37|,,Du bist kein Psycho."

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Ich werde durch die Sonnenstrahlen, die durch meine Vorhänge strahlen, geweckt. Ich spüre Jake's arm um meiner Taille. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Sein regelmäßiger Atem kitzelt mir im Nacken, also drehe ich mich unter seinem Arm zu ihm um und sehe ihn an. Seine Augen sind geschlossen und sein Mund ist leicht geöffnet. Ich fahre ihm langsam und sanft über seine Lippen. Seine Haare stehen ihm in der Stirn und ich schiebe sie vorsichtig, mit meinen Finger, etwas beiseite. Er sieht so süß aus. Mein Blick huscht auf die Uhr hinter ihm. 9:38uhr. Shit. ,,Fuck, Jake. Wir haben verpennt." Sage ich etwas laut und schmeiße ihm ein Kissen ins Gesicht. Ich höre ihn leise schmerzerfüllt stöhnen. ,,Man, Baby. Chill mal." Sagt er leise und etwas rau, während er sich auf seine Ellenbogen abstützt.

Ich laufe zu meinem Kleiderschrank und schmeiße ihm in der Zwischenzeit sein T-Shirt und seine Hose zu, die er sich gestern Abend ausgezogen hat, um mir zu beweisen, dass er heiß ist, was ich geleugnet habe, aber er sowas von recht hatte. Aber das muss ich ihm nun wirklich nicht sagen, dass steigert sein Ego nur noch mehr. ,,Baby, komm mal her." Höre ich ihn sagen. ,,Jake, wir haben verpennt, ich kann es mir nicht Leisten noch einmal zu spät zu kommen." ,,Jetzt komm doch mal kurz. Bitte." Ich schnaube, gehe aber letztendlich doch zurück zu ihm aufs Bett. Er legt sich wieder zurück und zieht mich auf sich drauf, sodass ich auf seinem Becken sitze. ,,Ich hab heute noch kein Kuss von dir bekommen." Sagt er schmollend und greift nach meinen Händen. Ich lehne mich runter zu ihm und drücke ihm kurz einen Kuss auf die Lippen, den er grinsend erwidert. Ich spüre wie er schon dabei war seinen Mund zu öffnen und wie seine Lippen gerade auf meinen liegen, würde er meine gleich mit öffnen. Nein so einem Kuss kann ich nie Stand halten. Deshalb löse ich mich rechtzeitig wieder von ihm. ,,Ey, der war zu kurz." Protestiert Jake lachend. Ich Lächle leicht.

,,Wir müssen los." Sage ich und will gerade von ihm aufstehen, doch er zieht mich zurück. ,,Hör mir doch mal zu." ,,Im Auto." ,,Verdammt, Babe. Jetzt! Und nicht im Auto." ,,Ja, dann schieß los." Er grinst mich an. ,,Geht doch." Ich sehe ihn abwartend an, trotzdem mit einem Schmunzeln im Gesicht. ,,Ich hab heute morgen schon Adam angerufen und gesagt, dass er uns zwei im Sekretariat krankmelden soll und er hat es gemacht. Also sind wir krank, deshalb müssen wir heute nicht gehen." Erläutert er. ,,Und warum das alles?" Frage ich nach. ,,Naja, meine wunderschöne Freundin lag schlafend neben mir und du sahst echt süß und friedlich aus, deshalb hab ich gedacht, dass ich dich schlafen lasse und wir morgen erst wieder zur Schule gehen." Ich muss grinsen und drücke ihm wieder schnell einen Kuss auf die Lippen und lasse mich wieder neben ihn fallen. ,,Du hast es heute nicht so mit lange küssen, was? Weißt du was das für eine Qual für mich ist?" Ich lache. ,,Meine Zunge vermisst deine. Ohne scheiß jetzt."

