15|,,Ja, sie ist meine Freundin."

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Dieser Brief zerstört mich immer mehr und mehr. Aber dafür liebe ich ihn. Genauso sehr wie ich Jade liebe. Und ich bin ihr dankbar, dass sie diesen Brief geschrieben hat. Denn sie hat ihren letzten Brief am 10. April 2014 geschrieben und gestorben ist sie am 12. April 2014. Sie wusste das sie stirbt. Und sie wollte, dass ich weiß, wie sehr sie mich liebt. Am elften April hat sie mich ganz fest an sich gedrückt und wollte mich nicht mehr loslassen. Sie hat mir einen Kuss auf die Stirn gegeben und mir oft gesagt das sie mich lieben würde. Ich sollte immer ihre Worte wiederholen. Sie wusste das sie gehen würde. Und sie wollte, dass ich es wusste, dass sie mich liebt. Danach haben wir uns nochmal fest in den Arm genommen. Jade hat ihre letzten Tränen vergossen und ich hab sie gehalten. Ich wollte nicht, dass sie weint. Das sie fällt. Ich habe ihr meine Hand hingehalten. Aber Jade hat sie nicht angenommen. Jade ist gefallen und in der Nacht des zwölften Aprils gestorben. Sie ist einfach nicht mehr morgens aufgewacht. Sie hat gewusst, dass sie nicht mehr da sein würde. Und sie hat sich verabschiedet. Aber das ist in Ordnung. Denn Jade hatte schmerzen, sie wollte es nicht zugeben. Aber ich hab es ihr angesehen. Sie hatte schmerzen und ich wollte nicht, dass sie schmerzen hatte. Es war In Ordnung, dass sie ging. Hauptsache sie hat jetzt keine Schmerzen mehr und sie ist glücklich, wo auch immer sie jetzt ist.

Ich habe feuchte Wangen. Wie kann man weinen, und es noch nicht mal spüren? Kann man so Weit weg sein? So weit weg, dass man nicht mal spürt, wenn eine Träne dein Auge verlässt? Ich lege den Brief wieder in den Schuhkarton, stehe auf, stelle den Karton wieder dahin wo er war, nehme mir ein Blatt, das auch neben der Dose mit den Kulis steht und nehme mir gleich einen Kuli. Ich muss etwas fester aufdrücken, damit der Stift wieder schreibt.

Ich habe mich dran gesetzt und einfach darauf los geschrieben. Nachdem ich damit fertig war, bin ich vom Stuhl aufgestanden, habe den Brief zerrissen und weggeschmissen. Es waren einfache Worte, die zusammen hinter einander aufgeschrieben, keinen Sinn ergaben. Nachdem ich alles wieder an seinen Platz gestellt, das Zimmer verlassen und die Türe hinter mir geschlossen habe, habe ich mir meine Schuhe angezogen, das Haus verlassen, und auf den Weg, zum Café gemacht, in dem ich arbeite.

,,Hope? Kannst du bitte heute abschließen? Ich muss jetzt schon los. Wenn der letzte Kunde gegangen ist, kannst du auch gehen." Fragt mich Mrs. Adams, während ich dabei bin die Theke abzuwischen. ,,Geht klar." Antworte ich lächelnd. ,,Danke, na dann, wir sehen uns. Tschüss, Hope." Sagte sie, während sie mir die Schlüssel gibt. Als sie gerade durch die Tür tritt kommt ihr eine männliche Person mit braunen Haaren entgegen.

Meine Chefin verlässt das Café und Jake betritt es. Er kommt auf mich zu und lässt sich wie jedesmal, wenn ich arbeitete und er mich besucht, genau gegenüber von mir auf einem Barhocker nieder und grinst mich dumm an. Ich stoppt in meiner Bewegung. ,,Was ist?" Gebe ich lachend von mir. ,,Ach nichts." Sagt er immer noch grinsend. ,,Hast du nach der Arbeit schon was vor? Es gibt so ne Hausparty und da wollte ich eigentlich hin. Aber alleine will ich da um ehrlich zu sein nicht hin gehen." Fragt er mich. ,,Sorry, Jake. Aber erstens: ich hasse Partys. Da ist es so eng und stickig und jeder macht mit jedem rum." Er lacht und murmelt :,,wir könnten doch auch rum machen." Ich schaue ihn nur mit hoch gezogenen Augenbrauen an. ,,Okay, okay. Sorry das war nur ein dummer Witz von mir. Du brauchst mich ja nicht gleich mit deinem Blick töten" Sagt er lachend. Ich muss mir ein Lächeln verkneifen.

,,Und zweitens: ich hab danach wirklich noch was vor, deshalb kann ich leider nicht. Sorry." Gebe ich jetzt grinsend von mir. ,,Na gut. Ja, wenn du keine Lust hast, dann geh ich auch nicht." Sagt er. ,,Frag doch Adam oder einer der anderen Jungs ob die mit wollen. Nur weil ich nicht kann, musst du ja auch nicht gleich nicht gehen, ich will dich nicht aufhalten." Schlage ich vor, während ich jetzt den Lappen in den Wassereimer schmeiße und meinen Kopf auf meinen Händen abstütze, während meine Ellenbogen auf der Theke ruhen. ,,Adam macht was mit seiner Freundin. Jack glaube ich auch. Jaden und Noah zocken zusammen FIFA, die haben mich gefragt ob ich auch mitspielen will, aber ich hab da nicht so Lust dazu. Und Nathan muss auf seine zwei kleineren Geschwister aufpassen." Antwortet er. ,,Ja gut. Dann pass auf. Wenn ich erledigt hab, was ich noch machen muss, kannst du gerne bei mir vorbei kommen. Wenn du willst. Und dann können wir irgendwas machen." Schlage ich jetzt vor. ,,Ist 'irgendwas' irgendwas dreckiges?" Fragt er grinsend, während er mit seinen Augenbrauen wackelt. ,,Boah, Junge, was ist denn heute los mit dir? Nicht das was du womöglich denkst. Sonder keine Ahnung, ein Film schauen oder so." Sage ich lachend ,,Was meine ich denn?" Grinst er weiter. Er macht eine kleine Pause. ,,Ja okay, sorry. Ich bin auch nur ein Junge."Gibt er schulterzuckend von sich.

,,Entschuldigung, ich würde gerne zahlen." Sagt der Junge in ungefähr meinem Alter, der hinten im Café sitzt. Mein letzter Kunde. Endlich. ,,Ganz kurz, Jake. Ich bin gleich wieder da." Er nickt nur leicht lächelnd. Ich laufe zu dem blonden Jungen. ,,Das macht dann bitte $6." gebe ich lächelnd von mir. ,,Klar doch, meine schöne." Sagt er zwinkernd. Okay? Er gibt mir das Geld passend. ,,Ist der Typ da dein Freund?" Fragt er. ,,Ehm. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, was sie das angeht, aber könnten Sie es bitte lassen mich 'ihre schöne' zu nennen? Danke." Sage ich immer noch höflich Und wollte mich gerade wieder umdrehen um zurück zu Jake zu gehen, werde dann aber von seiner Stimme unterbrochen. ,,Hey, Hübsche. Ich hab nur gefragt ob das dein Freund ist. Brauchst ja nicht gleich so dumm rum zicken. Ich hätte dir sonst meine Nummer gegeben damit wir mal zusammen ne Nummer schieben können. Mal was zusammen machen können. Wenn du verstehst was ich meine." Sagte er jetzt schon wesentlich lauter und mit einem dreckigen grinsen im Gesicht, während er aufsteht und einen Schritt auf mich zu kommt.

Ich wollte gerade sagen, dass er bitte das Café verlassen soll, aber ich werde durch Jake's stimme unterbrochen. Er hatte sich jetzt auf dem Barhocker umgedreht und seine Ellenbogen auf der Theke abgestützt, so das er uns gut sehen kann. ,,Ja, sie ist meine Freundin. Und du schreist sie erstens mal nicht so an. Damit das mal klar steht. Und zweitens: rede noch einmal so mit ihr, als wäre sie so eine daher gelaufenen schlampe, und du fängst dir eine. Du hast doch bezahlt. Also verpiss dich jetzt." Der Junge geht einen Schritt zurück und sagt :,,ich werde mich bei deiner Chefin beschweren." leise an mich gewandt. ,,Hast du's dann bald? Oder muss ich mich wiederholen? Aber du solltest wissen das ich es hasse mich zu wiederholen. Und wenn ich mich wiederholen muss endet etwas meistens nicht gut." Gibt Jake genervt von sich und spannt seinen Kiefer an. Der junge verlässt ,während er noch irgendwas murmelt, das Café. Bei mir schleicht sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Jake sieht dem Jungen hinterher, bis sich die Türe geschlossen hat. ,,Wichser." Flüsterte er. Ich fang an zu lachen, während ich auf ihn Zu gehe. Jake hatte ein ernsten Gesichts Ausdruck, aber als er mich ansieht muss er auch leicht Lächeln.

,,Dir ist schon klar, dass das nicht nötig war oder?" Sage ich lächelnd, während ich mich neben ihm auf einem anderen Barhocker nieder lasse. ,,Das war ein scheiß arschloch. Wie Wagt er so mit dir zu reden?" Gibt er von sich. ,,Danke." Gebe ich leise, lächelnd von mir. Mich hat schon sehr lange keiner mehr in Schutz genommen. Ich wurde zwar immer in Ruhe gelassen. Aber es tut gut zu wissen, dass man jemanden hat, der dich in Schutz nimmt und dir einen gewissen Schutz gibt. Er sieht mich einige Sekunden einfach nur stumm an, bis sich seine Mundwinkel heben und sagt das es nichts zu danken gäbe.

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Kapitel fünfzehn Ist draußen.:) Danke das du es gelesen hast. Würde mich über Kommis oder so freuen. Man liest sich.:)

~Ale.💗

Let's be Alone together Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt