sieben

6K 332 19
                                    

„Das soll jetzt wirklich nicht unverschämt rüberkommen", ich stockte und biss mir auf die Unterlippe, „aber ich würde vorschlagen, dass du schleunigst zu deinem Date gehst. Es schon kurz nach halb neun.."

„Warum denn, mein Date steht genau vor mir." kam es von ihm, ein freches Grinsen umspielte seine Lippen. Mein Blick musste Bände sprechen, seinem Gesichtsausdruck zu urteilen. Konnte ich das denn? Jetzt schon? Harry zu daten. Ich meine, er war berühmt und wohlhabend. Was würde da die Leute sagen, schließlich war ich nichts weiter als eine kleine Maus im Berufsleben. Eine Verkäuferin. Warum gab er sich mit mir ab?

All diese Fragen blieben unbeantwortet im Stillen zurück.

"Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob ich schon wieder bereit dafür bin. Klar bist du sehr attraktiv und du scheinst auch wirklich kein falscher Typ zu sein, aber irgendwie fehlt das Prickeln dabei, wenn ich dich sehe. Das Besondere. Das, was es bei mir ausmacht. Sorry, es .. es ist nur. Ach, egal, vergiss meine Worte. Ich hab Schwachsinn geredet."

"Ich hab' mir gedacht das du so reagieren würdest. Gut .. vielleicht bist du ja mit der Zeit bereit dazu, dich auf mich einzulassen, mich kennenzulernen." meinte er und fuhr sich durch die dichten, wiederspenstigen Locken. Ich wusste, dass ihm meine Antwort keinesfall gefiel, doch ich schätzte es, dass er mir nicht vor den Kopf stieß und mir Dinge vorwarf. Harry verharrte mitten in seinen Bewegungen, starrte durch mich hindurch. In seinem Blick spiegelten sich Zweifel wieder.

Er hat die letzten drei Knöpfe des Hemdes offen gelassen, sodass ich erneut eine ungehinderte Aussicht darauf hatte. Wie hypnotisiert starrte auf seine zwei Schwalben, die seine Brust zierten. Sie fesselten mich und ich konnte mich nur schwer davon lösen. Was für eine Bedeutung sie wohl haben mochten? Diese Frage schwirrte mir im Kopf herum, doch ich wagte sie nicht jetzt in dieser Situation auszusprechen.

Mit einem Mal wandte sich der junge Mann mir gegenüber um, ging zielstrebig in die Richtung der Türe. Benommen öffnete ich den Mund, doch kein Laut entkam meiner Kehle. Ein letztes Mal drehte er sich zu mir um, schenkte mir ein kleines aufmunterndes, zuversichtliches Lächeln. Danach wurde die Tür zugezogen und ich wollte am Liebsten hinterher, doch irgendetwas in mir hinderte mich an dem Vorhaben. Augenblicke später starteten mehrere Fahrzeuge fast gleichzeitig den Motor und man hörte, wie die Geräusche nach und nach verebbte. Wer wohl in den anderen Fahrzeugen saß? Bodyguards, vermutete ich. Unsanft wurde von einem Handypiepsen aus den Gedanken gerissen.

Jonas ruft an

Er kam ja wie gerufen. Die perfekte Ablenkung. Ich nahm den Anruf an. „Hey Süße." ertönte seine raue Stimme.

„Na du." erwiederte ich schmunzelnd und trank meine restliche Coke in einem Zug aus. Die Kohlensäure prickelte. Den Zucker konnte man förmlich darin sehen. Plötzlich ekelte mich das Getränk an und es landete mit einem gelungenen Wurf im Eimer.

„Wie geht's dir?"

„Hm, ich weiß nicht .. um mich kurz zu halten, es ist eine ziemlich komplexe Geschichte, weißt du."

„Soll ich vorbei kommen?"

„Nur wenn du willst." meinte ich leise und biss auf meine Unterlippe.

„Okay bis gleich, Rose." Ein Klacken in der Leitung, und das Gespräch war beendet.

Mit einem Blick in den Spiegel, musste ich zähneknirschend feststellen das ich im Moment wirklich nicht sehr reizend aussah. Schnell richtete ich meine Haare und strich meine Klamotten zurecht und zog mein Kleid weiter nach unten. Gott, dann war der Ausschnitt zu weit, aber sonst sah man soviel von meinen Oberschenkeln und auf die war ich wirklich nicht stolz. Warum habe ich mich vorhin nur für ein Kleid entschieden, schimpfte ich michselbst und war gerade dabei mir aus dem Schrank eine Jeans zu holen, als ein Klingeln mein Vorhaben durchkreuzte. Na das war's dabb wohl mit eine stinknormalen Hose, dachte ich und verzog das Gesicht, als ich die Tür öffnete.

„Rose, hey!" grinste Jonas und umarmte mich herzlich.

„Hey, mein Großer." entgegnete ich und verkniff mir ein Grinsen. Ich nannte ihn immer so. Jonas war einfach wie ein großer Bruder für mich. Immer für mich da, wenn ich ihn brauchte. Außerdem überragte er mich sicher um mindestens zehn Centimeter bei der Größe. Wortlos legte er einen Haufen DVD's auf den Glastisch im kleinen Wohnzimmer und zog seine dunkelbraune Lederjacke aus.

Männerherzen und die große Liebe

Wir verbrachten den Abend miteinander. Doch eigentlich lachen wir bestimmt über achzig Prozent unserer Unterhaltungen, da Bruce im Film einfach so klasse war. Mir kamen schon die Tränen, so sehr musste ich darüber lachen. Diese Mann war einfach klasse. Er verkörperte seine Rolle so glaubhaft und die Jokes waren einfach Bombe.

„Hey babe, nicht weinen. Was ist denn los?", murmelte Jonas und fuhr mit seinen Händen durch mein dichtes Haar.

„Ich dachte nur gerade an die Zeit zurück, als wir noch süße sechzehn waren. Wir feierten unseren Geburtstag und haben die anderen kräftig abgefüllt, während wir beide einen Vodka nach dem anderen reingezischt haben. Cool wie wir waren, haben wir statt Vodka heimlich Wasser getrunken und die anderen dachten wir wären solche Leute, die mehr vertrugen als uns lieb war."

„Das waren noch Zeiten!" lachte Jonas und streichelte zärtlich mir über den Kopf. Es war ein schönes Gefühl, ich mochte es. Doch zu diesem Zeitpunkt, hatte ich keine Ahnung, dass ein anderer Mann mir dieses Gefühl und noch weitaus mehr geben konnte..

-

Nicht wundern wegen der Grammatik und der Rechtschreibung, aber es ist 2:34 Uhr. Ja ich hatte plötzlich so einen Ideenflash. Das kommt öfters mitten in der Nacht. weird, ich weiß. D:

Song: Little Things - One Direction

much love,
nina x

I hate it to be hungry #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt