50. Geborgenheit

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Viel zu schnell löste Tim sich wieder von mir und schob mich sanft ein Stück von ihm weg. Seine warmen Hände blieben auf meinen Schultern liegen, doch ich senkte verlegen meinen Blick. Sanft drückte der Größere einen Kuss auf meinen Haaransatz, bevor er mein Kinn vorsichtig anhob.

»Ich will dich zu nichts drängen, Stegi. Lass dir Zeit, so viel du brauchst. Ich will nicht, dass du denkst, du müsstest das tun, um hier schlafen zu können. Du kannst auch so so lange bleiben, wie du willst, ich will dich zu nichts nötigen.«

Ich musste schlucken, lächelte, bevor ich vorsichtig meine Arme um Tims Hals legte und mich an ihn schmiegte. Er hatte mir gerade angeboten, hier zu schlafen, auch wenn er sich dadurch strafbar machte.

»Ich bin mir nicht sicher.«, stellte ich klar, »Ich bin mir bei überhaupt nichts mehr sicher. Aber ich will es probieren. Ich ... ich mag dich. Wirklich.« Kurz zögerte ich, bis ich fast unhörbar hinzufügte: »Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.«

Ängstlich sah ich zu Tim, der immer noch seine Arme locker um mich gelegt hatte, wartete auf eine Reaktion. Tim jedoch zog mich nur näher an sich und dankbar vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Er war warm und roch wunderbar. Alles an ihm strahlte Geborgenheit aus.

Ich hatte verstanden, was Tobi meinte. So einschüchternd die starke Art der Alpha auch oft sein konnte, umso schöner war es, zu wissen, dass jemand eben diese Stärke nutzte, um dich zu schützen. Dass sich jemand um dich kümmerte, sich um dich sorgte. Tim machte keine Anstalten, die Umarmung irgendwann wieder zu lösen und so saßen wir einige Minuten lang einfach nur da und genossen den Augenblick.

Selbst als Tim irgendwann aufstand und sich aufs Bett setzte, zog er mich einfach mit sich, so dass ich auf seinem Schoß saß. In diesem Moment war ich froh, dass der Alpha mein Gesicht nicht sehen konnte, denn ich war knallrot. Tim strich immer wieder gleichmäßig über meinen Rücken, während ich spürte, dass er, die Nase in meinen Haaren vergraben, tief einatmete.

»Wir sollten noch eine Runde schlafen.«, bemerkte der Braunhaarige irgendwann, machte jedoch immer noch keine Anstalten, mich loszulassen. Auch als ich stumm in seinen Hals hinein nickte, rührte sich keiner von uns Beiden.

Doch tatsächlich wurde ich immer müder, schließlich war es mitten in der Nacht, und schon bald gab ich es auf, dagegen anzukämpfen und fand mich, zugegebenermaßen sehr glücklich darüber, damit ab, in Tims Armen einzuschlafen. Als er es aber bemerkte und mich vorsichtig auf die Matratze legte, war ich fast schon ein bisschen enttäuscht. Anstatt etwas zu sagen, ließ ich den Größeren einfach nicht los, so dass Tim gezwungen war, über mich gebeugt stehen zu bleiben, sich mit seinen Händen links und rechts meines Körpers abstützend.

»Stegi«, lachte Tim leise und ich grinste nur müde. Widerwillig bekam ich mit, wie meine Hände gelöst wurden und Tim sich aufrichtete, bevor er an mir vorbei griff, um die Nachttischlampe auszuschalten. In der plötzlichen Dunkelheit schloss ich meine Augen und spürte, wie die Matratze sich bewegte.

»Bleib da«, nuschelte ich leise und lächelte, als Tim mir sanft über die Wange fuhr. Es war so ungewohnt und doch so schön.

»Keine Sorge, ich bleibe bei dir«, versprach der Größere mit warmen Lächeln in der Stimme und ich spürte, wie er mich vorsichtig ein Stück zur Seite schob und sich neben mich legte, so dass er mich ansehen konnte.

Wie auf der Jahrgangsstufenfahrt lag ich jetzt zwischen ihm und der Wand und genau das gab mir ein unbezahlbares Gefühl der Sicherheit.

»Danke, Tim«, murmelte ich leise, bevor ich meinen Kopf an seine Brust schmiegte und endgültig einschlief.

Daunted and Broken ~ #Stexpert ~ #Kostory ~ #VenationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt