24. Ankunft

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»Alle noch einmal herhören bitte! Auch da hinten, kommen Sie bitte noch einmal her! Genau. Also, wegen der Zimmerverteilung: Es gibt Vierer-, Fünfer-, Sechser- und zwei Achterzimmer. Hier vorne sind die Listen, ich würde Sie bitten, sich jetzt bei uns eintragen zu lassen. Aber bitte zivilisiert, ich muss Sie nicht daran erinnern, dass Sie eine zwölfte Klasse sind und keine Unterstufenschüler. Ansonsten haben Sie die nächste Stunde frei, um halb eins gibt es Mittagessen. Hier den Gang runter«, er deutete mit dem Hand in die Richtung, die er meinte, »und immer geradeaus. Dort wird es die nächste Ansage geben und wir werden das Programm das restlichen Tages bekannt geben. Viel Spaß.«

Mit diesen Worten trat der hochgewachsene Beta zurück und holte ein Papier, wie auch seine Kollegen schon eins in der Hand hielten, aus seiner Mappe.

»Wir gehen schonmal und lassen uns in ein Sechserzimmer eintragen.«, erklärte Tobi, bevor er Veni an der Hand zu einem der Lehrer zog. Ich musste, wie jedes Mal, wenn mein bester Freund von sich und Rafi als »wir« sprach, grinsen und auch Dennis schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben.

»Die beiden sind echt wie zusammengewachsen. Habt ihr gesehen, dass einer von beiden auch nur eine Sekunde den anderen losgelassen hätte seitdem Rafi heute morgen gekommen ist?«

Wir alle verneinten natürlich, denn tatsächlich schien es, als würden die beiden es nicht ertragen, sich auch nur sekundenweise nicht zu berühren.

»Ist doch süß«, warf ich ein und sofort nickten alle. So alberten wir eine Weile weiter, bis Veni und Tobi zurück kamen. Ihre ernsten Gesichter ließen uns innehalten.

»Alles klar?«, fragte Mik vorsichtig, doch Tobi schüttelte sofort den Kopf.

»Nein. Wir wollten uns eintragen lassen. Aber Stegi ist schon wo eingetragen. Tut mir leid.«

Ich zuckte zusammen und sah mich hilflos zu meinen Freunden um.

»Wo? Mit wem?«, wollte ich wissen und eine ungute Vorahnung überkam mich.

»Max.«

Bei diesem Namen zog sich alles in mir zusammen und ich sah, wie Tim neben mir wütend aufsprang.

»Dieser...« er schien erfolglos nach dem passenden Wort zu suchen.

»Komm, Stegi. Wir gehen zu den Lehrern und sehen, was sich machen lässt.« Ich nickte zögerlich, bevor ich dem wütenden Alpha mit zitternden Knien folgte. Und obwohl ich wusste, dass seine Wut nicht gegen mich gerichtet war, im Gegenteil, war Tim im Moment ziemlich respekteinflößend. Mit strammen Schritten steuerte er geradewegs auf einen der Lehrer zu und ich hatte fast schon Mühe, im zu folgen, ohne total lächerlich rennen zu müssen. Wieso war ich auch so klein. Ich hasste es. Aber ich war nunmal ein Omega und damit automatisch um einiges kleiner als ein Alpha oder Beta.

»Entschuldigung?«, wandte Tim sich erstaunlich ruhig und höflich an den Lehrer, der sich fragend zu ihm umdrehte.

»Es gab da ein Missverständnis. Ein Verständigungsproblem untereinander. Unser Freund hier wurde aus Versehen in das falsche Zimmer eingetragen.«, erklärte er.

»Name?«, fragte der Lehrer, ein kräftiger Alpha, kurz angebunden und als Tim meinen Namen nannte, nickte er.

»Ja, Sie sind schon eingetragen.«, bestätigte er.

»Könnten Sie das vielleicht umändern? Wie gesagt, ein Missverständnis?«, hakte Tim weiter nach. Der Lehrer sah uns bloß abwechselnd mit düsterem Blick an.

»Diese Fahrt soll dazu da sein, sich untereinander besser kennen zu lernen und neue Bekanntschaften zu machen. Ich denke, es kann nur von Vorteil sein, wenn Sie mit einem anderen Umfeld zusammenkommen. Vielleicht werden Sie ja Freunde.«, erklärte er kalt. Wider meines Willens musste ich lachen. Ich und Max? Freunde? Guter Witz.

Daunted and Broken ~ #Stexpert ~ #Kostory ~ #VenationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt