»Ich werde dich keine Sekunde alleine mit den anderen Alpha lassen und wenn ich nicht kann, dann bringe ich dich zu den Anderen ins Zimmer. Ich denke, dass wir sowieso die meiste Zeit dort verbringen können.«
Ich nickte erneut leicht und Tim atmete einmal tief durch.
»Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Lass deine Sachen im Koffer und sperr den Koffer in den Schrank. Lass niemals getragene Wäsche rumliegen und auch sonst nichts, was deinen Geruch trägt. Und zieh nichts zweimal an. Am besten duschst du jeden Tag, vielleicht sogar zweimal. Ich weiß, das ist umständlich, aber so sollten wir deinen Geruch minimal halten können.«
Ohne seinen Wortschwall zu unterbrechen, griff Tim nach meinem Koffer, der vor uns lag.
»Darf ich?«, fragte er und ich zuckte mit den Schultern, bevor ich zustimmte. Tim zog den Reißverschluss auf und öffnete den Deckel, bevor er einmal tief durchatmete.
»Okay. Das riecht echt krass nach dir.«
Ich spürte, wie ich rot wurde und verlegen meinen Koffer betrachtete. Tim lachte leise.
»Hey, kein Grund, sich zu schämen. Zum einen riechst du echt gut, viel zu gut, und zum anderen kannst du ja nichts dafür, dass du gerade läufig bist und so intensiv duftest. Es ist sowieso vollkommener Mist, ausgerechnet jetzt, wo jeder in der Läufigkeit oder Brunft ist, die Studienfahrt zu machen. Das kann nur ein Beta gewesen sein, der sich das ausgedacht hat. Und der hatte keine Ahnung davon, was das für uns bedeutet.«
Ich nickte und stimmte Tim zu. Tatsächlich konnten die meisten Beta nicht nachvollziehen, wie hart und auch qualvoll, wenn man seinen Drang nicht befriedigen konnte, die Läufigkeit für uns war. Ich erzählte Tim, wie meine Eltern nie verstanden, warum ich mich jeden Tag im Frühling nach der Schule umzog, weil der Geruch der ganzen Alpha an meinen Klamotten hing. Tim lachte und stimmte mir zu. Er erzählte, dass seine Väter Alpha und Omega wären und dass letzterer sich auch immer beklagte, dass es eine reine Zumutung wäre, mit drei Alpha unter einem Dach zu leben. Dass seine Schwester dafür auch immer nur ein Kopfschütteln übrig hatte.
»Du hast eine Schwester?«, hakte ich nach, während Tim vorsichtig meinen Koffer durchsuchte. Der Alpha nickte.
»Ja. Zwei Jahre älter als Max und ich, wohnt aber seit einem Jahr nicht mehr bei uns. Eine Beta.«
Auf die Frage, ob ich auch noch Geschwister hätte, schüttelte ich den Kopf, woraufhin ein Gespräch über die Vor- und Nachteile von Geschwistern ausbrach. Während Tim meinen Koffer wieder schloss und in einen der Schränke sperrte, um schließlich mir den Schlüssel in die Hand zu drücken, unterhielten wir uns weiter und wieder einmal wurde mir klar, dass ich noch vor wenigen Wochen niemals gedacht hätte, dass ich mich einmal so unbeschwert mit einem Alpha würde unterhalten können. Ratlos sah ich mich um, wo ich den Schlüssel hintun könnte, einfach im Zimmer rumliegen lassen wollte ich ihn nicht. Schließlich bot Tim mir an, ihn an seinen Schlüsselbund zu befestigen und ich stimmte zu. Die ganze Zeit, bis wir zum Mittagessen nach unten gingen, kam nur einmal einer der anderen Alpha in das Zimmer, das bei unserem Eintreffen zum Glück leer gewesen war. Kurz sah der hochgewachsene Junge mit den zur Seite gegeelten Haaren irritiert zu uns, bevor er ein »Hi« von sich gab, seinen Koffer mitten im Raum stehen ließ und wieder verschwand. Ich kannte den Jungen, er war einer von Max' Leuten und schon mehr als einmal war er aggressiv geworden. Dennoch war er einer der wenigen, die mich nie angefasst hatten, manchmal geschlagen, ja, aber nie war er mir körperlich näher gekommen. Gerade hatte ich ihn wieder aus meinen Gedanken verdrängt, als er mir bereits wieder begegnete. Wir gingen gerade nach unten zum Mittagessen und ich entdeckte unsere Freunde, die bereits an einem der großen Tische saßen und das Essen in sich reinschaufelten. Sie waren jedoch nicht alleine, mit ihnen am Tisch saß der Junge, der vorhin ins Zimmer geplatzt war und ein etwas kleinerer Omega, der ihn ununterbrochen musterte. Ich zog die Augenbrauen hoch und sah Tim irritiert an, der bloß mit den Schultern zuckte. Als wir am Tisch ankamen, rutschte Mik sofort bereitwillig näher zu Dennis, um uns auf der Bank Platz zu machen und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
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Daunted and Broken ~ #Stexpert ~ #Kostory ~ #Venation
FanficHauptnebenpairings: #Kostory, #Venation ~ Als Alpha ist es Tims Aufgabe, einen Omega zu finden, mit dem er für immer zusammenleben möchte und sich um ihn zu kümmern und ihn zu beschützen. Stegi jedoch hasst sein Schicksal, er möchte kein Omega...