Chapter 4: I Lost Everything
Montag, 12. August 2013
London
Niall’s POV
Wir waren gerade wieder in London gelandet und stiegen aus dem Privatjet aus. Ich wollte jetzt einfach nur meine Ruhe haben und die wenigen freien Tage genießen, an denen wir keine Termine hatten, bevor es dann wieder so stressig wurde. Ich wollte jetzt nur noch in meine Wohnung und mich ausruhen, schön ausschlafen und dann heute Abend mit meinem besten Freund feiern gehen.
„Hey, Niall, warte mal!“ hörte ich plötzlich Liam rufen, als ich gerade loslaufen wollte.
„Was?“ fragte ich genervt und drehte mich um.
Liam kam lächelnd auf mich zu, doch sein Lächeln erstarb, als ich nicht zurücklächelte, wie ich es früher getan hätte. Seine braunen Augen blickten mich mitleidig an. Warum hatte er denn Mitleid mit mir?
„Also, ich weiß echt nicht, was mit dir los ist, du redest ja nicht mehr mit mir. Dabei kannst du mir alles erzählen, das weißt du doch, oder?“ fragte er und ich nickte leicht.
Wie gerne, würde ich ihm alles von ihr, von der Nacht erzählen. Aber ich konnte es nicht. Ich konnte es einfach keinem erzählen. Ich würde gerne, aber es ging nicht. Ich wollte nicht, dass jemand wusste, wie schwach ich war, und, dass ich es zugelassen hatte, dass sie so mit meinen Gefühlen spielen konnte.
„Aber bitte, Niall, reiß dich zusammen. Was auch immer es ist, dass dich so verändert, es wird schon wieder.“ fuhr Liam fort.
Er hatte doch keine Ahnung. Wusste er, wie es ist, wenn jemand mit deinem Herzen spielt, als wäre es einfach nur ein dummes Spielzeug und es dann einfach so wegwirft?
„Ich hoffe nur, dass du wieder der alte Niall wirst, denn ich vermisse ihn.“ sagte Liam und blickte mich traurig an.
Ich vermisse ihn nicht, dachte ich. Der neue Niall ist doch viel besser. Stärker, cooler, selbstbewusster. Und er lässt sich nicht mehr so leicht unterkriegen. Er wehrt sich nun endlich einmal, nach all den Jahren.
„Und, es fällt mir jetzt schwer das zu sagen, aber, bevor du dich nicht wieder in den Griff kriegst, und immer noch so viele negative Schlagzeilen machst, wissen wir, also Harry, Zayn, Louis und ich, nicht, ähm, ob wir das noch lange mit dir aushalten.“ meinte Liam leise und schaute mich traurig an.
Doch ich schenkte ihm nur einen eiskalten Blick, als ob mir das nichts ausmachen würde.
Dann ging er langsam weg.
Als er verschwunden war blickte ich niedergeschlagen auf den Boden.
Hatte Liam mir etwa gerade indirekt gesagt, dass sie mich sonst aus der Band schmeißen würden?
***
Ich stieg in den schwarzen Range Rover von einem unserer Bodyguards, der bereits auf dem Parkplatz von Gatwick auf mich wartete. Ich würde nun zu meiner Wohnung gefahren werden, da ich ja mein Auto bei mir stehen hatte.
Während der Fahrt ging ich meinen Gedanken nach. Hatte ich mich wirklich so sehr verändert, dass die anderen mich sogar aus der Band schmeißen wollten?
Ich war doch einfach nicht mehr der kleine, süße Ire, mit dem jeder machen konnte, was er will. Ich war nun selbstbewusster geworden und sagte auch mal meine Meinung.
Und wem das nicht passte, der konnte mich mal.
Ich war niemandem Rechenschaft schuldig, ich war volljährig, also konnte ich ja wohl tun und lassen, was ich wollte.
Also.
***
Bei meiner Wohnung angekommen, legte ich mich gleich in mein Bett. Wir waren zwar mittags gelandet, und ich hatte schon den ganzen Flug über geschlafen, aber ich war einfach total müde.
Ich konnte allerdings nicht einschlafen, da ich einfach keine Ruhe fand. Die ganze Zeit kreisten meine Gedanken um Liams Worte. Ich würde doch auch gern wieder der alte sein. Aber das konnte ich einfach nicht. Ich war zu sehr verletzt worden und wollte auf keinen Fall, dass das gleiche nochmal passierte. Dann musste ich es wohl in Kauf nehmen, dass die anderen mich deswegen nicht mehr so mochten.
Nach einer Weile entschloss ich mich dann dazu, zu duschen. Dadurch wurde ich wieder richtig wach. Dann aß ich das, was noch in meinem Kühlschrank zu finden war. Ich sollte mal wieder einkaufen gehen, schoss es mir durch den Kopf.
Als ich fertig gegessen hatte, räumte ich nach sehr langer Zeit mal wieder meine Wohnung gründlich auf. Jetzt hatte ich ja endlich mal wieder Zeit dafür.
Als das alles erledigt war, ließ ich mich erschöpft auf mein Sofa fallen. Ich blickte auf die Uhr, es war erst 3 Uhr nachmittags.
Dann bemerkte ich, dass der Anrufbeantworter blinkte. Ich stand also auf, drückte auf den Knopf und hörte mir alle Nachrichten an, die ich verpasst hatte.
Alle Nachrichten waren von meiner Mutter, die sich Sorgen um mich machte. Ihre traurige Stimme zu hören, tat weh.
Nur die letzte Nachricht war nicht von meiner Mutter, sie war von Greg.
„Hör zu kleiner. Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass du mal so wirst, wie du jetzt bist. Ich hätte niemals gedacht, dass der Ruhm und das Geld dich so verändern würden. Hätte mir früher jemand gesagt, dass mein kleiner Bruder mal so mit den Herzen von Mädchen spielt und jede Nacht eine neue Party feiert, ich hätte ihn ausgelacht. Einfach, weil ich es nie, wirklich nie für möglich gehalten hätte, dass du dich so sehr veränderst. Ich weiß nicht, was vorgefallen ist, ich weiß nicht, warum du dich momentan so dumm verhältst, ich hoffe nur, dass du wieder der alte wirst. Ich weiß, ich bin jetzt sehr berühmt und reise um die ganze Welt, aber Greg, ich werde immer dein kleiner Bruder bleiben. Waren das nicht deine Worte? Was ist daraus geworden? Weißt du eigentlich, was für Sorgen sich Mom deinetwegen macht? Sie weint sehr oft Niall, und das wegen dir. Weißt du, ich hoffe immer noch, dass du wieder du selbst wirst, und, dass alles wieder so wird wie früher. Aber bevor das nicht der Fall ist, musst du dich nicht mehr bei uns blicken lassen. Es zerstört uns nur. Greg. Dein älterer Bruder, falls du das vergessen haben solltest.“
Ich sank auf den Boden und begann, leise zu schluchzen.
Gregs Worte trafen mich tief. Sie zerbrachen mein Herz noch mehr, als es sowieso schon der Fall war.
Ich wollte das doch alles gar nicht.
Ich wollte einfach nicht mehr, dass mich jemand so leicht verletzen konnte, wie sie es getan hatte.
Doch ohne es zu merken, hatte ich deshalb alle um mich herum verletzt.
Und nun stand ich alleine da.
Ohne Freunde.
Ohne Familie.
A/N: Ich hab das Bild geändert, ich hoffe, es gefällt euch ♥
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Change
Fanfiction❝Niemand kann eine Person ändern. Aber eine Person kann der Grund dafür sein, dass sich jemand ändert.❞ Er war immer der süße, schüchterne und unschuldige Junge. Er suchte seine Prinzessin. Er hatte alles. Ruhm. Fans, die ihn liebten. 4 beste Freund...