Im Haus von Kalem

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Kalem öffnete die Türe und der Lärm, der auch schon von draußen zu hören war, wurde nun noch lauter. Alle drehten sich zu uns um und eine Frau, die ihm sehr ähnlich sah, kam auf uns zu. Oder eher auf mich, denn ich hatte gar nicht bemerkt, wie die Beiden mich im Eingangsbereich zurückgelassen hatten.
„Hallo, du musst Lulu sein!“, sagte sie fröhlich und lächelte mich warmherzig an. Ich nickte.
„Mein Bruder hat mir alles erzählt und ich…wir alle danken dir von ganzem Herzen!“ Und schon zog sie mich auch in eine warme Umarmung, die ich leicht zögernd erwiderte. Und schon wurde ich weitergereicht, an einen Tisch mit älteren Damen, die mich ebenfalls alle nacheinander in die Arme schlossen und nur noch schwer ihre Tränen zurückhalten konnten, sodass auch ich anfangen musste, zu weinen. Ein kleiner Junge kam auf uns zu und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich lächelte ihn an und auch er schloss mich in eine kurze Umarmung.
„Wer bist denn du?“, fragte er mich lächelnd und sein Lächeln war ansteckend. „Ich bin Lulu und wer bist du?“, fragte ich ihn zurück. „Ich bin Lukas“, sagte er stolz. „Das ist meine Oma, dahinten ist Kalem und das ist mein Opa. Wo Jenny ist, weiß ich nicht.“
Er grinste und ich nickte und schaute zu Kalems Mutter. „Er nennt ihn nicht Papa und seine Mutter nicht Mama, er spricht alle mit ihren Vornamen an. Wir wissen nicht, wieso.“
Ich nickte und schaute kurz zu Kalem herüber, dann wieder zu seinem Sohn. „Deine Mutter ist aber nicht da, Lukas“, sagte sie zu ihm und tätschelte ihm liebevoll den Kopf. „Doch, doch Oma! Ich glaube, sie ist in der Küche am Essen.“ Sofort wurden ihre Augen groß und sie stand auf und ging wohl Richtung Küche und keine Sekunde später war lautes Geschrei zu hören und dann zog sie eine Frau, die aussah, als wäre sie in ihrem Alter, aus der Küche und ließ sie dann los und sie fiel.
„Was soll das, was hast du hier zu suchen?“, fragte sie aufgebracht und schaute sie an. „Ich…ich wollte nur sehen, wer sie ist und meinen Sohn sehen“, stammelte sie und hielt sich den Arm. „Du hast hier nichts verloren und das weißt du!“ Kalems Dad ging behutsam auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Schatz, lass sie. Schau sie dir doch an. Wo soll sie hin? Lass sie essen und dann kann sie gehen.“ Sie schaute ihn an und kam dann zurück zu uns. „Es tut mir leid, dass du das sehen musstest, aber sie nimmt Drogen und ist kein guter Umgang. Weder für meine Sohn, noch für meinen Enkel.“ Ich schaute sie an und nickte. „Wo ist die Toilette?“ „Komm, ich zeig sie dir!“                                                                                                                                                                  Sofort drehte ich mich um und schaute in Kalems eisblaue Augen und wieder nickte ich und brachte kein Wort heraus. Es kam mir so vor, als wenn ich mich kaum bewegen könnte, wenn ich in seine Augen schaute.

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Danke AnnaVidia

Purple The Color Of Hope!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt