Let's be Alone together

16|Ich will ihn küssen.

,,Hey, Jade." Sage ich leise. Ja. Ich bin wieder am Friedhof vor ihrem Grab. Ich musste heute einfach wieder hier her kommen. Ich hab sie zu sehr vermisst. ,,Ich hab mir mal wieder einen Brief von dir durchgelesen. Darin stand, dass ich dich nicht vergessen soll." Ich spiele etwas nervös mit meinen Fingern. ,,Ich werde dich nicht vergessen, Jade. Wie denn auch?" Ich schlucke. ,,Aber das vergessen ist unvermeidlich. Und ich glaube, dass erste, was man an einer Person vergisst, wenn sie erstmal für immer weg sein wird, ist der Klang ihrer Stimme." Ich spüre wie mir das Reden schwerer fällt. ,,Oder wie diese Person riecht. Ich weiß zwar, dass du immer nach Vanille gerochen hast, da das dein Lieblings Duft war. Aber ich kann mich nicht mehr an den Geruch von Vanille an dir erinnern. Da ich ihn seit mehr als eineinhalb Jahren nicht mehr jeden Tag gerochen habe." Mir steigen langsam Tränen in die Augen. Komm schon, Hope. Du wirst jetzt nicht weinen. Bleib stark. ,,Oder die verschiedenen kleinen Merkmale im Gesicht. Ich glaube die schwinden mit der Zeit auch immer mehr." Flüstere ich, während ich mich langsam auf ihr Grab nieder lasse. ,,Jade. Ich vermisse dich. An manchen Tagen würde ich dich gerne wieder neben mir haben und ganz fest in den Arm nehmen. Ich würde nicht mal daran denken dich loszulassen. Ich werde dich nicht los lassen."

Ich liege auf dem Sofa im Wohnzimmer und schaue die Kanäle durch. Diese Tage, wenn einfach nichts im Fernseher läuft. Wie ich sie hasse. Auf einmal klingelt es an der Tür, was mich aufschrecken lässt. Ich gehe mit langsamen Schritten zur Tür und schaue durchs Guckloch. Jake. Ich öffne die Tür. ,,Hey, Hope." Sagt er mit einem Grinsen im Gesicht. ,,Hey." Gebe ich leicht verwirrt von mir. ,,Was machst du hier?" Frage ich immer noch etwas verwirrt, während ich Lächeln muss. Er packt mich leicht an den Hüften und schiebt mich etwas leicht lächelnd beiseite. ,,Ich darf doch, oder?" Fragt er lächelnd, während er wieder seine Hände von meiner Hüfte nimmt, die Türe schließt und einfach gerade aus ins Wohnzimmer läuft.

Ich stehe noch einige Sekunden leicht perplex im Flur und laufe ihm danach nach. Er sitzt auf der Couch und Schaltet mit der Fernbedienung durch die Kanäle. Ich setze mich neben ihn :,,Es läuft einfach nichts. Gar nichts." :,, Ja klar. Komm einfach rein, mach's dir bequem und beschwere dich einfach das nichts läuft." Gebe ich sarkastisch von mir. ,,Natürlich." Antwortet er lachend. Sein Lachen steckt mich an. ,,Es hätte auch sein können, dass ich nicht gewollt hätte, dass du rein kommst." Gebe ich jetzt lächelnd von mir und schaue auf den Fernseher. Ich sehe aus den Augenwinkeln wie er mich einige Sekunden mit einem leichten Lächeln mustert :,,Nah. Erstens: Du hast mich heute Nachmittag so zu sagen eingeladen. Und zweitens: Ich glaube, was ich jetzt langsam an dir kenne ist, dass wenn dir was nicht passt, dass du deine Meinung sagst und dir es egal ist was andere darüber denken. Und ich glaube, hätte es dir nicht gepasst das ich rein gekommen wäre, hättest du das schon längst gesagt." Erwidert er. Ich sehe ihn kurz an. ,,Da hast du wahrscheinlich recht." Gebe ich lachend von mir und schaue wieder auf den Fernseher.

,,Uhhh. Lass da. Lass das was da läuft." Sage ich aufgeregt. Jake sieht mich leicht irritiert, aber mit einem Lächeln auf den Lippen an :,,Findet Nemo?" Fragt er mit hochgezogenen Augenbrauen. ,,Ja." Gebe ich selbstverständlich von mir. Jake entlockt es ein leises lachen. ,,Das ist einer meiner Lieblings Kinderfilme." Gebe ich leise von mir. ,,Echt jetzt?" Fragt er. ,,Ja, hast du was dagegen, oder was?" ,,Nein, nein. Wieso sollte ich was dagegen haben. Es ist sogar irgendwie süß wie du dich gerade darüber gefreut hast, dass der Film läuft. Es ist bloß überraschend, da ich dich für jemanden gehalten hätte, der sowas vielleicht nicht so mag und es kindisch findet." Antwortet Jake darauf. ,,Aber ich muss auch ehrlich sagen. Egal, wie unmännlich es ist. Ich mag den Film auch, ich sehe den immer mit meinem kleinen Bruder da das sein Lieblings Film ist. Also finde ich das auch nicht schlimm oder kindisch, dass das dein Lieblings Kinderfilm ist." Sagt er weiter. ,,Ich finde es auch nicht schlimm, dass ich den Film mag." Erwidere ich.

Eher gesagt war das Jade's Lieblings Kinderfilm. Sie hat den Film geliebt. Sie hat ihn sich so gerne angesehen und ich weiß noch ganz genau, dass ihr Lieblingscharakter Dory war. Schon von klein auf hat sie den Film immer gesehen und so hab ich ihn immer mit angesehen. Als wir kleiner waren habe ich sie ein paar mal gefragt. ,,Jade? Warum ist Dory eigentlich dein Lieblingscharakter." Die einzige Antwort die ich immer bekam war :,,Dory versteht mich." Ich habe diese Antwort nie verstanden. ,,Warum versteht sie dich? Du bist doch nicht krank, Jade. Du erinnerst dich doch an mich." Habe ich darauf erwidert. Darauf schüttelte sie immer ganz leicht mit ihrem Kopf. Es war immer die selbe Frage und die selbe Antwort. Egal wie oft ich gefragt hatte, ich bekam keine andere Antwort. Und ich hatte es nicht verstanden. Ich hatte sie nicht verstanden.

,,Magst du eigentlich was trinken?" Frage ich ihn, während ich schon aufgestanden bin. ,,Ja, wäre nett. Danke." Gibt er lächelnd von sich. ,,Was darf's denn sein?" Frage ich ihn jetzt, während ich in die Küche laufe. Er steht auf und folgt mir. ,,Einfach nur Wasser." Antwortet er. ,,Was anderes hab ich auch nicht da." Sage ich eher zu mir selbst, was Jake aber verstanden hat und anfängt zulachen, Während ich versuche ein Glas aus unseren ziemlich hohen Küchenschrank zu holen und auf zehnspitzen gehen muss. Warum ist der scheiß so weit oben? Er lehnt sich mit verschränkten Armen an der Arbeitsplatte an, während er mir belustigt zusieht. Ich hasse es, gerade mal 1,62 hoch zu sein, wenn nicht sogar nur 1,60 und immer Schwierigkeiten zu haben an das höchste Regal zu kommen.

,,Du könntest mir ruhig mal helfen, anstatt dir den arsch ab zu lachen." Sage ich gespielt beleidigt. Jake stößt sich von der Ablage ab und kommt langsam auf mich zu. Als er bei mir ankommt, stehen wir nur ein paar Zentimeter von einander entfährt. Ich spüre schon seinen Atem im Gesicht. Ich will ihn küssen. Bitte, was? Ich will ihn küssen, du willst es auch. Ich bin du. Er schaut mir tief in die Augen, während er mit der Hand in den Schrank greift, ein Glas rausnimmt und es mir in die Hand drückt :,,Hier."

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Kapitel sechzehn ist draußen. Wie fandet ihrs? Danke das du das Kapitel gelesen hast. Würde mich über Kommis oder so freuen. Man ließt sich.

~Ale.💗