vier

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Entnervt raufte ich mir durch die langen dunklen Haare, während ich mich weiter aufregte. „Ja, da sagt dieser Idiot wirklich, dass er am Sonntag zu mir kommt und das Outfit ansehen möchte! Sonntag, meinen einzigen freien Tag."

„Ach komm schon, Süße, denk doch einfach mal ein bisschen positiv!" entgegnete Jana lachend. Doch mir war im Moment so gar nicht zum Lachen zumute. Eher zum heulen. „Komm schon vielleicht geht ja noch mehr." raunte mir meine Freundin ins Ohr und sah mich entzückt mit großen Augen an, welche im Licht nur so funkelten.

„Da wird niemals was laufen das sag ich dir jetzt schon." entgegnte ich ihr gleichgültig und zwirbelte eine Strähne um den Zeigefinger.

„Pff.. Werden wir ja noch sehen." kicherte sie, stand auf und schaltete den Fernseher an.

„Roseeeeee, komm sofort her, Liam läuft gerade im Fernsehen!" schrie Jana und ich wusste einfach, dass sie keine Ruhe geben würde, sonst wäre Jana, nicht Jana. Betont gelassen schlendere ich langsam zu ihr hinüber. Sie starrte wie im Trance auf den großen Bildschirm. Ich konnte die vielen Mädchenschreie und das Gekreische jetzt schon hören. Seufzend setzte ich mich neben sie.

Der Reportet schrie gegen die brüllende Menschenmasse an.

»One Direction, eine der erfolgreichesten Boybands im Moment. Nun fragen wir Bandmitglied Liam Payne wie es denn so als Superstar ist.

Liam, wie fühlt sich es an? Das alles hier. Die Fans, die Konzerte, dein Leben.«

»Das Gefühl ist etwas ganz Besonderes, außergewöhnlich. Ich kann die Momente nicht genau beschreiben .. die ganzen Emotionen einfach alles daran ist unglaublich surreal. So, als ob das ein Traum wäre. Oder es lediglich eine Illusion wäre. Und diese Nachricht geht an unsere Fans, die uns immer zur Seite stehen: Ihr seid wundervoll. Vergesst das nie. Niemals, hört ihr? Vollkommen egal was andere sagen. Ihr seid besonders, jeder einzelne von euch auf seine eigene Art und Weise.«

»Danke für das Interview, Liam. Nun zu den neuesten Gerüchten von Paris Hilton...«

Jana drückte weg und sah mich an. Ich konnte genau sehen, wie happy sie im Moment war.

„Harry und du, hm." grinste sie süffisant und fuhr mit einem fettem Grinsen im Gesicht fort. „Ihr würdet echt richtig gut zusammenpassen.."

Kopfschüttelnd, jedoch mit einem verlegenen Lächeln im Gesicht ging ich in mein Zimmer und schloss die Türe hinter mir. Ich würde es wohl niemals verstehen wie es Jana so übertrieben glücklich sein kann, nur weil ein Beitrag über diese Band kommt. Rückwärts ließ mich auf mein weiches Bett fallen. Mein Lächeln verblasste, als ich dofort merkte, dass etwas fehlte. Verdammt, mein Handy! Mein Herz setzte für einen Schlag aus und ich war wieder hellwach.

Ich Tollpatsch hatte wirklich mein Smartphone im Laden vergessen. Shit. Hoffentlich hat es noch nicht jemand eingesteckt. Es war schließlich nigelnagelneu. Ewig, schier monatelang habe ich darauf gespart bis ich endlich das nötige Geld zusammengekratzt hatte. Wie von der Tarantel gestochen rannte ich aus ich meinem Zimmer und zog mir in Eile meinen Mantel an.

„Hey, Rosie, es ist viertel zwölf, stockdunkel draußen. Was machst du denn jetzt noch, gehst du etwa Party machen? Ohne mich?" kam es von der Seite. Sie hielt sich gespielt geschockt die Hand vor den Mund und durchbohrte mich mit ihrem fragenden, prüfenden Blick.

„Nein Jana das würde ich mich niemals trauen, glaub mir. Ich muss nur noch schnell mein Handy im Laden holen, hab's dort vergessen." entgegnete ich knapp und hastete schon stürmisch aus der Wohnung zu meinem Wagen.

Nach Ewigkeiten fand ich das Zündschloss im Dunkeln und startete den Motor. Ich fuhr die Strecke, mit gefühlten 200 PS. Egal - das war schließlich ein Notfall. Ich beschleunigte, fuhr in die Parkbucht vor dem Geschäft, in dem ich arbeitete. Augenblicke später sperrte ich schnell die Tür auf und stürmte hinein.

Mein Herz machte einen Sprung. Da lag es mein schwarzes Smartphone. Erleichtert schnappte ich es mir, steckte es hastig in meine Hosentasche und verließ den Shop wieder. Ich wollte gerade zusperren, als mich plötzlich eine Hand von hinten packte.

Heftig zuckte ich zusammen und meine Atmung setzte aus. Eine eiskalter Schauer durchfuhr mich.  Mit klopfendem Herzen drehte ich mich langsam um. Vor Schreck ließ ich fast meine Schlüssel zu Boden fallen.

-

Hmm tjaaa wer ist wohl die/derjenige? Lasst es mich doch in den Kommis wissen.

Song: Hold my Hand - The Fray

Nina xx

I hate it to be hungry #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt