Tobi gab mir das Gefühl der Sicherheit, als er mich eng in seine Arme zog und mir lag ein sanftes Lächeln auf den Lippen, das aber erstarrte, als er mich ein Stück von sich weg drückte.
»Tobi, was ist das?«, versuchte ich, ruhig zu bleiben und deutete auf seinen Hals, um den - ich konnte es kaum fassen - ein schwarzes Halsband lag. Mein bester Freund lächelte leicht und senkte verlegen den Blick, doch ich war fassungslos.
»Nicht dein Ernst, oder? Du lässt dich nicht ernsthaft von Veni so abrichten? Willst du etwa wie all diese willenlosen Omega sein, die sich alles gefallen lassen? Tobi! Das bist doch nicht mehr du!«
Meine Stimme war stark angestiegen und so aufgebracht, wie ich war, hatte ich Mühe, meinen besten Freund nicht vollkommen anzuschreien.
»Stegi, ich ...«, startete der Braunhaarige einen Erklärungsversuch, doch ich ließ ihn nicht ausreden.
»Seit wann?«, wollte ich wissen und Tobi schien ein ganzes Stück kleiner zu werden, bevor er nuschelte: »Seit Samstag. Wir waren in der Stadt und wollten es einfach einmal ausprobieren. So werde ich vielleicht in Ruhe gelassen, auch wenn Rafi nicht da ist. Es war sein Geschenk.«
Enttäusch schloss ich für einen kurzen Moment die Augen. Ich hätte niemals gedacht, dass Veni so wäre.
»Erinnerst du dich?«, fragte ich in spöttischem Ton, »Wir haben immer gesagt, dass wir niemals so werden wollten. Du bist so geworden.«
»So schlimm ist es nicht. Stegi, ich mag es. Rafi hat es mir geschenkt und es gefällt mir. Würde ich es nicht wollen, könnte ich es jederzeit ablegen. Rafi zwingt mich nicht dazu, es zu tragen. Es ist zwar ungewohnt, aber nicht schlimm. Bitte, Stegi, versuch mich zu verstehen und sei nicht böse.«
Ich schluckte und atmete einmal tief durch, versuchte, mich zu beruhigen.
»Ich bin nicht böse.«, erklärte ich dann, »Ich mache mir bloß Sorgen. Ich will nicht, dass du so wirst wie all diese dummen, von ihren Alpha abhängigen Omega, die keinen eigenen Willen mehr haben. Ich habe Angst, dass Rafi dich zu irgendetwas zwingt, was du nicht willst.«
Tobi lächelte schwach, bevor er aufsah und mich schweigend musterte. Kurz seufzte er, bevor er erklärte »Das würde Rafi nie machen. Ich vertraue ihm und das weiß er. Das würde er nicht ausnutzen. Du kennst ihn. So ist er nicht.«
Ich nickte schwach.
»Ich weiß. Eigentlich weiß ich das ja, aber wenn ich dich so mit Halsband sehe, fühlt es sich nunmal nicht so an.«
Tobi nickte, bevor er mich erneut vorsichtig umarmte.
»Danke«, flüsterte er leise, doch ich erwiderte nichts. Erst als wir uns wieder voneinander lösten und ich vorsichtig mit einem Finger über das raue Leder an seinem Hals fuhr, lächelte er glücklich.
»Wie fühlte es sich an?«, wollte ich vorsichtig wissen, während wir langsam über den Pausenhof in Richtung unseres Klassenzimmers gingen. Tobi zuckte mit den Schultern.
»Richtig ungewohnt. Ich will die ganze Zeit daran rum tasten, so ungewohnt ist das. Du hättest einmal die Blicke all der Alpha sehen müssen, als ich die ganze Zeit schon damit rumgespielt habe. Die hätten mich dafür am liebsten geschlagen.«
Ich biss mir auf die Lippe.
»Klar. Für einen Omega ist es absolut verboten, sein Halsband überhaupt nur anzufassen. Und Alpha hassen es, wenn ein Omega sich nicht so verhält, wie sie es wollten.«
Ich lachte kurz ironisch auf. Eigentlich war es eine Ironie, sich in unser jetzt so viel besseren Situation immer noch so damit auseinandersetzen zu müssen. Tobi zuckte mit den Schulten.
»Aber Veni erlaubt es?«, wollte ich sicher gehen und sofort nickte mein Freund eifrig.
»Klar. Er hat ungefähr tausend Mal erwähnt, dass ich es einfach abmachen solle, wenn ich es nicht mehr wolle und dass ich damit machen könne, was ich wolle. Er hat total Angst, dass ich die Geste mit dem Halsband falsch verstehen könnte und denken könnte, dass er mich zu irgendetwas zwingen will.«
»Tust du aber nicht.« Es war mehr eine Feststellung von mir als eine Frage.
»Nein«, bestätigte der Braunhaarige, »Ich weiß, dass Veni das nie tun würde. Dafür ist er viel zu lieb. Er ist einfach nur perfekt.«
Ich musste lachen und lächelte breit über Tobis Verliebtheit. Doch ehe ich etwas erwidern konnte, wurden wir unterbrochen.
Wir wollten gerade vom Pausenhof ins Schulgebäude gehen, als Mik und Dennis angestürmt kamen. Sofort fielen mir Beide gleichzeitig um den Hals und gratulierten mir überschwänglich. ich bedankte mich und als sie mich schließlich wieder freigaben, konnte ich auch die beiden Alpha hinter ihnen erkennen. Der eine löste sich in diesem Moment von Tobi und trat auf mich zu, bevor auch er mich umarmte und gratulierte. Mik und Dennis erzählten ganz begeistert, was sie für den Nachmittag für uns sechs geplant hätten, während Tim lächelnd auf mich zutrat und mich sanft in seine Arme zog.
»Alles Gute«, flüsterte er nur leise, doch ich verstand es trotzdem.
Glücklich sog ich seinen süßen Duft ein uns in diesem Moment hatte ich kurz das Gefühl, als könne mein Leben kaum besser sein.
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Daunted and Broken ~ #Stexpert ~ #Kostory ~ #Venation
FanficHauptnebenpairings: #Kostory, #Venation ~ Als Alpha ist es Tims Aufgabe, einen Omega zu finden, mit dem er für immer zusammenleben möchte und sich um ihn zu kümmern und ihn zu beschützen. Stegi jedoch hasst sein Schicksal, er möchte kein Omega...