Ein Jahr. Mehr als eineinhalb Jahre ohne ihr Lächeln, ohne ihre Umarmungen, ohne ihre Worte, ohne ihre Art, ohne Sie. Es ist erschreckend, wie eine Person, die dir so viele Erinnerung gegeben hat, zu einer Erinnerung werden kann. Wie schnell das gehen kann. Von jetzt auf nachher. Zack, bum und sie ist weg. Wie die wichtigste Person deines Lebens, einfach weg sein kann.
Und was alles nur schlimmer macht? Die blicke der anderen.
Wenn man durch die Flure der Schule läuft, durch eine Klassenzimmer Tür, durch den Schulhof.
Immer verfolgen einen diese Blicke. Und auch wenn niemand da ist, du spürst diese hässlichen Blicke auf dir. Wie ich es hasse, angesehen zu werden. Als hätte niemand ein eigenes Leben, durchlöchern sie einen mit ihren Blicken. Die einen gelangweilt, die anderen mitfühlend.Eins hab ich nie verstanden, warum wurde mir aus gerechnet Jade genommen? Klar, den Tod wünscht man niemanden, aber irgendjemand anderes hätte doch sterben können, anstatt sie. Irgendjemand anderes. Ich wäre für sie gestorben. Sie hat es einfach nicht verdient, tot zu sein. Anderer Seitz, vielleicht würde sie sich genauso fühlen, wie ich mich jetzt fühle, wenn ich gestorben wäre. Und das wünsche ich ihr nicht. Das wünsche ich niemanden. Es ist ein hässliches, Angsteinflößendes Gefühl, zu wissen, jemanden loslassen zu müssen, wenn man es nicht kann oder noch nicht will. Man fühlt sich so allein. So zurück gelassen, als würde man niemanden mehr haben. So leer, ohne diese Person. Als würde irgendwas großes fehlen.
Ich habe zwar Eltern und Ja, wir verstehen uns und ich liebe sie und alles drum und dran. Aber seit Jade tot ist, da hat sich einfach alles verändert. In der Zeit, in der man als Familie zusammenhalten muss, und sich gegenseitig Mut machen muss, in der man zeigen muss, dass man einander liebt und für einander da ist, da ging alles kaputt. Wir sind auseinander gebrochen. Uns kann man nicht Familie nennen. Erstrecht nicht ohne Jade. Da fehlt einfach ein Teil, der dazu gehört, aber nicht da ist.
Nach der Beerdigung hat eigentlich alles angefangen. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, da sie sich gegenseitig nicht mehr ausgehalten haben. Mein Vater hat von morgens bis abends literweise Alkohol getrunken. Er kannte den Begriff 'Wasser' nicht mehr.
Und meine Mutter?
Sie war arbeiten. Die ganze Zeit. Sie meinte, die Arbeit lenkt sie ab. Sie hatten keine Zeit mehr für mich. Die Beerdigung war fünf Tage nach ihrem Tod. Und dann hat der ganze Horror angefangen. Meine Mutter kam garnicht mehr nachhause, so sehr war sie mit der Arbeit beschäftigt und ab und zu meinte mein Vater auszurasten und seine ganze Wut und seinen Frust an mir aus zu lassen. Ich konnte mich nicht wehren und um ehrlich zu sein, wollte ich mich auch garnicht wehren. Ich hatte keine Kraft.Es ist gleich vorbei ging mir immer durch den Kopf. Und so war es auch. Er hatte seine fünf Minuten, in denen er meinte, mich gegen die Wand zu schlagen, mich an den Haaren hin und her zu reisen oder mich mit irgendetwas zu bewerfen, meistens mit der leeren Wodka, Bier oder Weinflasche, die er gerade zu Ende getrunken hatte, aber irgendwann war es vorbei und er hatte mich in Ruhe gelassen. Ab und zu hat er sich sogar entschuldigt. Er meinte, dass es ihm leid täte, dass er sich nicht unterkontrolle hatte und das ich wissen sollte, dass er mich liebt und sowas.
Drei Monate ging das alles so, bis er keine Lust mehr darauf hatte und uns verlassen hat. Melden tut er sich nur noch sehr selten, und meine Mutter Arbeitet immer noch ununterbrochen. Sie meint, sie muss uns über Wasserhalten, dabei ist das garnicht nötig. Ich arbeite in einem kleinen Café, aber sie meint es reicht nicht. Ich weiß, dass es auch nur eine Ausrede ist, damit sie mir nicht sagt, dass sie sich so ablenkt. Wenn ich aufstehe ist sie schon weg, und meistens erst nach Mitternacht wieder zurück und meistens schlafe ich da schon. Ich wünsche mir oft, sie öfter zu sehen, aber wenn ich sie sehe, wünsche ich mir, sie nicht angesehen zu haben. Sie ist blass, hat Augenringe unter den Augen, die einmal um den ganzen Globus reichen und sieht Einfach nur am Ende aus. So ausgelaugt. So müde, müde von der Welt. So wie eigentlich jeder von uns.
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Naaaaa.... Was haltet ihr vom zweiten Kapitel? Ich hoffe es hat euch gefallen.
Danke, dass du das zweite Kapitel gelesen hast. Ich würde mich über Kommis oder so sehr freuen:)💗Naja man liest sich.:)~Ale.💗
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Let's be Alone together
Ficção Adolescente[,,Verdammt, ich hab mich in dich verliebt. Ist es das, was du hören musst, damit du mir endlich glaubst? Ich liebe dich und lass dich nicht allein. Also sag nicht, dass du alleine bist, denn es wird nur noch ein alleine zusammen geben."] Hope. Hof...