sowieso schon bin.

,,Ich bin alt genug oder etwa nicht?"

,,Du trinkst aber nie Art. Du..du warst noch nie betrunken. Du hast noch nie getrunken,weil du es hasst,weil du nicht wie Dad sein willst"

Er weicht meinem Blick aus.

,,Lass es gut sein Alison"

,,Art"
Ich lege ihm meine Hand auf den Oberarm,seine Blicke wandern dort hin.

,,Das bist nicht du",sage ich leise.

Er hebt seinen Blick und sieht mir genau in die Augen. Seine Atmung beschleunigt sich,er kommt mir näher,sodass ich den Alkohol riechen kann.

Seine Augen blitzen für eine Millisekunde auf,doch dann erloschen sie wieder.

Sein Blick wandert über mein ganzes Gesicht,über meine Nase,meine Wangen und dann zu meinen Lippen. Für einen Moment schließt er die Augen.

,,Art",flüster ich.

Er reißt die Augen auf,sieht mich erschrocken an,als hätte ich ihn aus seinen Träumen gerissen.

Er reißt sich von mir los,läuft mehrere Schritte von mir weg.

,,Alison,lass es",sagte er sauer.

,,Was soll ich lassen? Mir Sorgen zu machen? Mit dir reden?"

,,Alles",sagt er laut und ich zucke zusammen.

,,Rede nicht mit mir,sieh mich nicht an und Fass mich nicht an",sagt er wütend.

Ich spüre wie mir die Tränen die Wangen hinunter laufen und wie mein ganzer Körper beginnt zu zittern.

,,Okay, wenn es das ist was zu willst",flüstere ich und verschwinde ins Badezimmer.

Verbotene Liebe Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt