acht

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„Tja, da hast du wohl Recht." lachte ich zustimmend. Er grinste und legte den Kopf schief. Um das unangenehme Schweigen zu brechen stand ich auf und holte einen zweiten Eimer Popcorn. Dieser war jedoch auch ziemlich schnell wieder leer, genauso wie die erste ..

Mein Blick flog auf das Display meines Handys. „Oh, schon 2." gluckste ich.

„Okay ich gehe dann mal. Morgen, nein heute muss ich wieder früh raus. Die Arbeit ruft." meinte er entschlossen und richtete sich auf und nahm seine Jacke locker über den Arm. Er schien keinen Anschein zu machen, müde zu sein. Ich dagegen hatte meine Mühe, mich noch halbwegs auf den Beinen zu halten und lehnte mich deshalb am Türrahmen an. Jonas ließ den Wagen an und kurbelte das Fenster herunter. „War echt wieder ein genialer Abend." Schmunzelnd nickte ich und ging wieder rein. Todmüde und erschöpft schminkte ich mich ab und ging ins Bett.

Obwohl ich in den letzten Stunden eine super Ablenkung hatte, wollte der großgewachsene Lockenkopf einfach nicht mehr aus meinem Kopf. Andere würden sich gegenseitig in den Haaren raufen, um mit ihm zusammen zu sein und ich servierte ihn ab? War dass das Ende oder der Anfang von etwas Neuem? Mit diesem Gedanken an Harry schlief ich endlich ein.

-

Am nächsten Morgen stand ich müde auf. Jana war immer noch nicht da. Ich muss wirklich zugeben, keiner, wirklich keiner von meinen Freunden war so verrückt und aufgedreht wie Jana, aber genau das vermisste ich jetzt irgendiwie .. Ohne sie war es so leer und leise in der Wohnung. So leblos. So anders.

Während der Wetterbericht im Radio lief, aß ich in mein Nutellabrötchen, ich liebte Nutella, aber jetzt mal ehrlich: wer tat das nicht? Danach machte uch mich im Badezimmer fertig und suchte ich mir passende Klamotten.

Schwarze skinny Jeans und einer meiner Lieblingspullis. Darüber zog ich eine Jacke, die ich offen ließ und hing mir noch ein paar Accessoires über.

Es war Mitte Dezember und wirklich kalt für die sonstigen Verhältnisse. Eigentlich liebte ich den Winter. Dieses Gefühl, Wintergefühle, den Schnee, aber die Kälte.. Das war das einzig negative daran.  Ein kurzer Blick auf den Thermometer verriet mir, dass es -8°Celcius hatte. Na toll, da fiel spazieren gehen wohl ins Wasser.

Was könnte ich sonst machen? Shoppen, schon wieder? Ins Kino gehen. Ein Blick ins Programm genügte, um das zu streichen. Es lief nur Schrott, wenn man einmal wirklich Lust auf einen Kinobesuch hatte. Ich rief eine Freundin an. Daisy, groß, blonde leuchtende Haare wie ein Engel und die Figur eines Models. Wirklich beneidenswert. „Hey Rose. Lange nichts mehr von dir gehört, wie geht's dir so?"

Ich grinste. „Bonjour, bonjour! Gut und dir?"

„Super. Wollen wir wieder was zusammen machen?"

„Ja, ich wollte dich gerade fragen, ob du mit zum Shoppen gehen willst?"

„Ja. Immer, Rose du weist doch, Daisy - the Shoppingqueen."

Ich verkniff mir ein Lachen. „Ja ja, Daisy, ist schon klar, hm."

Ihr Lachen ertönte im Hörer. „Okay wir treffen uns um 11 Uhr an der ? Also du weißt schon, da wo der Stand von Pete's Pizza ist."

„Daisy, welchen meinst du denn?"

Entzückt kicherte sie. „Na du weißt schon ... dender heiße Typ. John, mit den braunen kurzen Haaren. Ach ja, nimm viel Geld mit. Der Spaß könnte teuer werden."

„Ach so, auf den du stehst! Stimmt, da war doch was. Ja Daisy ich nehme mal 'nen groooooßen Schein mit. Das müsste wirklich reichen."

„Ach das ist doch Quatsch. Ich nehm' mindestens 500 mit."

I hate it to be hungry #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt