Let's be Alone together

26|,,...Du blockst immer ab."

,,Schläfst du?" Flüstere ich Jake zu. Er öffnet weder seine Augen, noch antwortet er. Also nehme ich mal an, dass er eingeschlafen ist. Ich nehme vorsichtig eine Locke von ihm zwischen zwei Finger. Er hat wirklich weiches Haar. Ich kann garnicht verstehen, warum er sich manchmal Haargel in die Haare klatscht, er hat doch so süße leichte, weiche locken. Ich drehe die Locke einmal um meinen Zeigefinger und lasse meinen Finger dann weiter über seine Schläfe zu seinen Wangen knochen und seinen Augenbrauen gleiten, ich streiche einmal langsam und vorsichtig drüber, bis ich mein Finger weiter zu seiner Nase wandern lasse, um ihn dann von seiner Nasenspitze zu seinen Lippen runter rutschen zu lassen. Sie sind weich, so wie als wir uns geküsst haben. Er hat so unfassbar weiche Lippen.

Als wir uns geküsst haben. Ich weiß nicht genau, was ich von unserem Kuss halten soll. Klar, er hat mir gefallen. Was heißt gefallen? Ich hab es geliebt, als seine Lippen auf meine getroffen haben. Ich habe die Explosion in meinem Bauch geliebt, wie sich seine Lippen auf meinen bewegten. Verdammt ich liebe es! Und Ich glaube auch, dass ich ihn mehr mag, als nur ein bisschen. Aber viel zu viel. Ich hab mich in ihn verliebt, keine Frage. Das ist mir schon vor längerer Zeit aufgefallen. Ich hab keine Ahnung, wann es passiert ist und wie. Aber am meisten hab ich keine Ahnung, ob es bei ihm genauso war, ob er die selbe Explosion im Magen hatte. Und ich will nicht, dass ich die einzige bin, die Gefühle von uns beiden hat. Stärkere Gefühle. Er ist der einzige, der mir jemals so nah war.

Klar, ich hatte schon jemand anderen geküsst, aber das war rein aus Spaß. Keine Gefühle. Keine Explosion, gar nichts. Und er ist mir anders nah, als es irgendjemand anderes bisher war. So ein sicheres nah. Er ist mir nicht nur körperlich nah, sondern ich hab auch das Gefühl, dass er mir irgendwie geistig nah ist. Das er weiß, wann es mir scheiße geht, und wenn er einfach da bleibt. Wenn er weiß, dass Worte nichts helfen, sondern einfach nur da ist. Bei mir. Hätte ich jetzt eine beste Freundin, könnte ich jetzt mit ihr darüber reden während wir eine Tafel Schokolade gegessen hätten. Aber ich hab keine, ich hab meine Freunde in der Zeit verloren in der ich sie am meisten gebraucht hätte. Und das zeigt mir das ich nie richtige Freunde hatte. Und ich weiß, ich weiß, dass habe ich schon erwähnt. Aber Jake ist der einzige, den ich noch hab. Und ich hab ihn gern. Deshalb kann ich nicht Riskieren ihn zu verlieren. Ich sollte mich wirklich mehr von ihm fern halten, So kann das nicht weiter gehen. Mit meiner jetzigen Situation und dann auch noch Liebeskummer, würde ich nicht überstehen. Ich hab so schon zu viel im Kopf. Mir Gedanken um einen jungen zu machen, wäre jetzt einfach nicht gut. Auch wenn es mich zerstören wird, ich kann das jetzt nicht.

Ich fahre ihm noch einmal vorsichtig und sanft über seine Lippen, nehme meine Hände von seiner Brust, lege sie wieder auf dem Boden ab, um wieder von ihm aufstehen zu können, aber seine Hände schnellen zu meiner Hüfte, während er mit geschlossen Augen fragt :,,Wo geht's denn hin?" Seit wann ist der wach? ,,Ich wollte aufstehen." Antworte ich jetzt. ,,Warum?" Er öffnete seine Augen und mustert mich mit einem fragenden Blick. ,,Weil ich die Gegend erkunden will." Erläutere ich. Was eine Lüge ist. Er lässt mich langsam los, damit ich wieder aufstehen kann. Als ich aufgestanden bin, rappelt er sich auch gleich danach auf. ,,Wo hast du mich hin gebracht?" Wir sind auf einer Wiese, es gibt weit und breit nichts außer eine Bank zum hinsetzten und etwas weiter weg ein Abhang.

,,Hier komme ich hin, wenn kippen nicht helfen." Antwortet er. ,,Wenn ich einen klaren Kopf brauche und ich Zeit zum nachdenken brauche. Wenn ich niemanden sehen und hören kann. Wenn ich alleine sein muss." Ihm geht's auch nicht so gut. Er hat auch seine Probleme. Jeder hat seine Probleme, nicht nur du. ,,Willst du reden?" Frage ich ihn. ,,Über was?" ,,Naja. Über das, was dich zum nachdenken bringt." ,,Warum sollte ich darüber reden wollen?" Gibt er genervter von sich. ,,Nun ja. Keine Ahnung. Weil reden gut tut." Versuche ich ihn etwas zu beruhigen. ,,Na dann. Fang du doch an. Scheint, als könnte es dir auch nicht schaden." Gibt er unter zusammen gekniffenen Augen von sich. Was ist los mit ihm? ,,Jake." Ich mach eine kleine Pause. ,,Es sollte auf keinen Fall." Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll. ,,Ich wollte dich nicht drängen, oder so." Antworte ich leiser und schaue auf dem Boden, da mir diese Situation irgendwie unangenehm wird. Jetzt weißt du, wie er sich immer fühlt, wenn du so tust. ,,Ich wollte einfach nur, dass du weißt, das wenn du reden willst, auch zu mir kommen kannst." Sage ich weiter. ,,Wieso redest du nicht mit mir? Ich sehe doch, dass es dir schon seit Tagen, Wochen scheiße geht. Du sagst selbst reden tut gut. Dann rede." Antwortet er kalt. So ganz bestimmt nicht.

,,Alter, was ist dein Problem?" Frage ich sauer und sehe zu ihm hinauf. ,,Was mein Problem ist? Wirklich? Hope, du willst das ich mich dir anvertraue, aber selbst blockst du immer ab, wenn es um deine Familie geht, oder wenn es generell um dich geht. Was ist los mit dir? Du redest doch auch nicht mit mir über dich. Weißt du? Ich würde dir alles erzählen. Jeden scheiß, Weil ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. Aber du erzählst nie was los ist. Schon seit Tagen geht es dir nicht gut und wenn ich dich frage blockst du total ab, stößt mich ab. Und dann gibt es Momente in denen ich denke. Okay, sie öffnet sich langsam. Sie vertraut dir langsam. Aber am arsch vertraust du mir. Von einem Moment auf den anderen machst du zu. Du machst dicht. Du nimmst niemanden mehr wahr. Du redest mit niemandem, du hörst niemandem mehr zu. Du tust so, als wäre dir dein Leben scheiß egal und die Menschen um dich herum auch. Ich habe schon Adam und die anderen gefragt, ob sie vielleicht wissen was los ist. Sie sagen 'es ist April, alter, das ist so, wir haben ne Vermutung was los ist, aber frag sie selbst.' Es scheint die ganze Welt Bescheid zu wissen, außer ich. Hope, ich mach mir doch nur sorgen. Und was hat es mit April zu tun? Es ist April. Schön. Ich zum Beispiel, hasse den April nur jetzt schon, da ich sehe, was er mit dir macht." Beendet er seine Rede schnaubend.

Autsch. Das hat gesessen. ,,Bring mich bitte einfach nachhause." Gebe ich mit verschränkten Armen von mir und laufe zum Auto. ,,Siehst du. Das meine ich. Du blockst ab. Schon wieder. Und Lauf nicht immer weg, wenn es mal brenzlich wird!" ,,Ich Lauf überhaupt nicht weg! Ich bin die ganze zeit weiter gelaufen, aber es bringt nichts! Nichts hilft! Also verdammte scheiße, bring mich einfach nachhause!" Sage ich etwas lauter. ,,Nein!" Sagt er genauso laut. ,,Nein, das werde ich nicht machen, nicht bevor du mir gesagt hast, was verdammt noch mal mit dir los ist! Scheiße, Hope ich hab schiss, dass du dir was antust." Sagt er sauer. Ich sehe ihn einfach nur fassungslos an. Jetzt scheint er zu begreifen, was er überhaupt gesagt hat und seine Augen weiten sich. ,,Man Hope, so war das nicht-" fängt er an, aber ich unterbreche ihn. ,,Weißt du was? Schieb dir dein 'es war nicht so gemeint' sonst wo hin. Ist schon in Ordnung, dass du es gesagt hast. Mach dir auch garnicht die Mühe mich nachhause bringen zu wollen, ich laufe. Und du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich tu mir schon nichts an, so am arsch bin ich auch noch nicht und auch wenn ich es wäre, würde ich mir nichts tun. Ich überlass das dem scheiß Schicksal." Sage ich wieder ruhiger, aber trotzdem noch laut, mache auf dem Absatz kehrt und laufe in die Richtung von der wir gekommen sind. ,,Es sind fast Sechzig Kilometer, von hier zu dir." Schreit er mir hinterher. ,,Du hast es doch gesagt. Es ist mir scheiß egal." Brülle ich zurück. ,,Hope!" Schreit er. Aber ich ignoriere ihn gekonnt und laufe einfach weiter. ,,Tut mir leid, Jake." Flüstere ich.

--------------
Kapitel sechsundzwanzig ist draußen. Hope und Jake :( irgendwie hat es mir in der Brust weh getan, das zu schreiben. Bitte hasst mich nicht. Wie hat's euch gefallen? Würde mich über Kommis oder so freuen, danke fürs lesen. Man liest sich💗

~Ale.💗