Er lehnt sich über mich und sieht mich ein paar Minuten einfach nur an. ,,Für mich" Er lehnt sich runter und küsst meinen rechten Mundwinkel. ,,Ist es die selbe Qual" Er küsst meinen linken Mundwinkel. ,,Deine Lippen nicht lange auf meinen zu haben" Er küsst wieder meinen rechten Mundwinkel, diesmal aber etwas tiefer. ,,Wie für dich" Wieder küsst er etwas unter meinem linken Mundwinkel. Verdammt, küss mich endlich! ,,Das ich dich nicht richtig küsse." Ich lache und ziehe ihn runter zu mir um ihn ein längeren intensiveren, Kuss auf die Lippen zu drücken. Wir lösen uns luftschnappend von einander, er grinst mich einmal süß an, küsst mich nochmal kurz und lässt sich wieder neben mich fallen und zieht mich näher zu sich.

,,Ehm... Ich muss gleich wo hin." Sage ich und setzte mich neben Jake auf die Couch. Der Regen prasselt gegen die Fensterscheibe. Es ist Nachmittag und ich muss gleich zu Mrs. Catrall. Außer pancakes und faul rumgelegen, während wir uns ab und zu geküsst habe, haben wir eigentlich nicht viel gemacht. ,,Klar, soll ich dich fahren?" Fragt er nach und schaltet den Fernseher um. ,,Ist nicht nötig, ich kann auch mit dem Bus fahren." Versuche ich mich rauszureden. Ich vertraue ihm, aber naja, er muss ja nicht sofort wissen, dass ich zum Psychologen muss, dann hält er mich ja sofort für ein Psycho. Wobei niemand, der zum Psychologen muss, ein Psycho ist. ,,Es regnet. Du fährst ganz bestimmt nicht mit dem Bus. Wohin musst du?" ,,Naja, du musst wirklich nicht, du hast bestimmt auch was vor und-." er unterbricht mich. ,,Baby, ich fahr dich. Kein wenn und aber. Wo musst du hin?" Fragt er wieder nach und steht auf, um sein Handy und seine Autoschlüssel zu suchen, da er mich gestern mit dem Auto nachhause gebracht hat, auch wenn es nicht viel Weg ist. ,,Zum Psychologen." Gebe ich leise von mir, mit der Hoffnung, dass er es nicht hört.

Er hält in der Bewegung inne und dreht sich zu mir um. ,,Warum?" Er kommt langsam auf mich zu. In seiner Stimme liegt kein Spot oder Belustigung. Aber sie ist auch nicht ernst, sie ist eher neugierig und fürsorglich. ,,So halt." Block ich ab. Ich will nicht, dass er das so genau weiß. Keine Ahnung, warum. Er atmet leise aus und setzt sich neben mich. ,,Du weißt, dass du mir vertrauen kannst, oder?" Ich nicke. ,,Also möchte ich, dass du mit mir darüber sprichst was dich belastet oder dich bedrückt. Ich will dich nicht drängen und dich schon garnicht zwingen es mir Zusagen, Baby, wenn du nicht willst dann musst du nicht. Aber, wenn du mir vertraust, dann kannst du es mir ruhig sagen." Lächelt er mich leicht an und nimmt meine Hand. ,,Naja, du weißt ja, dass als meine Schwester Jade, starb, nicht gerade eine einfache Zeit für mich war. Und, da ging's mir nun mal nicht so gut. Und Ich... hatte Gedanken die man so nicht haben sollte. Ich hab mir zwar nichts angetan... Aber der Gedanke war halt immer da." Antworte ich und sehe auf unsere verschränkten Finger.

Zwei seiner Finger, seiner anderen Hand, wandern zu meinem Kinn und drücken es etwas hoch, sodass ich ihn ansehen muss. Er lächelt mich liebevoll an. ,,Okay. Und was war jetzt daran so schlimm, es mir Zusagen?" ,,Ich wollte nicht, dass du mich für ein Psycho hälst." ,,Warum sollte ich dich für ein Psycho halten, Hope?" Fragt er. Er klingt etwas verletzt, aber keines falls wütend oder belustigt. ,,Weiß ich nicht. Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann und-." Er unterbricht mich. ,,Glaubst du wirklich, ich würde lachend aus dem Raum laufen, der ganzen Welt erzählen, was du für Gedanken hattest und dich auslachen und als Psycho abstempeln?" Fragt er leicht entsetzt und löst seine Hand aus meiner. Nein, Warum macht er das? Ich spüre wie die Traurigkeit hochkommt, als er meine Hand vor entsetzten loslässt. ,,Nein, ich... Ich hatte einfach Angst vor deiner Reaktion." Versuche ich ihn etwas zu Beruhigen. ,,Also dachtest du wirklich, dass ich so reagiere?" In seinen Augen spiegelt sich Wut und Trauer, als er auf einmal aufsteht. ,,Was? Nein!" Ich atme aus und stehe auf. ,,Ich... ich hatte Angst falls du gehst." Sage ich leise und sehe auf den Boden, während er ein paar Schritte zurück geht.

,,Ich will dich doch einfach nicht verlieren. Ich hatte noch nie so jemanden wie dich, okay? Ich hatte noch nie jemanden, bei dem ich mich so sicher gefühlt habe, wie bei dir. Ich hatte noch nie jemanden, den ich so geliebt habe, wie dich und wer mich so geliebt hat wie du mich. Und ich will dich einfach nicht verlieren! Und es tut mir leid, dass ich gedacht habe, du würdest abhauen nachdem ich dir das erzählt habe, aber das hab ich nun mal, so leid es mir tut, gedacht. Aber ich hätte es niemals denken sollen. Schließlich würdest du sowas niemals machen." Erläutere ich und ein Hauch von Verzweiflung schwingt in meiner Stimme mit.

Er fährt sich einmal durch die Haare und Atmet aus. ,,Komm her." Sagt er leise und breitet seine Arme aus. Ich gehe langsam auf ihn zu und er schließt mich sofort in seine Arme, als ich nah genug bin und auch ich Schlinge meine Arme um seinen Oberkörper und vergrabe meinen Kopf in seiner Brust. ,,Du musst dich nicht entschuldigen. Mir tut es leid, ich hätte dir niemals so etwas unterstellen sollen. Und ich kann dich ja verstehen. Es ist normal, dass du bedenken hast. Ich hätte an deiner Stelle wahrscheinlich nicht anders reagiert. Aber ich bin froh, dass du mir es erzählt hast. Und ich möchte, dass du weißt, dass ich bei dir bleibe, okay? Ich will nicht, dass mein Mädchen Angst haben muss, dass ich abhaue. Denn egal was kommt. Ich bleibe. Okay? Und egal wie oft ich es noch sagen muss. Dann wiederhole ich mich halt. Für dich würde ich es tun. Ich liebe dich, Hope White und ich werde dich nicht alleine lassen. Ich verspreche es dir. Ich verspreche dir, dass ich bei dir bleibe. Und schon garnicht würde ich dich als Psycho abstempeln, denn das bist du nicht." Versichert er mir leise und drückt mich noch näher an sich.

Ich sehe etwas zu ihm hoch. Ich spüre seinen Atem auf meinen Lippen und er sieht mich leicht lächelnd aber trotzdem mit einem entschuldigen Blick an. Er kommt langsam näher, bis unsere Lippen nur noch ein paar Millimeter von einander getrennt sind. ,,Tut mir leid. Ich wollte das alles nicht." Haucht er gegen meine Lippen. ,,Ich liebe dich." Flüstere ich zurück und schließe die letzten Zentimeter zwischen uns und lege meine Lippen auf seine. Er wirkt etwas überrascht aber erwidert ihn sofort. Seine Hände fahren zu meinen Wangen. ,,Und ich dich erst." Nuschelt er gegen meine Lippen.

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Kapitel siebenunddreißig ist draußen. Wie findet ihrs? Ich finde die zwei irgendwie süß xD Aber schon der erste Streit, obwohl sie erst seit einem Tag zusammen sind... Mhm... Ob das so gut geht? Danke fürs lesen. Würde mich über Kommis oder so freuen. Man liest sich.

~Ale.💗

Let's be Alone together Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt