19|Klinik?!

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,,Ich stehe mit deiner Mutter in Kontakt, Hope." Meine Psychologin macht eine Pause. ,,Und wir beide überlegen, dich einliefern zu lassen." Beendet sie ihren Satz. Sie wollen mich einliefern lassen? What The Fuck, haben die sie noch alle?! ,,W-was?" Bringe ich stotternd hervor. ,,Wir spielen mit dem Gedanken, dich in eine Klinik einliefern zu lassen, die dir hilft mit dem Thema Tod umzugehen. Die Klinik ist etwas weiter weg, was heißt, dass du dort übernachten müsstest, mehrere Monate." Gibt sie ruhig von sich, während sie ihre Hände, auf ihrem Tisch, ineinander faltet.

,,Warum?" Frage ich entsetzt. Meine Mom weiß davon und sie will es zulassen. Wie... Wie kann sie überhaupt darüber nachdenken? ,,Nun ja, Hope. Deine Mutter hat mich mal angerufen. Sie war aufgelöst, da sie im Moment im Stress war und sie hat Anrufe von deiner Schule bekommen, dass du dich wieder zurück ziehst und dass sie mit dir darüber reden soll, aber sie muss ja arbeiten, deshalb hatte sie mich darum gebeten mit dir darüber zu reden und du blockst nun mal immer noch ab und das hab ich deiner Mutter berichtet, da ich dazu verpflichtet bin deine Mutter auf dem Stand zu halten. Eines Tages hat sie mich gefragt ob es nötig ist dich einzuliefern. In eine Klinik für depressive und Suizid gefährdete. Ich sehe das nicht wirklich für nötig, da du keine Gefahr für dich, noch für andere darstellst. Und du hast gute Fortschritte gemacht. Aber es könnte dir vielleicht nicht schaden. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, sollte sich deine jetzige Lage nicht ändern oder gar, doch wieder verschlechtern, dass." Schon wieder macht sie eine Pause. Ich... Ich kann das noch alles nicht fassen.

,,Wir sind zu dem Entschluss gekommen, sollte sich deine Lage nicht ändern, wirst du eingeliefert. Deine Mutter ist überfordert und hat Angst um dich, da sie nicht bei dir sein kann und das machen wir nur für dein bestes. Ich habe dein Vater erreicht und gefragt ob du vielleicht für eine Zeit zu ihm gehen kannst, aber dein Vater Arbeit auch von morgens bis abends, deshalb würde es nichts ändern. Wir denken für dein Wohl darüber nach, Hope." Meine eigene Mutter will mich weg schieben, weil sie "überfordert" ist?Will die mich eigentlich verarschen?!

,,Das ist ein schlechter Scherz?" Frage ich entgeistert nach. ,,Nein. Nein, Hope, es tut mir leid." Antwortet sie während sie starr irgendwo hinter mir hin sieht um meinen verzweifelten Blick zu umgehen. Meine eigene Mutter also. ,,Aber ich hab doch Fortschritte gemacht. Das haben sie selbst vor ein, zwei Wochen und jetzt wieder gesagt. Und Ich möchte um ehrlich zu sein nicht in die Klinik, wenn es nicht nötig ist." ,,Ich weiß, Hope. Aber vielleicht schadet es dir nicht und deine Mutter macht sich sorgen." ,,Haben sie versucht ihr zu erklären, dass es nicht nötig ist?" ,,Ich hab's versucht, Hope. Aber deine Mutter möchte das vielleicht so. Und da kann ich nichts ändern. Wahrscheinlich wird es nicht funktionieren da du kein Notfall bist, aber es ist möglich. " sagt sie mitleidig. ,,Das können sie nicht zulassen." Ich spüre wie meine Stimme am Ende bricht. ,,Du bist noch nicht volljährig, sobald deine Mutter den Vertrag unterschrieben hat, sind mir die Hände gebunden. Es tut mir leid."

Ich spüre wie sich mein Kiefer anspannt und jegliche Farbe aus meinen Augen weicht. Wie sich mein ganzer Körper verkrampft und wie sich meine Gesichtszüge verhärten. ,,Wissen Sie was?" Sage ich und erschrecke mich selbst über diese kälte in meiner eigenen Stimme, als ich von meinem Stuhl aufstehe. ,,Leckt mich doch. Machen sie was sie wollen. Ist mir egal. Liefern Sie mich ein oder lassen Sie mich draußen, ist mir scheiß egal! Aber ob ich da freiwillig bleibe, geschweige denn auch nur einen Fuß in das Gebäude setze, da können sie sich sicher sein. Das tue ich nicht! Nein! Ich werde da nicht hin gehen!" Mit diesen Worten verlasse ich das Zimmer und das Gebäude. Wollen die mich eigentlich verarschen?!

Langsam laufe ich die Straße entlang. Kopfhörer im Ohr. Meine geballten Fäuste vergrabe ich in meinen Jackentaschen. Das können die unmöglich machen. Warum will das meine Mutter? Was hab ich falsch gemacht? Sie sieht mich doch nie, ich versuche ihr ja nicht zur Last zu fallen. Wo ist ihr Problem? Ich laufe die vier Stufen des Hauses hoch und öffne die Haustür. Ich werde auf sie warten und mit ihr reden. Egal wie lange das dauern wird. Ich rede heute noch mit ihr und frage was ihr Problem ist.

Let's be Alone together Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt